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den holländischen Weg vermeiden


14.11.2018 15:52 - Gestartet von wolfbln
2x geändert, zuletzt am 14.11.2018 16:09
Hier sieht man, was uns in Europa droht.
Die Niederlande haben 4 Netze:

KPN kündigt den Ausstieg aus 3G (nicht 2G) bis 2022 an.
Vodafone kündigt den Ausstieg aus 3G (nicht 2G) bis 2020 an.
T-Mobile kündigt den Ausstieg aus 2G (nicht 3G) bis 2020 an.
Tele2 hat kein eigenes 2G oder 3G.

(Das alles hätte Markus auch mal recherchieren können.)

Damit werden wir einen Flickenteppich in Europa ab 2020 bekommen.
Der eine steigt aus 2G aus, der andere aus 3G.
Das ist auch je nach Lust und Laune auch noch im gleichen Land unterschiedlich.

Warum sollte uns das kümmern?
- weil es in Deutschland auch so kommen könnte
- weil wir auch mal im Nachbarland roamen und nicht jeder LTE und VoLTE hat bis dahin
- weil es völlig undurchsichtig wird: wer, wann, was, wo?

Solche Ausstiege sind dann richtig, wenn sie alle koordiniert machen wie in Singapur, Australien, Taiwan oder Süd-Korea. Nicht, wenn ein Anbieter das und ein anderer was Anderes macht. Ausnahme sind nur die Großländer wie USA, wo AT&T 2G abgeschaltet hat und T-Mobile 3G abschaltet. Da könnte das gerade noch gehen.

Nur leider läuft es daraufhin weder in Europa, noch in einem Land Europas hinaus. Wir brauchen da Koordination. Beim Aufbau wird bis zum Gehtnichtmehr koordiniert, beim Abbau macht sich jeder, wann er will aus dem Staub.
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[1] VT_735 antwortet auf wolfbln
14.11.2018 19:39
Benutzer wolfbln schrieb:
Hier sieht man, was uns in Europa droht.
...
Damit werden wir einen Flickenteppich in Europa ab 2020 bekommen.
Der eine steigt aus 2G aus, der andere aus 3G. Das ist auch je nach Lust und Laune auch noch im gleichen Land unterschiedlich.
...

Wo ist das Problem? Die Frequenzen für die frei werdenden 900er GSM können UMTS eine flächendeckende Ausstrahlungen bieten wie es mit GSM aktuell der Fall ist.
M2M ist ja hier das Problem wie es schon im Artikel genannt wurde.

Die Frage ist eher warum GSM nicht schon früher abgeschaltet wurde.
Die Unternehmen hielten an ihre M2M Verbindungen fest, die auch mitunter noch fester Bestand bei der Bahn ist.

Was uns in Europa es kümmert wenn einer UMTS nutzt, oder GSM musst du aber auch mal erklären. Roaming ist so oder so möglich.
Koordinierter Ausbau findet m.E. nach in Deutschland nicht statt, wie im Beispiel Voice over LTE. Keinen Standard, sondern wieder Insellösungen.
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[1.1] wolfbln antwortet auf VT_735
15.11.2018 01:06
Benutzer VT_735 schrieb:
Benutzer wolfbln schrieb:
Hier sieht man, was uns in Europa droht.
...
Damit werden wir einen Flickenteppich in Europa ab 2020 bekommen.
Der eine steigt aus 2G aus, der andere aus 3G. Das ist auch je nach Lust und Laune auch noch im gleichen Land unterschiedlich.
...

Wo ist das Problem? Die Frequenzen für die frei werdenden 900er GSM können UMTS eine flächendeckende Ausstrahlungen bieten wie es mit GSM aktuell der Fall ist.
M2M ist ja hier das Problem wie es schon im Artikel genannt wurde.

Nur wird in Deutschland und fast ganz Europa 3G seit einiger Zeit nicht mehr neu gebaut (außer im Sonderfall Telefónica). Eine Umwidmung wird es in Deutschland nicht geben.

Die drei Betreiber werden hierzulande zunächst aus 3G und erst später aus 2G rausgehen.


Die Frage ist eher warum GSM nicht schon früher abgeschaltet wurde.
Die Unternehmen hielten an ihre M2M Verbindungen fest, die auch mitunter noch fester Bestand bei der Bahn ist.

Die Unternehmen haben eine hohe Milliardenrechnung präsentiert wenn 2G abgeschaltet werden würde. Von Bahn bis TollCollect hängen viele an 2G mit großen Umbauaufwand.


Was uns in Europa es kümmert wenn einer UMTS nutzt, oder GSM musst du aber auch mal erklären. Roaming ist so oder so möglich.

Bedingt. Beispielsweise besitzen fast alle bis zum letzten Jahr verkauften Dual-SIM-Geräte im sekundären Slot nur ein 2G-Modul. Sie würden bei Abschaltung von 2G zu Mono-SIMs.

Erst langsam wird der sekundäre Slot auch mit 3G belegt, aber das ist noch längst nicht Standard.

Koordinierter Ausbau findet m.E. nach in Deutschland nicht statt, wie im Beispiel Voice over LTE. Keinen Standard, sondern wieder Insellösungen.

Der Ausbau wird insofern koordiniert, wie die Lizenzen vergeben werden. 2019 z.B. für 5G. So meine ich das. Mit einem gemeinsamen Ende der Lizenz für 2G- oder 3G- könnte man auch den Abbau koordinieren.

