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Kabel mitverlegen und Kostenbeteiligung


14.02.2019 02:49 - Gestartet von flatburger
2x geändert, zuletzt am 14.02.2019 07:31
Guten Tag zusammen,

der Kabelgraben ist offen, dann kann ich mein Kabel gleich kostenlos mitverlegen.
Bei einer Kostenbeteiligung 50/50 gibt es keine Wettbewerbsverzerrung sondern einen Infrastrukturwettbewerb. Ein Kabelanbieter muss keine Leitung vermieten dies ist ebenfalls Wettbewerbsverzerrung.

Bei uns im Haus gibt es glücklicherweise keinen Rahmenvertrag mit Unitymedia so hat jeder Bewohner die freie Auswahl seines Telekommunikationsanbieters. Besser für uns als Kunde geht es nicht.

Mit dieser Begründung der kostenfreien Mitbenutzung brauche ich auch keine Fahrkarte mehr kaufen denn der Zug fährt ja sowieso. Und für was Miete bezahlen, die Häuser stehen eh in der Landschaft herum.
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[1] trzuno antwortet auf flatburger
14.02.2019 10:31
Benutzer flatburger schrieb:

der Kabelgraben ist offen, dann kann ich mein Kabel gleich kostenlos mitverlegen.

Nein das passiert nicht und fordert auch keiner (außer ggf. BREKO wenn die Telekom den Graben aushebt).

Wenn jemand sein Kabel mitverlegt haben will, dann werden die Kosten immer aufgeteilt.

...

Nachteil für denjenigen der den Ausbau organisiert hatte:
Er hatte eigentlich mit einem Glasfasermonopol gerechnet, bei dem er keine Konkurrenz durch andere Leitungsbetreiber fürchten müsste.

Selbst wenn er bei seinem Monopol dann Open Access anbietet, dann kann er selber die Höhe seines Endkundenpreises und dazu passend etwas niedriger den Großhandelspreis für seine Leitungen festlegen und auf jeden Fall satte Gewinne einplanen.

Wenn es hingegen ein weiteres Glasfasernetz gibt, dann kann dessen Besitzer einen völlig unabhängigen Endkundenpreis usw. festlegen, mit zB niedrigeren Gewinnen. Im Prinzip droht dann ein Preiskampf und die eigentlich mit einem Monopolnetz eingeplanten satten Gewinne sind nicht mehr garantiert. ggf. wird es dann sogar unwirtschaftlich für den Ersten.
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[1.1] flatburger antwortet auf trzuno
14.02.2019 21:19
Da die Grabungskosten ca 80% betragen wird der Ausbau wesentlich preiswerter und die Einnahmen können geringer sein um einen Gewinn zu erwirtschaften.
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[1.1.1] hrgajek antwortet auf flatburger
15.02.2019 09:33
Hallo,

Benutzer flatburger schrieb:
Da die Grabungskosten ca 80% betragen wird der Ausbau wesentlich preiswerter und die Einnahmen können geringer sein um einen Gewinn zu erwirtschaften.

Das ist doch die Krux. Die Grabungskosten sind der Löwenanteil der Kosten.

Wenn sich eine Gemeinde oder ein privater Anbieter aufrafft, frisch zu bauen und die Telekom ihre Kabel dazu wirft, ist doch klar, was passiert. Die Leute sind überwiegend schon bei der Telekom und bleiben dort, weil sie den Laden kennen und weil es funktioniert. Das sorgt dafür, dass der "Neue" Anbieter nicht baut (zu riskant) und die Telekom auch nicht baut, weil "lohnt sich nicht".

Beim "Dazuwerfen" von Kabel ist die Kalkulation der Gemeinde oder des privaten Anbieters dahin. Der muss ja in einer gewissen Zeit seine Baukosten zurück verdienen und etwas Gewinn braucht er auch, um seine Leute, Techniker, Service etc. zu bezahlen. Besonders ärgerlich wird es, wenn die Gemeinde mit Fördermittel gebaut hat, damit sich was tut, aber dann die Kunden da gar nicht hingehen. Dann wird die Telekom "indirekt" gefördert. (Ohne Förderung wäre nie gebaut worden)

Umgekehrt ist es oft so, dass bei einem rein privatem Ausbau die Nutzer-Kosten (was Du auf der Rechnung hast) weit über denen der Telekom liegen können. Da kommt dann halt die Abwägung: "Nehme ich den unbekannten Anbieter und zahle mehr und bete , dass es funktioniert" oder "Hoffe ich drauf, dass Telekom früher oder später doch noch ausbaut?"

So oder so eine vertrackte Situation.

Vernünftig wäre schon, wenn der Zweit-Anbieter, beim Erst-Ausbauer die Leitung mieten würde und eine Aufsichtsbehörde (z.B. BNetzA) dafür sorgt, dass das auch funktioniert. Klingt toll zu lesen, ist aber in die Praxis beliebig kompliziert.

Auf dem Wochenmarkt, wo Du an 5 Ständen Äpfel kaufen kannst, ist das kein Problem. Auf dem TK-Markt, wo das alles auf Spitz und Knopf gerechnet wird, schon.