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Tod von Zhang Shoucheng


09.12.2018 18:33 - Gestartet von otternase
am 1. Dezember starb Zhang Shoucheng, ein führender Festkörperphysiker der Stanford University und insbesondere auch ein Experte zum Thema Quantencomputing, einem Schlüssel zur sicheren Datenverschlüsselung im Alter von 55 Jahren.
Angeblich Selbstmord.

Erst kurz vor seinem Tod hatte er sich mit Frau Meng getroffen.

Reiner Zufall?
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[1] Kai Petzke antwortet auf otternase
10.12.2018 13:58
Benutzer otternase schrieb:
am 1. Dezember starb Zhang Shoucheng, ein führender Festkörperphysiker der Stanford University und insbesondere auch ein Experte zum Thema Quantencomputing, einem Schlüssel zur sicheren Datenverschlüsselung im Alter von 55 Jahren. Angeblich Selbstmord.

Vielen Dank für den Hinweis, der mich sehr betroffen macht. Ich habe selber auch Physik studiert. Shoucheng kannte ich zwar nicht persönlich, aber sein Arbeitsgebiet. Angesichts seiner Erfolge und Auszeichnungen erwartet man erstmal keine Depressionen bei so einem Menschen. Andererseits sind es manchmal gerade die besonders Erfolgreichen, die nie Ruhe finden, die immer nach noch ferneren Ufern suchen, und dann irgendwann ob ihrer eigenen Ansprüche verzweifeln. Michael Jackson oder der "forever club 27" sind berühmte Beispiele hierfür.

Übrigens: Quantencomputer, an denen intensiv geforscht wird, werden eher nicht zu einer sicheren Datenverschlüsselung führen, sondern sogar dazu, dass die Sicherheit des bekanntes RSA-Algorithmus inklusive der üblichen Varianten (Diffie-Hellmann, ECC etc.) in sich zusammenfällt. Quantenkryptographie, die bereits heute in kommerziellen Produkten verfügbar ist, ist hingegen mathematisch beweisbar abhörsicher. Leider sind aber Kommunikationssysteme, die auf Quantenkryptographie basieren, technologisch inkompatibel zu den gängigen Verfahren, insbesondere dem store-and-forward-Prinzip von Internet-Routern und -Switches. Selbst die gängigen Verstärker in herkömmlichen Glasfaserkabeln (laser-gepumpte Erbium-Fasern) schwächen bereits das Quantensignal, indem sie einen Rauschanteil im Verhältnis der Verstärkung hinzufügen.