Thread
Menü

Telekom zahlt an sich selbst


26.03.2019 10:47 - Gestartet von whalesafer
Die Telekom weiß, dass sie das gezahlte Geld und das der Konkurrenten noch dazu im Zuge der Breitbandförderung wieder zurückbekommt. Da macht man dem Kleinsten doch gerne mal den Einstieg schwer.
Menü
[1] spezi10 antwortet auf whalesafer
26.03.2019 21:50
Benutzer whalesafer schrieb:
Die Telekom weiß, dass sie das gezahlte Geld und das der Konkurrenten noch dazu im Zuge der Breitbandförderung wieder zurückbekommt. Da macht man dem Kleinsten doch gerne mal den Einstieg schwer.

Das würde voraussetzen, dass zum einen die Menge der Fördermittel, die bereit gestellt werden, vom Auktionsergebnis abhängen. Und dass die Telekom davon ausgehen kann, dass sie die Fördermittel zumindest zum Großteil wieder abgreifen kann.

Beides ist unwahrscheinlich. Der Bund wird letztlich bereit stellen, was nötig ist. Und um Fördermittel zu bekommen muss man die Ausschreibungen gewinnen, insbesondere dadurch, dass man ein möglichst günstiges Angebot abgibt.
Menü
[1.1] whalesafer antwortet auf spezi10
27.03.2019 02:07
Benutzer spezi10 schrieb:
Das würde voraussetzen, dass zum einen die Menge der Fördermittel, die bereit gestellt werden, vom Auktionsergebnis abhängen. Und dass die Telekom davon ausgehen kann, dass sie die Fördermittel zumindest zum Großteil wieder abgreifen kann.

Beides ist unwahrscheinlich. Der Bund wird letztlich bereit stellen, was nötig ist. Und um Fördermittel zu bekommen muss man die Ausschreibungen gewinnen, insbesondere dadurch, dass man ein möglichst günstiges Angebot abgibt.

Die Telekom ist in vielen Regionen der einzige Anbieter, der sich auf Ausschreibungen bewerben kann, weil man dazu auch Infrastruktur und Personal in der Nähe haben muss. Ohne Konkurrenz muss das Angebot nicht günstiger ausfallen als die zur Verfügung stehende Subvention. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Telekom die "Rückzahlung" bekommt, ist dann trotzdem 100%.

Die Politik hat sich die "Zweckbindung" der Erlöse für den Breitbandausbau in den Kopf gesetzt. Der wird umso großzügiger ausfallen je höher die Versteigerung endet. Die Konkurrenten bezahlen also der Telekom den Netzausbau.
Menü
[1.1.1] spezi10 antwortet auf whalesafer
27.03.2019 09:03
Benutzer whalesafer schrieb:
Die Telekom ist in vielen Regionen der einzige Anbieter, der sich auf Ausschreibungen bewerben kann, weil man dazu auch Infrastruktur und Personal in der Nähe haben muss.

Das ist ein gewisses Problem beim bayerischen Förderprogramm, da dort die einzelnen Gemeinden ausschreiben. Das führte in den letzten Jahren zu mehreren tausend Ausschreibungen, darunter sehr viele kleine. Die kleinsten Ausschreibungsgebiete, die ich in Fördersteckbriefen gesehen habe, beinhalteten den Ausbau von einem(!) Haushalt. Da war die Telekom häufiger der einzige Anbieter (ich meine gelesen zu haben, ~30% der Fälle), nicht zuletzt auch deswegen, weil die Telekom zu Beginn des Förderprojekts versprochen hat, *jeder* Gemeinde ein Angebot auf ihre Ausschreibung zu machen. Wobei sie kürzlich wohl auch die Notbremse gezogen und verkündet hat, dass sie vorerst Ausschreibungen mit weniger als 50HH nicht mehr unbedingt bedienen wird...

Hier geht's aber um den Bund. Im Bundesförderprogramm sind meist ganze Landkreise aktiv. Entsprechend groß sind die Ausschreibungsgebiete, entsprechend größer das Interesse anderer Anbieter. Ich kenne keinen Fall, in dem sich auf die Ausschreibung eines Landkreises nur die Telekom gemeldet hat. Kennst Du so einen Fall? Und in den letzten Jahren hat die Telekom bei weitem nicht alles gewonnen. In praktisch jeder Region gibt es auch regionale Anbieter, die bei solchen Ausschreibungen mitmachen. Mit der Strategie "immer das Maximum fordern" würde die Telekom da ziemlich auf die Nase fallen.

Und im Übrigen, selbst wenn es so wäre wie Du sagst: der Bund wird aus politischen Gründen dafür sorgen, dass die Fördertöpfe ausreichend gefüllt sind. Da wäre "jetzt bei den Lizenzen sparen, später die Fördermittel trotzdem abgreifen" immer noch die bessere Strategie.