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Und wer zahlt wieder mal die Zeche....


08.04.2019 18:42 - Gestartet von dash55
genau der Endkunde.

Ich bin davon überzeugt das die 5G Tarife für uns Kunden dann viel kosten wird. Traurig zu sehen, dass der Staat DE nur noch am ausschröpfen ist. Und ich wette das die Anbieter auf vielen Kosten sitzen bleiben da kein Kunde dann zu 5G greifen wird. Ein Rattenschwanz jagt den nächsten.

Armer Staat sich Reiches DE zu nennen und zum Thema Digitalisierung alles aufs Volk und unternehmen abzuwälzen.
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[1] batrabbit antwortet auf dash55
08.04.2019 23:01
Benutzer dash55 schrieb:

genau der Endkunde.
[...]
Armer Staat sich Reiches DE zu nennen und zum Thema Digitalisierung alles aufs Volk und unternehmen abzuwälzen.

Wer soll es denn sonst zahlen als der Endkunde (entweder als Kunde oder als Steuerzahler)? #-)
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[1.1] wolfbln antwortet auf batrabbit
09.04.2019 09:55

einmal geändert am 09.04.2019 10:07
Benutzer batrabbit schrieb:
Benutzer dash55 schrieb:

genau der Endkunde.
[...]
Armer Staat sich Reiches DE zu nennen und zum Thema Digitalisierung alles aufs Volk und unternehmen abzuwälzen.

Wer soll es denn sonst zahlen als der Endkunde (entweder als Kunde oder als Steuerzahler)? #-)

Natürlich müssen wir es bezahlen als Kunde oder Steuerzahler. Aber lass mich erklären, warum es besser ist als Kunde zu bezahlen (denn als Steuerzahler) und wenn ein Teil der Mittel dafür auch über den Staat läuft:

Wir leben im Kapitalismus. Nach dessen Lehre werden knappe Güter bepreist. Dadurch wird angeblich sorgsam mit ihnen umgegangen, weil sie teuer sind. Dass das nicht immer klappt, sieht man z.B. im Umweltbereich. Dafür sagen die Kapitalisten, dass wir ein Marktversagen haben, weil es sich um "freie Güter" wie Luft, Wasser etc. handele.

Wie auch immer. Bei Frequenzen ist der Zugang klar zu beschränken. Wer die Nutzungsrechte hat, darf sie nutzen. Die Nachfrage ist größer als das Angebot. Also wird meistbietend versteigert. Dabei macht der Staat gerade gut Kasse.

Daneben gibt es eine Diskussion in Deutschland über die Versorgung. Wir sind international ziemlich abgehängt und haben Funklöcher überall. Die Betreiber sagen, es sei für sie nicht wirtschaftlich, die Löcher zu schließen. Mehrere 10.000 zusätzliche Sender müssten her pro Betreiber und einer kostet über 200.000 €.

Es folgen Rufe nach dem Staat. Der soll das finanzieren, bauen, vergeben.... was auch immer. Woher soll das Geld denn kommen? Von Steuerzahlern. Rentnern, Pflegebedürftigen? Die eingenommenen Milliarden müssen da reinfließen. Da ist sicher "Schwund" dabei und der Staat ist oft kein guter Bauherr. Darum kann man sich ja Beihilfen etc. für die Betreiber ausdenken, endlich mal Dorf XY abzudecken.

Die Alternative wäre, man spart sich die Versteigerung und vergibt die Frequenzen irgendwie. Das hätte immer ein "Geschmäckle" und wäre anfechtbar. Ein Betreiber gehört teilweise dem Staat, ein anderer hat kürzlich eine Großspende an eine Regierungspartei gemacht usw.

Es ist durch die Betreiber nicht gewährleistet, dass sie das ökonomischer oder besser für den Kunden ausbauen. Telefonica Deutschland investiert nur 13% der Umsatzerlöse ins Netz und muss dafür mehr Geld an die Mutter und die Aktionäre als Dividende überweisen, weil sie mit über 90% Fremdkapital wirtschaften. Der "Schwund", den wir beim Staat beklagen, ist aufgrund der Finanzierung durch die Betreiber noch viel höher.

Es ist beileibe nicht sicher, ob der Staat das besser macht, aber wir können stärker darauf Einfluss nehmen, dass die Mittel in den Ausbau von Breitband und Mobilfunk fließen, als bei den Betreibern, die als AG zunächst ihren Geldgebern und dann erst ihren Kunden verpflichtet sind und auf die wir null Einwirkungsmöglichkeiten haben.

Bei manchen Kommentaren habe ich den Eindruck, nimmt es der Staat ein, fällt es in ein großes schwarzes Loch und ist völlig weg; sparen es sich die Betreiber, dann stecken sie es komplett in den Ausbau und wir haben plötzlich gute Netze. Das ist doch Schwachsinn! Wenn wir gute Netze haben wollen, müssen wir das Mischfinanzieren. Ich weiß, dass Beihilfen für private AGs für Linke schwer zu schlucken sind. Aber von den Betreibern aus entstehen die guten Netze nicht von selbst, also muss der Staat nachhelfen, wo sich das für die Betreiber nicht lohnt. Das doch besser mit Geld, das er vorher den Betreibern (und nicht den Steuerzahlern) genommen hat.
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[1.1.1] hrgajek antwortet auf wolfbln
10.04.2019 19:54
Hallo Wolf,

Benutzer wolfbln schrieb:

Natürlich müssen wir es bezahlen als Kunde oder Steuerzahler. Aber lass mich erklären, warum es besser ist als Kunde zu bezahlen (denn als Steuerzahler) und wenn ein Teil der Mittel dafür auch über den Staat läuft:

Druckreife Erklärung, sehr beeindruckend.

Schauen wir in die Schweiz: Was haben die anders gemacht?

"Nur" 340 Mio Euro für 3 Lizenzen, ein vierter Bieter kaufte (bekam?) nichts.

Bis Jahresende will Netzbetreiber Swisscom das Land komplett mit 5G versorgt haben. Wer schon mal in der Schweiz war, weiß, dass dort heute schon traumhafte Netzabdeckung vorhanden ist.

Und das trotz oder gerade wegen ziemlich drastischer Strahlungsgrenzwerte, die einen viel dichteren Netzausbau "erzwungen" haben.

Was machen wir hier in Deutschland falsch?