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Arznei-Handel-Online


21.04.2019 19:15 - Gestartet von hrgajek
Bekanntlich sind Medikamente lebensfördernd oder auch lebensgefährlich.

Beim Online-Handel kann einfach nicht die Sorgfalt angewendet werden, wie in ein einer Apotheke vor Ort eigentlich sein sollte.

Deswegen sind mir persönlich Online-Apotheken "unheimlich".

Eines Tages lesen wir dann Anzeigen im Werbebanner oder in der Tageszeitung "Sonderangebot: Blinddarm - nur 3.498 € nur an diesem Wochenende"...

Gruselige Vorstellung :-(
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[1] TechNick antwortet auf hrgajek
21.04.2019 19:55
Benutzer hrgajek schrieb:
Bekanntlich sind Medikamente lebensfördernd oder auch lebensgefährlich.

Beim Online-Handel kann einfach nicht die Sorgfalt angewendet werden, wie in ein einer Apotheke vor Ort eigentlich sein sollte.

Deswegen sind mir persönlich Online-Apotheken "unheimlich".

Eines Tages lesen wir dann Anzeigen im Werbebanner oder in der Tageszeitung "Sonderangebot: Blinddarm - nur 3.498 € nur an diesem Wochenende"...

Gruselige Vorstellung :-(

Naja, manchmal ist es aber auch genau umgekehrt. Ich habe kürzlich ein regelmäßig einzunehmendes Medikament bei DocMorris bestellt. Der Lieferung beigefügt waren Hinweise,dass ich bei Einnahme auf keinen Fall zusätzlich kaliumhaltige Mittel anwenden soll. Das hat mir in den lokalen Apotheken noch nie jemand gesagt.
Hat übrigens auch nur die Hälfte gekostet, als in der lokalen Apotheke.
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[2] krassDigger antwortet auf hrgajek
22.04.2019 06:58
Ich schätze die Wahrscheinlichkeit das einem Fakes verkauft werden bei einer der zig örtlichen Apotheke höher ein als bei einer renomierten Onlineapotheke. Kommt es beim der örtlichen Apotheke raus, dann gibt es einen Aufschrei in der Lokalpresse der nach einigen Monaten vergessen ist, und man macht in der Nachbarstadt unter neuem Namen wieder auf. Kommt eine große Onlineapotheke in den Ruf das Fakes verschickt werden, dürfte das ihr wirtschaftliches Ende sein.
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[2.1] Tom_Richter antwortet auf krassDigger
26.04.2019 15:39
Benutzer krassDigger schrieb:

Ich schätze die Wahrscheinlichkeit das einem Fakes verkauft werden bei einer der zig örtlichen Apotheke höher ein als bei einer renomierten Onlineapotheke.

Das größere Risiko (aber hierzulande immer noch recht gering) ist, dass der Großhandel die Fälschung liefert, da sind dann stationäre und Versand-Apotheken gleichermaßen betroffen.

Die persönlichen Konsequenzen bei vorsätzlichem Handeln sind für den Einzel-Apotheker schlimmer - er ist seine Approbation los und darf nie wieder eine Apotheke betreiben. Erstaunlicherweise wird er aber nicht wegen der Todesfälle, sondern nur wegen Betrugs verurteilt, wenn es rauskommt:
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/96287/Krebsmedikamente-gepanscht-Zwoelf-Jahre-Haft-fuer-Apotheker


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[3] wolfbln antwortet auf hrgajek
22.04.2019 09:40

4x geändert, zuletzt am 22.04.2019 09:51
Benutzer hrgajek schrieb:
Bekanntlich sind Medikamente lebensfördernd oder auch lebensgefährlich.

Beim Online-Handel kann einfach nicht die Sorgfalt angewendet werden, wie in ein einer Apotheke vor Ort eigentlich sein sollte.

Deswegen sind mir persönlich Online-Apotheken "unheimlich".

Eines Tages lesen wir dann Anzeigen im Werbebanner oder in der Tageszeitung "Sonderangebot: Blinddarm - nur 3.498 € nur an diesem Wochenende"...

Gruselige Vorstellung :-(

Ich muss mich schon wundern, dass ein solch technik-affiner Mensch sich vor Online-Apotheken gruselt. Online wie vor Ort können Fehler und Betrügereien passieren. Der Apothekenhandel hat immer noch die höchsten Margen im (legalen) Einzelhandel und man kann darüber streiten, ob man wirklich Pharmazie studiert haben muss, mir ein Päckchen Ibuprofen zu verkaufen.

Angst habe ich davor aber nicht, wenn der Packer kein Hochschulstudium hat. Nur eignet sich der online Handel sicher nicht für Notfälle. Darum sollte ein Basisnetz von Apotheken vor Ort durchaus bestehen bleiben.

Was beworben werden darf und nicht, regelt der Gesetzgeber und letztendlich die Ethik. Das hat nun überhaupt nichts mit online oder offline zu tun. Es gibt z.B. ein generelles Werbeverbot für verschreibungspflichtige Arzneimittel in Deutschland. Dagegen sind die Werbeblöcke überall voll mit verschreibungsfreien Mitteln.

Man darf auch nicht mit menschlichen Organen werben. Diese Regeln gelten nicht im Darknet und da wird dir aus Indien eine Niere für $10,000 angeboten. Das mögen manche für unmoralisch halten. Nur bei uns hängen viel zu viele Menschen an der Dialyse und sterben auch daran, weil zu wenig Spenderorgane verfügbar sind. Der illegale Organhandel hat aber auch nichts mit dem legalen Apotheken online-Handel zu tun. Dann könntest du genauso den illegalen "Drogenhandel" aufführen als Argument gegen legale Arzneimittel, was absurd ist.