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Sowas muss sofort gesperrt werden!


18.11.2018 08:47 - Gestartet von diddi88
Nun überwachen die überwachten Bürger den Staat? Oh Gott. Das ist in der Tat ein Hassportal, wie es der Politiker genannt hatte und müsste sofort gesperrt werden. Parallel dazu sollte der Zugang zum Internet auch komplett deaktiviert und durch ein Intranet in Deutschland ersetzt werden, natürlich erst nachdem alle Bürger mit elektronischen Fußfessel ausgestattet wurden.
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[1] justii antwortet auf diddi88
16.03.2023 14:29
Benutzer diddi88 schrieb:
Nun überwachen die überwachten Bürger den Staat? Oh Gott. Das ist in der Tat ein Hassportal, wie es der Politiker genannt hatte und müsste sofort gesperrt werden. Parallel dazu sollte der Zugang zum Internet auch komplett deaktiviert und durch ein Intranet in Deutschland ersetzt werden, natürlich erst nachdem alle Bürger mit elektronischen Fußfessel ausgestattet wurden.


Diese Ironie kann ich gut nachvollziehen. Ich sehe das genauso:

Eigentlich ist es doch so, dass alle Macht vom Volke ausgeht. Wir wählen die Politik und beauftragen sie damit, uns innen- und außenpolitisch zu vertreten. Die Gesetzgebung ist ein Teil dieses Auftrages. Der Staatsaparat ist dabei ihr Hilfsmittel um die Abläufe und die innere Ordnung zu gewährleisten usw.

Das ist also wie bei einem Unternehmen: die Bürger sind die Inhaber und Gesellschafter der Firma, welche per Gemeinschaftsbeschluss einen oder mehrere Geschäftsführer bestellen. Diese bedienen sich der Unternehmensverwaltung, der Abteilungsleiter, des Sicherheitspersonals usw. um ihre Aufgabe zu erfüllen und den Geschäftsbetrieb ordnungsgemäß ablaufen zu lassen.

Nun stellt sich die Frage, ob sich die Arbeitnehmer in dem Betrieb (hier die Bürger) darüber austauschen dürfen, wo sich die Geschäftsführer, die Abteilungsleiter etc. also ihre Erfüllungsgehilfen jeweils befinden. Dies gefährdet weder deren Auftrag, noch stellt dies eine Gefahr für jemanden oder den Geschäftsbetrieb dar.

Was mich vielmehr bedenklich stimmt ist die Tatsache, dass diese von uns beauftragten Geschäftsführer immer mehr und öfter dazu übergehen wollen, ihre Gesellschafter-Chefs einer Totalüberwachung zu unterziehen. Dies haben die Gerichte mehrmals bereits im Nachgang als gesetzwidrig erkannt und ganz oder teilweise untersagt. Doch statt mit diesem gesetzwidrigem Tun aufzuhören, ersinnt man immer neue Vorgehensweisen, um die eigentlichen Chefs doch irgendwie komplett zu überwachen. Zumindest so lange, bis oberste Gerichte das Vorgehen wieder verbieten und die Geschäftsführer wieder eine neue Idee ersinnen. Das Perfide: sie bedienen sich dabei der ihnen zur Abwicklung des ordnungegemäßen Geschäftsbetriebs überlassenen und von den Chefs bezahlten Mitarbeitern in Verwaltung usw.

Was würde wohl passieren, wenn heraus käme, dass die Geschäftsführer eines Unternehmens ihre Gesellschafter-Chefs immer wieder und immer mehr versuchen, einer Totalüberwachung zu unterziehen und dafür auch das von den Chefs bezahlte Personal während deren Arbeitszeit dafür "missbrauchen"? Diese wären wohl zurecht die längste Zeit Geschäftsführer gewesen.

Jaja, ich weiß schon, der Terrorismus.
Aber darf/muss man 100 Prozent der Bevölkerung dauerhaft überwachen um 2 Prozent Schwerkriminelle und 2 Prozent Terrorismus-Gefährder zu finden von denen man mehr als die Hälfte bereits kennt und diese in individuellen Überwachungsmaßnahmen unterziehen könnte? Bis jetzt war es ja so, dass selbst bei bekannten Straftätern und Terroristen, das beste Beispiel ist wohl Amis Amri, bei denen bereits von Behörden oder Geheimdiensten mehrfach Warnungen ausgesprochen wurden, diesen nicht nachgegangen wird. Unbescholtene Bürger, und so lange nichts gegenteiliges bewiesen ist haben diese als unbescholten zu gelten, werden möglichst dauerhaft totalüberwacht, während man den Warnungen der eigenen Behörden und anderer, befreundeter Geheimdienste im Falle von bereits nochverdächtigen Straftätern und Terroristen/Gefährdern nicht nachgeht. Eigentlich ein absoluter Skandal !!

Im Übrigen sehen das inzwischen auch die Vereinten Nationen so: https://netzpolitik.org/2023/un-bericht-prangert-an-kampf-gegen-terror-nur-vorwand-fuer-mehr-ueberwachung/ Die UN sieht inzwischen eine "Erhebliche Bedrohung der demokratischen Gesellschaften". Und das nicht nur in solgenannten "Bananenstaaten" oder "Dictatorships" sondern es wird ausdrücklich von Demokratien gesprochen, die hier erheblich betroffen sind. Wer den UN-Bericht gelesen hat sieht sehr schnell, dass da auch viele Maßnahmen sehr kritisch benannt sind, die auch bei uns inzwischen gängige Praxis sind.

DA gehen bei mir die Alarmlichter an, vor allem wenn man bedenkt, dass auch bei uns in Deutschland die obersten Gerichte uns schon mehrfach vor grundgesetzwidrigen Bestrebungen und Gesetzen geschützt hat, vor denen ein großer und vielfältiger Bundestag uns eigentlich hätte schützen müssen und können. Bei mir gehen auch die Alarmlichter an wenn ich sehe, wie massiv und anhaltend sich die von uns Bürgern beauftragten Geschäftsführer und auch deren Erfüllungsgehilfen in Verwaltung, Polizei, Geheimdiensten usw. gegen Transparenz ihres Handelns wehren. Was bitte ist dagegen eine CopMap?