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Klage abweisen!


30.12.2018 19:26 - Gestartet von DABplus
Im Sinne der deutschen Verbraucher kann man nur hoffen, dass diese Klage abgeschmettert wird.

Geht die Klage durch, wird am Ende nämlich wieder nur in den Ballungsräumen ausgebaut.

Ich finde es absolut richtig, dass den Netzbetreibern hier klare Ausbauverpflichtungen auferlegt werden.
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[1] hrgajek antwortet auf DABplus
30.12.2018 21:36
Benutzer DABplus schrieb:
Geht die Klage durch, wird am Ende nämlich wieder nur in den Ballungsräumen ausgebaut.

Ich finde es absolut richtig, dass den Netzbetreibern hier klare Ausbauverpflichtungen auferlegt werden.

Im Gegenzug müssten die Frequenzen für 1 Euro plus drakonische Vertragsstrafen bei Nichterfüllung versteigert werden. Dann würde das Sinn machen.

Eigentlich müsste man das ganz anders aufziehen:

Bundesweite Aufteilung in Parzellen. Dann Ausschreibung zum Netzausbau, aller dieser Parzellen. Dann können bundesweite und auch regionale Anbieter sich bewerben. Und mit der Bewerbung "versprechen" sie (vertraglich) diese Parzelle voll auszubauen. Die Parzellen, wofür es keine Angebote gibt, könnte man zwangsversteigern, d.h. wer 1 gute Parzelle nimmt, muss auch eine "schlechte" Parzelle nehmen oder so :-)
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[1.1] ejunky antwortet auf hrgajek
31.12.2018 11:22

Bundesweite Aufteilung in Parzellen. Dann Ausschreibung zum Netzausbau, aller dieser Parzellen. Dann können bundesweite und auch regionale Anbieter sich bewerben. Und mit der Bewerbung "versprechen" sie (vertraglich) diese Parzelle voll auszubauen. Die Parzellen, wofür es keine Angebote gibt, könnte man zwangsversteigern, d.h. wer 1 gute Parzelle nimmt, muss auch eine "schlechte" Parzelle nehmen oder so :-)
Dann kann das auch gleich wieder die deutsche Bundespost machen. Die Macht wenigstens keine rosinenpickerei.
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[1.2] wolfbln antwortet auf hrgajek
31.12.2018 11:53

6x geändert, zuletzt am 31.12.2018 12:16
Benutzer hrgajek schrieb:
Benutzer DABplus schrieb:
Geht die Klage durch, wird am Ende nämlich wieder nur in den Ballungsräumen ausgebaut.

Ich finde es absolut richtig, dass den Netzbetreibern hier klare Ausbauverpflichtungen auferlegt werden.

Im Gegenzug müssten die Frequenzen für 1 Euro plus drakonische Vertragsstrafen bei Nichterfüllung versteigert werden. Dann würde das Sinn machen.

Schon dieses relativ simple System: Anforderung - Verletzung - Strafe funktioniert bei uns nicht, darum sind die ganzen Ausbauauflagen fraglich.

Der Knackpunkt: Die Betreiber selbst messen ihre Reichweite. Das ist so als würde ein Temposünder auf der Autobahn selbst seine Geschwindigkeit messen :-)

Es muss eine unabhängige Messinstanz her. Das kann die BNetzA selbst machen wie die ARCEP in Frankreich oder es outsourcen zu P3 oder wem auch immer unabhängiges. Momentan haben wir nur die Selbst-Angaben der Betreiber und einige Messungen von P3 usw. im Auftrag von Fachzeitschriften. Das ist doch kein Ausbaumonitoring!

Und dann muss klar und realitätsnah festgelegt werden, wie und was konkret gemessen wird: Feldstärke, Geschwindigkeit, Latenz usw. Genormt und nach festgelegten Kriterien, also welches Gerät, Position usw. Ein Netzbetreiber misst z.Zt. ernsthaft die Außenabdeckung mit einer Außenantenne am Auto in etwa 3m Höhe. Das ist doch absoluter Schwachsinn - ich montiere doch keine Antenne auf mein Auto und steige zum Telefonieren aufs Dach.

Die Phantasiekarten der Netzbetreiber sind das Ergebnis dieser Irreführung. Kein Wunder, dass darin an vielen Stellen "outdoor" Empfang signalisiert wird, wo im Endeffekt einfach keiner vor Ort da ist.

