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30.08.2018 09:21 - Gestartet von Lebedev
Der erste Satz: "IPv4-Adressen werden knapp." ist völlig irrelevant hier, da alle Mobilfunkprovider in Deutschland den Mobiltelefonen gar keine öffentlichen IP Adressen geben, sondern private 10.x.x.x Adressen. Die Provider machen ein CG-NAT (Carrier Grade NAT). Es teilen sich also viele Leute eine öffentliche IP, so wie es Kabelnetzbetreiber auch machen.

Abgesehen davon ist die deutsche Telekom ein Unternehmen welches schon sehr früh dabei war, und daher extrem große Mengen an IP Netzen besitzt. Die Telekom ist eins der letzten Unternehmen die sich Sorgen um Knappheit machen müssen.

Außerdem ist es falsch dass vor rund 7 Jahren die letzten freien Adressen vergeben wurden. Es gibt immernoch welche, auch bei der Ripe. Im nachfolgenden Link gibt es einen Überblick. Außerdem muss man differenzieren um welche RIR es hier geht. AfriNIC hat z.B. noch ne Menge IPv4 Adressen.

https://www.ripe.net/publications/ipv6-info-centre/about-ipv6/ipv4-exhaustion/ipv4-available-pool

Zu guter letzt sei gesagt dass es noch 16 /8 Blöcke gibt, die von der IANA "for Future use" reserviert sind (240/8 - 255/8). Die wurden bis jetzt nur noch nicht angefasst. Wir haben also noch riesige Reserven.
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[1] gerdroot antwortet auf Lebedev
30.08.2018 09:26
Benutzer Lebedev schrieb:
Der erste Satz: "IPv4-Adressen werden knapp." ist völlig irrelevant hier, da alle Mobilfunkprovider in Deutschland den Mobiltelefonen gar keine öffentlichen IP Adressen geben, sondern private 10.x.x.x Adressen.

Ja da stimme ich dir teilweise zu.

Aber auch die RFC1918 IPv4 Adressen werden knapp!

Entweder man schmeißt jetzt noch mehr NAT auf das Netzwerk oder man macht halt besser früher als später IPv6.
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[1.1] Lebedev antwortet auf gerdroot
30.08.2018 10:00
Benutzer gerdroot schrieb:
Ja da stimme ich dir teilweise zu.

Aber auch die RFC1918 IPv4 Adressen werden knapp!

Entweder man schmeißt jetzt noch mehr NAT auf das Netzwerk oder man macht halt besser früher als später IPv6.

Da Deutschland 80 Mio. Einwohner hat, und das 10.x.x.x/8 bloß 16 Mio. Adressen, wird das Netz mit Sicherheit mehrfach verwendet. Ist ja auch kein Problem das 10/8 mehrfach zu verwenden, sehe daher auch keine Grenze es hundert mal zu verwenden. Übrigens, schau mal nach 100.64.0.0/10

https://en.wikipedia.org/wiki/Reserved_IP_addresses

Das ist extra ein privates Netz für CG-NAT Provider, was aber bisher in Deutschland noch keiner nutzt.

Außerdem ist IPv6 schon lange (zumindest bei der Telekom) möglich. Muss man nur im Handy in der APN einschalten, und das ist dann echter Dualstack. Das worum es hier in der News geht ist aber wohl IPv6 only mit NAT64... Was aber im Prinzip auf das gleiche hinaus läuft.
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[1.1.1] Peterdoo antwortet auf Lebedev
30.08.2018 10:24
Übrigens, schau mal nach 100.64.0.0/10
https://en.wikipedia.org/wiki/Reserved_IP_addresses

Das ist extra ein privates Netz für CG-NAT Provider, was aber bisher in Deutschland noch keiner nutzt.
Bei Vodafone bekomme ich immer eine IP aus diesem Subnetz.
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[1.1.1.1] Lebedev antwortet auf Peterdoo
30.08.2018 10:26
Benutzer Peterdoo schrieb:
Übrigens, schau mal nach 100.64.0.0/10 https://en.wikipedia.org/wiki/Reserved_IP_addresses

Das ist extra ein privates Netz für CG-NAT Provider, was aber bisher in Deutschland noch keiner nutzt.
Bei Vodafone bekomme ich immer eine IP aus diesem Subnetz.

Ah coll, danke für die Info! Das war mir noch nicht bekannt.
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[1.1.2] gerdroot antwortet auf Lebedev
30.08.2018 12:03
Benutzer Lebedev schrieb:

Da Deutschland 80 Mio. Einwohner hat, und das 10.x.x.x/8 bloß 16 Mio. Adressen, wird das Netz mit Sicherheit mehrfach verwendet. Ist ja auch kein Problem das 10/8 mehrfach zu verwenden, sehe daher auch keine Grenze es hundert mal zu verwenden. Übrigens, schau mal nach 100.64.0.0/10

https://en.wikipedia.org/wiki/Reserved_IP_addresses

Das ist extra ein privates Netz für CG-NAT Provider, was aber bisher in Deutschland noch keiner nutzt.

