Benutzer Zuschauer 1 schrieb:
Die wenigen, die das machen, dürften im Rauschen untergehen.
Von wo kommen diese Zahlen?
Vor vielen Jahren hatte Viag nationales Roaming im Netz der Telekom. Schon damals gab es offensichtlich genug von solchen Fällen, bei denen das Roaming "missbraucht" wurde. Heute spricht sich sowas noch viel schneller rum. Es entstehen sogar die Apps, die solche Vorgänge von selbst erledigen, ohne dass der Benutzer was machen müsste.
Doch, den hätte er. Der Anteil an solchen Kunden ist minimal und man könnte - analog zu den Überlegungen bei Einführung der EU-Roaming-Verordnung - auch eine Fair-Use-Regel einführen, dass sich das Handy regelmäßig auch in das Netz des eigentlichen Anbieters einwählen muss. Dann bleiben wirklich nur noch einige wenige Hardcore-Sparbrötchen-User übrig, die allen Ernstes täglich ihr Handy von fester Providerauswahl A auf automatische Providerauswahl umschalten und zurück.
Eine Fair-Use-Regel wie in der EU geht hier nicht. Man kann doch nicht einfach sagen, dass gerade die, die in einem Funkloch leben und auf das Roaming angewiesen wären, kein Recht auf das Roaming hätten. Starke Bindungen zu einem Land kann man ziemlich einfach beweisen. Wie soll man eine Bindung zu einem Anbieter beweisen wenn in jeder Ecke der Wohnung die Signalqualität anders ist?
Beim Preis gibt es drei mögliche Szenarien:
1. Der Vorleistungspreis wird so niedrig reguliert, dass der Anbieter ohne Netz den schmerzlos bezahlen kann und somit kein Anreiz zum Ausbau des Netzes besteht.
2. Die Mehrkosten werden an die Endkunden umgelegt. Das wäre ähnlich wie heute, nur dass man heute eine zweite SIM benötigt. Auch hier besteht genauso wie heute nur wenig Anreiz zum Ausbau des Netzes.
3. Die Mehrkosten werden vom Anbieter getragen. Nur hier besteht wirklich ein Anreiz zum Ausbau. Gleichzeitig werden dem Netzbetreiber aber durch die Kosten des Roamings eine Menge Mittel entnommen, die dann beim Netzausbau fehlen.
Sofern es ein regionales Roaming ist, wäre es zudem auf bestimmte Regionen begrenzt. Dann würden die Dauer-Umschalter schon beim Verlassen der Region, in der das Roaming freigeschaltet ist, mit ihrer manuellen Netzwahl für den fremden Anbieter auf dem trockenen sitzen.
Bei einem konventionellem Roaming mit unterschiedlichen Netzkennungen geht das nicht so einfach. Man kann nicht beliebig hin und her schalten. Es gibt viele Beispiele davon in anderen Ländern. Die meisten Kunden sind verärgert, weil beim Umschalten das Telefon längere Zeit ohne Netz da steht und es oft Verbindungsabbrüche gibt. Nur mit RAN-Sharing geht das kundenfreundlich.
MVNOs? Oder wer ist damit gemeint? Drillisch?
1&1-Drillisch, Sipgate, Lycamobile und viele anderen.
Ich bin nicht generell gegen das Roaming, nur finde ich es nicht gut, alles so einfach darzustellen. Macht man bei der Regelung einen kleinen Fehler, werden die Anreize zum Weiterausbau noch kleiner oder ein Anbieter geht pleite, was den Kunden auch nichts bringt. Beim EU-Roaming sind die Mehrkosten für den Anbieter auf 3% des Gewinns begrenzt. Würde man es innerhalb von Deutschland ähnlich machen, hätte die Telekom durch das Funkloch-Roaming noch mehr Netzabdeckung und O2 würde kein Funkloch-Roaming anbieten oder den Kunden teuer berechnen. Auf jeden Fall keine einfache Aufgabe.