Benutzer carljiri schrieb:
Benutzer wolfbln schrieb:
Die max. Latenz von 5ms hat die Autoindustrie deshalb in die Ausbauanforderungen der Versteigerung schreiben lassen. Die ist mir beim Durchlesen auch aufgestoßen. Die Betreiber können die
Über 5g wird kein Bremsmanöver eingeleitet, das ist ein märchen.
Das kommt ganz darauf an, wessen Vision der (auto)mobilen Zukunft man folgt und auf welche Fragen genau man da schaut.
Das Bremsmanöver wird vom boardcomputer eingeleitet der seine infos aus kameras, radar, ultraschall und infrarotbildern bezieht.
Das ist ein Aspekt, der Aspekt der individuellen Sicherheit des Fahrzeuginsassen. Es gibt aber noch weitere Aspekte, wie den der effizienteren Nutzung des öffentlichen Guts "Straßenraum", insbesondere in den Städten. Diese Nutzung erfolgt derzeit weitgehend frei und mit relativ starren Regeln. Dass einzelne Kreuzungen mal Ampelsteuerungen haben, die nicht zeitgesteuert den ganzen Tag das gleiche Programm abspulen, ist heute schon fast das höchste der Gefühle.
Es gibt durchaus die Idee, dass eine "Smart City" der Zukunft eine absolut individuelle "grüne Welle" für viele Fahrzeugströme vorausberechnen kann, so dass es zu keinen oder nur sehr geringen Wartezeiten kommen muss. Dass insbesondere Fahrzeugverkehre gebündelt werden können und Individualfahrzeuge dann so eng zusammenrücken als wären sie praktisch ein Bus (Vorteile beim Luftwiderstand, geringerer Kraftaufwand und damit Energieverbrauch, weniger Platzbedarf). Das geht aber nur mit einer Koordination der jeweiligen Fahrzeuge, die dann gleichzeitig anfahren und bremsen. Und mit einer zumindest zeitweisen Preisgabe des geplanten Fahrwegs. Es gibt die Idee, dass - sobald aufgrund von Sensordaten feststeht, dass auf einer Strecke nur Fahrzeuge mit entsprechender Vernetzung unterwegs sind - diese eine reservierte Trasse für Ihre Fahrt bekommen können, ähnlich wie man es heute bei der Eisenbahn hat. Es gibt Überlegungen, dass solche Reservierungen aber wieder zurückgenommen oder geändert werden müssen, wenn z.B. ein Notarztwagen dazwischenkommt. Es gibt Überlegungen, für eben solche "Blaulichteinsätze" die autonom fahrenden Fahrzeugen so zu steuern, dass diese automatisch tatsächlich "freie Bahn" für den Notfalleinsatz machen.
All das ist mit nur lokal erfassten Sensordaten eines Autos nicht möglich. Es erfordert eine übergreifende Koordination und damit Kommunikation mit den Fahrzeugen und der Umgebung.
Und neben den genannten Szenarien, die vermutlich keine Latenzen im Millisekundenbereich benötigen, ist auch das Szenario denkbar "geparktes Auto erfasst Kind, das zwischen geparkten Autos auf die Straße laufen will und von den Sensoren der fahrenden Autos nicht gesehen werden kann, es schickt ein Bremssignal an die Autos in der Umgebung". Da ist man zunächst einmal bei latenzarmer V2V-Kommunikation, aber was hindert einen daran dieses weiterzuspinnen in einer Welt, in der Videokameras das Verkehrsgeschehen erfassen, so dass die Meldung des einen Autos "Auto X meldet: Vorsicht, Kind läuft auf die Straße" erweitert werden kann zu "Die Verkehrsleitzentrale bestätigt: An Ort Y läuft gleich ein Kind auf die Straße"? Da ist man dann schon mitten drin im Edge-Computing, das neben den Netzen mit minimaler Latenz als Baustein für die Zukunft der Mobilität in Städten propagiert wird.
Diese serverseitige fahrsteurrung sollte und wird hoffentlich nie Realität werden, das ist unsinnig
Wenn einem Verkehrsunfälle egal sind, deren Opfer sich nicht mit 1,5 Tonnen schützendem Blech umgeben haben, dann vielleicht. Aber leider sind genau die ungeschützten Verkehrsteilnehmer diejenigen, die in den letzten Jahren bei Unfällen vermehrt sterben oder schwer verletzt werden.