Benutzer NRW-frustriert schrieb:
Was Sie schreiben ist absoluter unverständlich. Werfen Sie einen Blick nach Bayern und Sie werden sehen, dass dort mittlerweile eine Menge Lokalsender über DAB+ senden. Und das sind auch nicht unbedingt die Finanzstärksten.
Hier von undemokratisch zu reden halte ich für mehr als fragwürdig.
Wenn sie wirklich "undemokratische Demokratie" erleben wollen dann kommen Sie einfach mal nach NRW und schauen (hören) sich dieses Dilemma hier an.
Oder lesen Sie einfach mal den Artikel aus der Infosat https://www.mehr-radio.de/wp-content/uploads/2018/09/Infosat-366-2018-9.pdf
Ich lebe in Bayern, etwa 50 km von München entfernt. Hier in der Umgebung sind wir etwa 35.000 Einwohner. Außer BR-Mux aus einem Nachbardorf ist hier so gut wie nichts von DAB+ empfangbar. Die anderen Multiplexe nur mit Unterbrechungen. Bewegt man sich im Haus, wird es still. Genauso auch im Auto. Meistens schaltet das Radio im Auto auf UKW um. Die "Vielfalt" besteht hier aus mehreren Versionen derselben BR-Programme. Dafür fehlen die beiden Programme von Deutschlandfunk, die es hier auf UKW gibt wie auch zwei UKW-Lokalprogramme, die in ihrem Verbreitungsgebiet 24 bzw. 16% Anteil erreichen. Diese beiden können sich unmöglich eigene DAB+ Muxe leisten und sind auch nicht daran interessiert in einem viel teureren Regionalmultiplex zu sein.
Man kann klar sagen, dass DAB die lokalen Sender zugunsten von finanzkräftigeren Sender, die überhaupt keine ortsrelevanten Inhalte verbreiten, verdrängt. Beim Fernsehen ist es ja genauso, nur gab es dort wegen der im Vergleich zum Radio viel viel höheren Produktionskosten nie wirklich reichweitenstarken TV-Lokalsender.
Dass in NRW auch auf UKW nur wenige Sender zugelassen werden, ist ganz was Anderes. Das ist keine Technologiebeschränkung. Würden die UKW Frequenzen, die es sicherlich gibt, vergeben, würden die als warme Semmeln weggehen. Bei DAB gibt es überall eine Menge freie Frequenzen, aber keine Interessenten, die den Anwendern wirklich einen Mehrwert bringen würden. Die Technologie DAB bringt nur den Großsendern finanzielle Vorteile. Die kleinen Sender, die Anwender und die Hersteller haben nur Zusatzkosten. Und die oft angeführte zusätzliche Vielfalt und besserer Empfang (ich fluche immer wenn es im Auto länger ganz still wird, wo das Radio bei UKW auf mono umschaltete oder kurz rauschte) stehen oft in keinem Vergleich zu den Zusatzkosten. Diese Vielfalt ohne Ortsbezug bekommt man viel einfacher und günstiger mit einer Spotify, Deezer oder ähnlicher Playlist.