Alter Wein in neuen Schläuchen

Will man werbefinanzierte Streaming-Angebote greift man zum Original: YouTube.

Die angesagten Influencer und Stars, die gerade die gewünschten Zielgruppen ansprechen, sind nunmal dort zu finden. Das hat ProSieben schon bei MyVideo nicht verstanden (man hat die Community erst vernachlässigt, dann ganz verbannt) und am Ende war es dann eine Abspielstation für Trash von ProSiebenSat1. Auch der Nachfolger Quazer war ein Schuss in den Wind mit Ansage. Lineares Fernsehen (sog. LeanBack-TV für Leute die "Irgendwas mit Medien machen") ist durch das Überangebot von ARD, ZDF und den privaten akzeptiert - höchstens die Mediatheken haben eine Berechtigung. Wenn man dann aber rund um die Uhr Hitlers Helfer zeigt und der User nicht mal Einfluss auf das Programm hat, weil die Macher glauben, Algorithmen wüssten besser, was der Einzelne will oder zu sehen hat, dann klappts halt auch im 1001sten Anlauf nicht. Aber Investoren sind geduldig und schreiben die Verluste halt an anderer Stelle an.

- MyVideo gescheitert
- Quazer gescheitert
- Putpat gescheitert
- Ampya gescheitert
- Tape.TV gescheitert

Nur Verluste gemacht, da die Werbefinanzierung nicht angenommen wurde.
Keine Community wie bei Youtube
Keine wirklichen Stars/Influencer (gerade für junge Zielgruppe notwendig)
Keine Personalisierung, Favoriten, regionale Anpassung
100% fremdfinanziert... daher austauschbares Management
Die Macher wollten es besser wissen als die User... Fehler #1

Und der Größte Mist... die werberelevante Zielgruppe. Das Geld liegt nicht bei 14 bis 35 Jährigen. Gerade die Älteren werde ausgeklammert... hier würde es aber ausreichend günstigen Content geben, den man in Spartenkanälen unters Volk bringen könnte. Außerdem hat die ältere Generation mehr "Tagesfreizeit"...

Wer bestellt wohl den Miederschlüpfer bei diesen unsäglichen Abzock- und Ramsch-Verkaufssendern... sicher nicht der Pubertierende, dem die Pickel platzen, wenn er seine Youtube-Werbeikonen (Influencer) sieht...