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Ich versehe die Wettbewerber nicht


06.07.2018 21:23 - Gestartet von Luke13
Ich verstehe die Wettbewerber nicht.
Da bauen die extra Glasfaser aus, aber nutzen dann diesen Vorteil nicht.
Statt schneller Geschwindigkeiten bieten sie normale VDSL- Hausmannskost zu Wucherpreisen an und wundern sich, wenn die Kunden dies nicht buchen.
Unverständlich
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[1] Clasta antwortet auf Luke13
06.07.2018 21:50
Einige der regionalen Anbieter, die ich in Baden-Württemberg kenne, haben einen ganz schlechten Ruf. Ich will keine Namen nennen, aber so viele davon gibt es nun auch nicht. Hier sind regelmäßige Ausfälle an der Tagesordnung, Bandbreiten deutlich unter dem tariflichen Maximum, mitunter schlechte Anbindung/Peerings an andere Netze mit den entsprechenden Einschränkungen bei Bandbreite und Latenz sowie ein oft unfähiger, unfreundlicher und nur eingeschränkt erreichbarer Kundenservice.

Das dann zu Preisen, die deutlich über denen der Telekom liegen. Da bin ich doch froh, wenn die Telekom dann doch endlich zusätzlich bei mir ausbaut. Eine fünfköpfige Familie wird auch in 15 Jahren mit 250 Mbit/s nicht zu den Verlierern bei der Nutzung der ach so tollen digitalen Spielereien gehören.
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[1.1] Svenni antwortet auf Clasta
07.07.2018 11:23
< Eine fünfköpfige Familie
wird auch in 15 Jahren mit 250 Mbit/s nicht zu den Verlierern bei der Nutzung der ach so tollen digitalen Spielereien gehören.
genau! Ich bekomme jetzt 25 Mbit/s und bin im Nahbereich. Das reicht völlig. Einzig der upload könnte eventuell höher sein. Mir konnte bis jetzt noch niemand erklären, wozu ich 250 Mbit/s oder 1 GBit/s brauche. Vllt fällt ja jetzt einem was ein, wozu ich sowas brauche?

Wieviele Filme soll ich denn noch gleichzeitig gucken? mit 25 Mbit/s gehen 5 Filme in hd gleichzeitig. Oder geht es um online-spiele? Im ernst, soll ganz Deutschland gigiabit und kurze pingzeiten wegen onlinespiele bekommen?
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[1.1.1] mho73 antwortet auf Svenni
07.07.2018 11:35

2x geändert, zuletzt am 07.07.2018 11:41
Gegenfrage: Warum gibt es im LAN-Bereich seit Jahren Gigabit-Geschwindigkeit? Und warum sollte das nicht auf den externen Netzzugang übertragbar sein? Es gibt genug Leute, die teilweise einen Heim-Arbeitsplatz nutzen und per VPN im Firmennetz hängen.

Nicht jeder nutzt sein Internet zum Spielen und Fernsehen, dafür braucht es in der Tat nicht sehr viel Geschwindigkeit.
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[1.1.1.1] Svenni antwortet auf mho73
07.07.2018 15:22
Es gibt genug Leute, die
teilweise einen Heim-Arbeitsplatz nutzen und per VPN im Firmennetz hängen.
und wenn es nicht 1 Gbit/s sind, sondern nur 100 Mbit/s, funktioniert was nicht? Wenn alle Mitarbeiter einer Firma mit 1 GBit/s von draußen auf einen Firmenserver zugreifen wollen, braucht der Firmenserver einen upload von mehreren GBit/s. Welche Firma hat das denn schon?

Auch im Heimnetz ist mir bis jetzt noch nicht eine Anwendung begegnet, wo ich 1 Gbit/s brauche. Mir fallen in erster Linie Multimedia-dinge ein, da brauche ich keine 1 GBit/s.

Andere hängen mit DSL 2000 herum, denen muss zuerst geholfen werden. Das geht mit vectoring am schnellsten und günstigsten.
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[1.1.1.1.1] mho73 antwortet auf Svenni
07.07.2018 15:43

2x geändert, zuletzt am 07.07.2018 16:04
Ich wiederhole meine Frage:
Warum gibt es überall Gigabit-LAN, wenn diese Geschwindigkeit doch so unnötig ist?

Ich verstehe nicht, warum nur mit dem Bedarf von Heimanwendern argumentiert wird. Kleine Unternehmen nutzen auch keine andere Infrastruktur und wenn da ein Firmennetz am DSL hängt, dann multipliziert sich der Bedarf doch gleich.
Familien werden kein Gigabit brauchen, da widerspreche ich nicht, aber es gibt auch andere Anwender / Anwendungen.

Andere hängen mit DSL 2000 herum, denen muss zuerst geholfen werden. Das geht mit vectoring am schnellsten und günstigsten.