Außerdem ist IPv6 schon lange (zumindest bei der Telekom) möglich. Muss man nur im Handy in der APN einschalten, und das ist dann echter Dualstack. Das worum es hier in der News geht ist aber wohl IPv6 only mit NAT64... Was aber im Prinzip auf das gleiche hinaus läuft.

Ja. Ich hab die News gelesen und weiß ganz gut Bescheid was da nun geplant ist (IPv6 only, Nat64, etc. etc..)

Natürlich kannst du Private Adressen oder für CG Nat resvierte /8er Netze bis zum ultimo ausreizen.
So oder so brauchst du da Blechkisten für, die man kaufen und betreiben muss.

= Kostet Geld.

Das war der Kern meiner Aussage (jedenfalls der beabsichtigte, sorry wenn das nicht rüber kam), weniger warum jetzt IPv6-only sinnvoll ist oder warum IPv4 Adressen knapp werden oder was auch immer.
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[1.1.3] whalesafer antwortet auf Lebedev
08.09.2018 14:08
Benutzer Lebedev schrieb:
Übrigens, schau mal nach 100.64.0.0/10 https://en.wikipedia.org/wiki/Reserved_IP_addresses

Das ist extra ein privates Netz für CG-NAT Provider, was aber bisher in Deutschland noch keiner nutzt.

Doch, z.B. die Deutsche Glasfaser. Das vermeidet Adresskollisionen und ist deshalb sinnvoller, als RFC1918 Adressen zwischen dem Netz des Kunden und dem CGNAT zu verwenden.
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[2] little-endian antwortet auf Lebedev
30.08.2018 17:38
Benutzer Lebedev schrieb:
Der erste Satz: "IPv4-Adressen werden knapp." ist völlig irrelevant hier, da alle Mobilfunkprovider in Deutschland den Mobiltelefonen gar keine öffentlichen IP Adressen geben, sondern private 10.x.x.x Adressen.

Zumindest die meisten und bei Privatkundentarifen. Es gibt durchaus gesonderte APNs, die nur für Firmenkunden nutzbar sind und entsprechend öffentliche IP-Adressen vergeben.

Abgesehen davon ist die deutsche Telekom ein Unternehmen welches schon sehr früh dabei war, und daher extrem große Mengen an IP Netzen besitzt. Die Telekom ist eins der letzten Unternehmen die sich Sorgen um Knappheit machen müssen.

Das wird wohl der Grund dafür sein, warum im Telekom-Netz auch der "Pöbel" und auch über MVNOs via APN "internet.t-d1.de" eine öffentliche IP-Adresse zugewiesen bekommt. ;)
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[2.1] Lebedev antwortet auf little-endian
02.09.2018 11:53
Benutzer little-endian schrieb:

Das wird wohl der Grund dafür sein, warum im Telekom-Netz auch der "Pöbel" und auch über MVNOs via APN "internet.t-d1.de" eine öffentliche IP-Adresse zugewiesen bekommt. ;)

Nach meinem Wissensstand bringt internet.t-d1.de gar nichts. Man bekommt zwar eine öffentliche IP, dahinter läuft aber trotzdem ein NAT welches keine eingehenden Verbindungen zulässt. Ich meine das irgendwo im Telekom hilft Forum gelesen zu haben. Mit meinem Telekom Speedport LTE II habe ich es getestet und konnte ebenfalls nicht mal ein Ping vom Router oder Geräten dahinter bekommen, obwohl die Routerkonfiguration dies zulies.
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[2.1.1] Felixkruemel antwortet auf Lebedev
08.09.2018 09:44
Benutzer Lebedev schrieb:
Benutzer little-endian schrieb:

Nach meinem Wissensstand bringt internet.t-d1.de gar nichts. Man bekommt zwar eine öffentliche IP, dahinter läuft aber trotzdem ein NAT welches keine eingehenden Verbindungen zulässt.

Doch es gibt kein NAT bei dem APN.

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[2.1.2] little-endian antwortet auf Lebedev
01.02.2020 19:55
Benutzer Lebedev schrieb:

Man bekommt zwar eine öffentliche IP, dahinter läuft aber trotzdem ein NAT welches keine eingehenden Verbindungen zulässt.

Derlei Quatsch hatte Vodafone mal, bei der Telekom jedoch sind die vergebenen öffentlichen IP-Adressen definitiv von außen erreichbar, (zumindest portmäßig).

Ich meine das irgendwo im Telekom hilft Forum gelesen zu haben.

Tja, "irgendwo gelesen" <> "sich aufgerafft und eigene Erfahrungen gesammelt".

Mit meinem Telekom Speedport LTE II habe ich es getestet und konnte ebenfalls nicht mal ein Ping vom Router oder Geräten dahinter bekommen, obwohl die Routerkonfiguration dies zulies.

Ob jetzt hier ausgerechnet ICMP vom Typ Echo Reply gefiltert wird, müsste ich nochmal testen, das kann gut sein. Aber setze mal einen Server auf, verbinde dich von außen und staune.