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Gigabit Wahn statt Netzverfügbarkeit


09.01.2019 15:08 - Gestartet von fe rnwe h
3x geändert, zuletzt am 09.01.2019 15:18
z.B. 20 Megabit / 8 Megabit asynchron wäre wohl flächendeckend auch für größere Leitungslängen machbar. Und hätte bei Netzabdeckungswunsch statt E-kommerzialisierung Vorrang!

Den E-Kommerz-Hype unterstreicht auch das schlechte Angebot, bei 250 Mbit weiterhin nur max. 42 Mbit upstream zu bekommen.
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[1] Cooki3 antwortet auf fe rnwe h
09.01.2019 20:09
Lies dich mal bitte zu DSL ein, und was bei den Leitungslängen möglich ist. Dann vergeht dir aber ganz schnell das Lachen. Glaubst du wirklich, wenn die Telekom aus vorhandener Infrastruktur noch etwas herauspressen könnte, dass sie es nicht tun würde? Selbst der letzte "goldene" Standard vor VDSL, nämlich ADSL2+ funktioniert nur bis etwa einen Kilometer Leitungslänge. Es kommt zusätzlich auch noch auf den Querschnitt dieser an. Nur die Länge ist kein ausreichendes Kriterium, um das zu bewerten.

Ich gebe dir insoweit recht, dass die Aufteilung auf 250 down und 40 up etwas zu sehr Richtung Download verschoben ist. Da hätte ich lieber 200/100, das wäre auch für eine Weile genug.

Was du mit "E-Kommerz-Hype" meinst, erschließt sich mir überhaupt nicht. Sind höhere Bandbreiten jetzt schlecht oder gut?
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[1.1] DSLSeppel antwortet auf Cooki3
09.01.2019 20:36
Generell hast Du Recht ABER es gibt durchaus Technologien um die geforderten 20 Mbit und relativ leicht sogar >30 Mbit auch über größere Strecken zu ermöglichen. Diese setzt die Telekom aber nicht ein!
Zunächst wäre da z.B. der Phatom Mode, welcher beim Vectoring z.B. zur Sprache kam aber nie zur Anwendung. Dieser würde auch mit ADSL funktionieren und könnte z.B. in der Praixis über 2 Doppeladern auf ca. 3km die 20 Mbit erreichen. Mit 4 Doppeladern wären das auch 40 Mbit und mehr!

Auf 2km Leitungen wäre auch VDSL möglich wenn man denn einen anderen Standard mit höherer Sendeleistung gewählt hätte. Diesen dann wieder mit dem Phantom Mode kombiniert für 2 Doppeladern und man wäre bei 2km locker auch mit 40 Mbit unterwegs.

DAS wäre dann wirklich das Auspressen der letzten Reserven aus dem Kupfer und es hätte genau den Leuten geholfen, die immernoch auf langsamen ADSL rumgammeln. Aber das fertig zu entwicklen hätte ja Geld gekostet und wäre halt nur für ca. 20% der Kunden sinnvoll gewesen ... Pech gehabt.

Man beachte das Datum des Artikels. Leider wurde die Bandbreite nur bis 1km Leitungslänge bei VDSL betrachtet aber selbst da sind 100 Mbit auf 1km Leitung schon ne Hausnummer ...

http://www.gazettabyte.com/home/2010/4/27/dsl-will-phantom-channels-become-real-deployments.html
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[1.1.1] Cooki3 antwortet auf DSLSeppel
10.01.2019 14:02
Dieser Phantom Mode klingt ja durchaus interessant. Inwieweit das für Deutschland nützlich wäre, weiß ich aber nicht. Es gibt ja eine wichtige Beschränkung: es müssen mindestens zwei Doppeladern anliegen. Ich habe vorhin mal spaßeshalber meine TAE-Dose abgeschraubt und nachgesehen: es ist lediglich eine Doppelader vorhanden. Würde bei mir also schon mal nichts bringen.

Ich könnte mir eher vorstellen, dass man noch versucht, mit G.Fast mehr aus dem Kupfer herauszukitzeln, aber da kenne ich mich mit den Beschränkungen und Voraussetzungen nicht aus. Es würde auch perspektivisch zuerst reichen, alle Gebäude per FTTB zu versorgen, in-house lässt sich ja auf den kurzen Leitungen eventuell noch mit dem vorhanden Kupfer arbeiten, eventuell per Umrüstung auf Ethernet-Technik.
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[1.1.1.1] DSLSeppel antwortet auf Cooki3
10.01.2019 16:03
Alle TAEs der ab Ende 80er haben eigentlich bei der Installation schon mindestens 2 Doppeladern erhalten. Der APL in den Häusern ist auch nie mit nur einer DA angebunden sondern mindestens mit 2 eher mit 4. Das Kabel zur Dose zu ersetzen ist da im Gebäude eher ne Kleinigkeit.
In den Städten sieht es da meist enger aus, da dann diese Kabel zum APL mehrfach belegt sind aber in den Vororten und auf dem Land sind diese Kapazitäten meistens bei weitem nicht ausgeschöpft.
Das System wäre ideal gewesen um es für diese Bereiche zu nutzen. Wird aber weils zu wenig Kunden sein einfach nicht gemacht.