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Bevormundung?


30.01.2019 17:58 - Gestartet von kommodore
einmal geändert am 30.01.2019 18:01
Von einer "Bevormundung" zu sprechen ist schon eine gewagte und überzogene Formulierung. Es handelt sich um eine Entscheidung des Eigentümers von Mietwohnungen.

Die Debatte dass Vermieter in der öffentliche Berichterstattung immer wieder kritisiert und kriminalisiert werden trägt sicherlich nicht dazu bei dass Privatleute bereit sind vorübergehend leerstehenden Wohnraum zur Vermietung anzubieten.

Manche Rentnerin als Eigentümerin einer Immobilie tut es sich wohl nicht an eine freie Einliegerwohnung zu vermieten, wenn man ständig neuen Vorschriften vorgesetzt bekommt, und die Presse "die besten 15 Tricks gegen meinen Vermieter" veröffentlicht und dabei massiv pauschalisiert und Stimmung gemacht wird.

Kernaussage: Es stehen mehr Wohnungen für den Mietmarkt zur Verfügung wenn man dies für Privatleute ermöglicht und diese nicht pauschal verunglimpft. Grundsätzlich sollte jeder Eigentümer selber entscheiden können ob er von Kupfer auf Glasfaserkabel umstellt oder in welche Infrastruktur investiert werden soll.


Die Kernfrage sehe ich daher eher in dem Punkt ob es Aufgabe einer Stadt ist ein eigenes Telekomunikations-Unternehmen zu betreiben, da sich notwendige Investitionen erst nach einer sehr langen Zeit amortisieren (wenn überhaupt?)
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[1] softdown antwortet auf kommodore
30.01.2019 21:22

einmal geändert am 30.01.2019 21:35
Hi kommodore,

Ich glaube, dass du hier etwas zu weit greifst. Die Aufgabenstellung lautete 2014 mal: Bundesweit für jeden Haushalt mindestens 50 Mbit bis Ende 2018. Siehe auch hier: https://www.teltarif.de/kursbuch-netzausbau-... .

Die Stadt Kaiserslautern hat zu dem Ziel nun beigetragen, dass offensichtlich viele Haushalte nur 3 Mbit/s bekommen, obwohl vorher 500 Mbit/s verfügbar waren. Dies mutmaßlich um die klamme Stadtkasse etwas aufzubessern. Es handelt sich dabei nicht um einen privaten Vermieter, der hier schikaniert wird, sondern um eine Aktiengesellschaft mit > 5.000 Mietobjekten, die auf Geheiß ihres Inhabers (der Stadt) zum Schaden ihrer Mieter handet. Bedenke dabei, dass einige Objekte unter Umständen nichtmals die Möglichkeit bieten, eine Sattelitenschüssel zu montieren (Baum im Weg etc.). Die Leute sitzen nun nicht nur mit steinzeitähnlichem Internet da, sondern dürfen sich auch mit eher spärlichen TV-Angebot auseinandersetzen. Runtergerechnete SD-Streams mit 3 Mbit/s auf einem 60 Zoll 4K-Fernseher müssen eine enorme Bereicherung im Leben sein.

Natürlich steht es dem Vermieter frei, zu wählen, was er in seinem “Objekt“ anbietet. Aber überhaupt nichts anzubieten ist ein fail. Hier badet der Mieter etwas aus, was so bei Einzug in einer Wohnung sicherlich nicht absehbar war. Das darf auch so genannt werden und ist Bevormundung.

Cu,
softdown