Da widerspreche ich nicht. Als Zwischenschritt, ja.
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[1.1.1.1.1.1] Svenni antwortet auf mho73
07.07.2018 18:20
Ich wiederhole meine Frage:
Warum gibt es überall Gigabit-LAN, wenn diese Geschwindigkeit doch so unnötig ist?
Das ist keine Antwort auf meine Frage, welche konkrete Anwendung sowas braucht. Nur weil es sowas gibt, heisst es nicht, dass es eine praktische Relevanz hat. Dann kann man genauso fragen, wieso nur 1 Gbit/s? Theoretisch gehen auf Glasfaser mehrere Tausend GBit/s.
Familien werden kein Gigabit brauchen, da widerspreche ich nicht, aber es gibt auch andere Anwender / Anwendungen.
Deswegen braucht es auch keinen flächendeckenden FTTH-Ausbau, so wie von Vielen gefordert. Wenn jetzt schon gigabit als Maßstab anlegt wird, führt das dazu, dass ein paar wenige einen ftth bekommen, obwohl sie gar nicht die volle Bandbreite benötigen (siehe Beispiel in dem Bericht). Und viele auf DSL 2000 hängen bleiben, weil es technisch nicht möglich ist alle Hausanschlüsse innerhalb weniger Jahre zu erneuern. Richtig ist natürlich, wenn wenigstens bei allen Tiefbauarbeit vorsorglich Leerrohre bzw. Glasfaser mitverlegt wird. Lustigerweise passiert selbst das nicht mal. Das beobachte ich ständig. Da wird zwar eine Telefonleitung auf Kupferbasis (Altbaugebiet, Adernpaare reichten nicht für einen Neubau) 500m zum nächsten KVz gelegt aber kein zusätzliches Leer- oder Glasfaserkabel. Selbst in Neubaugebieten wird das unterlassen, auch wenn Anwohner es fordern.
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[1.1.1.1.1.1.1] Clasta antwortet auf Svenni
18.07.2018 21:37
FTTB/FTTH für Gewerbegebiete/Hochhäuser/öffentliche Einrichtungen und VSL/DOCSIS flächendeckend(!) für den Rest wird bis mindestens 2030 mehr als ausreichend sein.

Auch das Home-Office-Argument ist für mich nicht nachvollziehbar. Wo ist da der hohe Bandbreitenbedarf? Für ein paar E-Mails mit Anhang? Mein Arbeitgeber und soweit ich weiss auch viele andere setzen auf Citrix. Dabei schiebe ich nicht unnötigerweise Daten zwischen meinem Rechner und den Servern der Firma hin und her, sondern arbeite direkt auf einem leistungsstarken System unter der Herrschaft des Arbeitgebers. Es wird nur der Bildschirminhalt komprimiert übertragen. Für die meisten Tätigkeiten würde dafür schon DSL light mit 384 kbit/s ausreichen. Gerade Ingenieurdienstleister, die mit großen CAD-Dateien und hohem Rechenbedarf zu tun haben, setzen darauf, weil der leistungsfähigste i9 nicht mit den geclusterten Xeons im Rechenzentrum mithalten kann.

Somit ist die Internetleitung nur das verlängerte Monitorkabel, und dafür braucht es maximal die Bandbreite, die die native Auflösung des Monitors zuhause abdeckt. Bei 4K @ 60Hz sind das mit einem aktuellen Codec im Höchstfall 70 Mbit/s. Also selbst wenn der Papa diese 70 Mbit/s für sein Home Office braucht, bleiben (beim kurzfristig absehbaren VDSL-Standard von 250Mbit/s) noch jeweils 45 Mbit/s für die restlichen vier anderen Mitglieder der (nach deutschen Standards) Großfamilie, was vier parallelen 4K-Fernsehstreams entspricht.
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[1.1.1.1.1.1.1.1] Svenni antwortet auf Clasta
18.07.2018 22:54
Benutzer Clasta schrieb:
Auch das Home-Office-Argument ist für mich nicht nachvollziehbar. Wo ist da der hohe Bandbreitenbedarf?
Ich frage ja ständig die Befürworter eines Gigabit-Anschlusses, welche konkrete Anwendung im privaten Bereich (meinetwegen Homeoffice eingeschlossen) mehr als 250 mbit/s benötigen. Offensichtlich gibt es die nicht, weil es einfach keine Antwort gibt. Viele Gigabit-Anschlüsse liegen bereits brach und werden vom Kunden nicht gebucht.

Daher machen für mich nur in Gewerbegebieten Gigabit-Anschlüsse Sinn, weil sich dort die großen Firmen befinden, wo unter Umständen hunderte PC gleichzeitig ins Netz müssen.
In Wohn- und Mischgebieten (i. d. R. in Stadtzentren/Nahbereich) gibt es diesen Fall nicht. Die Arztpraxis, der Steuerberater, der Rechtsanwalt, das Versicherungsbüro, der Tischler, die Gaststätte kommen ja wohl ohne Probleme mit 250 Mbit/s aus.