So haben es Australien, Korea, Singapur oder Taiwan gemacht. Taiwan als erstes Land ab 2019 ganz ohne 2G und 3G.
In Singapur ging das 2G-Ende auch mit einem Verkaufsverbot für 2G-Geräte 1/2 früher einher.
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[2] Boob14 antwortet auf wolfbln
15.11.2018 10:19
Hier sieht man, was uns in Europa droht.
Die Niederlande haben 4 Netze:

KPN kündigt den Ausstieg aus 3G (nicht 2G) bis 2022 an. Vodafone kündigt den Ausstieg aus 3G (nicht 2G) bis 2020 an. T-Mobile kündigt den Ausstieg aus 2G (nicht 3G) bis 2020 an.
Tele2 hat kein eigenes 2G oder 3G.

Der eine steigt aus 2G aus, der andere aus 3G. Das ist auch je nach Lust und Laune auch noch im gleichen Land unterschiedlich.

Vodafone soll in Deutschland z.B. viele Sim Karten an Unternehmen ausgegeben haben, womit Geräte mit 2G Netzverbindungen gesteuert werden. Das Problem wird sein, dass die Wirtschaft sich nicht von ihren billigen 2G Geräten trennen will und die Netzbetreiber ihre 2G Unternehmenskunden behalten wollen. Daher ist das einfachste für alle, 3G statt 2G abzuschalten.

Der Endkunde mit seinen unter 10€ Prepaid Vertrag dürfte es egal sein, ob mit 3G oder 2G telefoniert wird.
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[3] squalofisch antwortet auf wolfbln
15.11.2018 22:44
Die für mich entscheidenden Fragen sind:

- Wie viele Smartphones unterstützen überhaupt Voip LTE? Meins kann nur im UMTS und GSM Netz telefonieren. Frage ist also, bis wann kann ich z.B. in
den Niederlanden dann überhaupt noch telefonieren?

- mein Telefon kann
GPRS / EDGE (2G) Frequenzen 850, 900, 1800, 1900 MHz
UMTS / HSPA (3G) Frequenzen 900, 2100 MHz
LTE (4G) Frequenzen 800, 850, 1800, 2100, 2600 MHz

Mann darf also sehr gespannt sein, ob Länder, die GSM abschalten, dann wirklich ein funklocharmes UMTS 900 MHz ausgebaut haben.

Würde ein UMTS 900 MHz bei GSM 900 Abschaltung von Seiten der Funkwellenausbreitung die gleiche Netzabdeckung erreichen?
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[3.1] Felixkruemel antwortet auf squalofisch
18.11.2018 21:32
Benutzer squalofisch schrieb:
Die für mich entscheidenden Fragen sind:

- Wie viele Smartphones unterstützen überhaupt Voip LTE? Meins kann nur im UMTS und GSM Netz telefonieren. Frage ist also, bis wann kann ich z.B. in den Niederlanden dann überhaupt noch telefonieren?

Wenn dein Smartphone kein VoLTE kann und du entweder zu faul oder es einfach nicht manuell freischalten möchtest kannst du ohne GSM/UMTS Abdeckung nicht telefonieren.

So gut wie alle Smartphones können VoLTE Hardwareseitig, es muss nur vom Hersteller bzw. von Nutzer freigeschaufelt werden.


- mein Telefon kann GPRS / EDGE (2G) Frequenzen 850, 900, 1800, 1900 MHz
UMTS / HSPA (3G) Frequenzen 900, 2100 MHz LTE (4G) Frequenzen 800, 850, 1800, 2100, 2600
MHz

Mann darf also sehr gespannt sein, ob Länder, die GSM abschalten, dann wirklich ein funklocharmes UMTS 900 MHz ausgebaut haben.

Sind echt wenig unterstützte Frequenzen. Da wirst du irgendwann Probleme bekommen, gerade in Frankreich wäre das Smartphone in Free Netz auserhalb von Städten nutzlos (wegen fehlendem LTE700).


Würde ein UMTS 900 MHz bei GSM 900 Abschaltung von Seiten der Funkwellenausbreitung die gleiche Netzabdeckung erreichen?

Siehe doch im Beispiel Telekom in Deutschland mit LTE900 oder Orange F in Frankreich mit UMTS-900. Bei gleicher Sendeleistung haben die die exakt selbe Abdeckung. Die Telekom dreht aber teilweise die Leistung von LTE900 runter, damit die Nachbarzellen sich nicht stören (bei 900Mhz ist eine höhere Sendeleistung erlaubt, deswegen kommt GSM900 / LTE900 weiter als LTE800).
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[4] batrabbit antwortet auf wolfbln
16.11.2018 07:26

2x geändert, zuletzt am 16.11.2018 07:33
Benutzer wolfbln schrieb:

KPN kündigt den Ausstieg aus 3G (nicht 2G) bis 2022 an. Vodafone kündigt den Ausstieg aus 3G (nicht 2G) bis 2020 an. T-Mobile kündigt den Ausstieg aus 2G (nicht 3G) bis 2020 an.

T-Mobile NL aka BEN hat mit GSM1800 begonnen

Ich weiß nicht, ob sie 900er-Frequenzen haben, aber das ist wie bei Eplus hierzulande. BEN hatte ja eine ähnliche Position.

Diejenigen Kunden, die noch M2M auf 900 MHz bei GSM brauchen, sind woanders.

Und wenn LTE gut genug ausgebaut ist, wie es in den Niederlanden scheint, kann man das schon machen (in zwei Jahren!).

PS: Ich fand das grenzüberschreitende Gespräch bei Netzwechsel zwischen
T-Mobile D und T-Mobile NL/A sehr cool, weitertelefonieren im Heimattarif. :)
(nur zweimal probiert zum Testen, aber fand ich super!)