Erst danach kann man ernsthaft an ein Strafen- oder Sanktionssystem denken. Hier würden für mich sogar Lizenzentzug in Frage kommen oder hohe Strafsummen.

Was wird aber passieren zum Stichtag aus den letzten Auflagen in genau einem Jahr (1.1.2020)?
Das kann ich dir schon heute sagen:
- die Telekom passiert die Anforderungen leicht, liegt sogar etwas drüber
- Vodafone produziert eine Phantasieabdeckung, die weit höher ist als real und wird damit durchkommen
- bei Telefónica wird es spannend, denn ich sehe nicht wie sie auf die Abdeckungsquote kommen wollen in den ländlichen Gebieten, die sie bräuchten, trotz des gegenwärtigen Ausbaus.

2019 müssten dringend die Messinfrastruktur aufgebaut werden und die Kriterien festgelegt werden, will man am Ende des Jahres die Erfüllung überprüfen. Aber nichts passiert diesbezüglich. 2020 kann man nicht mehr rückblickend nachschauen, ob erfüllt wurde oder nicht. Auch für die neuen Auflagen muss man die Anforderungen klarer in die Ausschreibung reinschreiben, will man nicht wieder mit Klagen überzogen werden, weil es angeblich vorher nicht klar war.

Daher kann ich dir heute schon sagen, dass es für alle folgenlos bleiben wird und das ist der eigentliche Skandal. Das ist so, als würde ich ein Verbrechen begehen, weiß aber schon vorher, dass ich ohne Strafe davonkomme.

Wir fragen uns doch immer, warum es bei uns mit dem Ausbau schlechter läuft als anderswo. Das ist einer der Gründe.

In diesen Sinn: Alles Gute für 2019.

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[2] Svenni antwortet auf DABplus
31.12.2018 21:37

einmal geändert am 31.12.2018 21:46
Benutzer DABplus schrieb:
Geht die Klage durch, wird am Ende nämlich wieder nur in den Ballungsräumen ausgebaut.

Ich wäre ja für ein Belohnungssystem. 5G Versteigerung zu Höchstpreisen. Je nachdem wieviel ein Mobilfunkunternehmen ausbaut, bekommt er eine Erstattung. Wer 100% der Fläche ausbaut, bekommt also alles wieder, hat die Frequenz folglich geschenkt bekommen. Die Rückvergütung muss für unwirtschaftliche Regionen höher sein als für wirtschaftliche Regionen. Damit nicht sowas passiert, was Telefonica abzieht und ein Städtenetz aufbaut.
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[2.1] rainman51 antwortet auf Svenni
01.01.2019 10:48

Ich wäre ja für ein Belohnungssystem. 5G Versteigerung zu Höchstpreisen. Je nachdem wieviel ein Mobilfunkunternehmen ausbaut, bekommt er eine Erstattung. Wer 100% der Fläche ausbaut, bekommt also alles wieder, hat die Frequenz folglich geschenkt bekommen. Die Rückvergütung muss für unwirtschaftliche Regionen höher sein als für wirtschaftliche Regionen. Damit nicht sowas passiert, was Telefonica abzieht und ein Städtenetz aufbaut.

Es muss doch keiner zu Telefonica gehen ;). Von daher muss man sich da nicht aufregen. Wer 34 Euro ausgibt, bekommt auch das entsprechende Netz...
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[2.1.1] Svenni antwortet auf rainman51
01.01.2019 12:46
Es muss doch keiner zu Telefonica gehen ;). Von daher muss man sich da nicht aufregen. Wer 34 Euro ausgibt, bekommt auch das entsprechende Netz...
Wenn der Staat Lizenzen vergibt, verfolgt er eine Strategie und die soll lt. parteiübergreifender Meinung ein flächendeckender Ausbau sein. Eine pauschale Verpflichtung scheint nicht zu funktionieren, also muss der Staat Anreize schaffen.

Telefonica ist nur ein Beispiel, dass ein flächendeckender Ausbau längst keine Selbstverständlichkeit bei Mobilfunkunternehmen ist. Nachher kommen Telekom und vodafone auch auf diese "Marktlücke" und bauen lediglich ein "Städtenetz". Das wäre schlecht für Deutschland. Nur bei der Lizenzvergabe kann der Staat noch eingreifen.