Hallo,
Benutzer flatburger schrieb:
Da die Grabungskosten ca 80% betragen wird der Ausbau wesentlich preiswerter und die Einnahmen können geringer sein um einen Gewinn zu erwirtschaften.
Das ist doch die Krux. Die Grabungskosten sind der Löwenanteil der Kosten.
Wenn sich eine Gemeinde oder ein privater Anbieter aufrafft, frisch zu bauen und die Telekom ihre Kabel dazu wirft, ist doch klar, was passiert. Die Leute sind überwiegend schon bei der Telekom und bleiben dort, weil sie den Laden kennen und weil es funktioniert. Das sorgt dafür, dass der "Neue" Anbieter nicht baut (zu riskant) und die Telekom auch nicht baut, weil "lohnt sich nicht".
Beim "Dazuwerfen" von Kabel ist die Kalkulation der Gemeinde oder des privaten Anbieters dahin. Der muss ja in einer gewissen Zeit seine Baukosten zurück verdienen und etwas Gewinn braucht er auch, um seine Leute, Techniker, Service etc. zu bezahlen. Besonders ärgerlich wird es, wenn die Gemeinde mit Fördermittel gebaut hat, damit sich was tut, aber dann die Kunden da gar nicht hingehen. Dann wird die Telekom "indirekt" gefördert. (Ohne Förderung wäre nie gebaut worden)
Umgekehrt ist es oft so, dass bei einem rein privatem Ausbau die Nutzer-Kosten (was Du auf der Rechnung hast) weit über denen der Telekom liegen können. Da kommt dann halt die Abwägung: "Nehme ich den unbekannten Anbieter und zahle mehr und bete , dass es funktioniert" oder "Hoffe ich drauf, dass Telekom früher oder später doch noch ausbaut?"
So oder so eine vertrackte Situation.
Vernünftig wäre schon, wenn der Zweit-Anbieter, beim Erst-Ausbauer die Leitung mieten würde und eine Aufsichtsbehörde (z.B. BNetzA) dafür sorgt, dass das auch funktioniert. Klingt toll zu lesen, ist aber in die Praxis beliebig kompliziert.
Auf dem Wochenmarkt, wo Du an 5 Ständen Äpfel kaufen kannst, ist das kein Problem. Auf dem TK-Markt, wo das alles auf Spitz und Knopf gerechnet wird, schon.