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Gewinne der Telekom-Konzerne


10.05.2019 09:35 - Gestartet von Saspel
Es ist absolut richtig vom Staat, die Gewinne der Telekom-Konzerne abzuschöpfen. Die Auktion ist für solch wertvolle Lizenzen genau das richtige Instrument. Sollen sie doch (wie in den letzten Jahren nicht passiert) an der Dividende sparen und dieses Geld in den Netzausbau stecken. Nochmals, Unternehmen sind Gewinnmaximierer und keine Netzmaximierer...
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[1] Chris111 antwortet auf Saspel
10.05.2019 11:03
Benutzer Saspel schrieb:
Es ist absolut richtig vom Staat, die Gewinne der Telekom-Konzerne abzuschöpfen. Die Auktion ist für solch wertvolle Lizenzen genau das richtige Instrument. Sollen sie doch (wie in den letzten Jahren nicht passiert) an der Dividende sparen und dieses Geld in den Netzausbau stecken. Nochmals, Unternehmen sind Gewinnmaximierer und keine Netzmaximierer...

NEIN! Der Staat hat mich schon genug abgezockt, insbesondere mit dem zweiten und dritten Börsengang der Telekom. Trotz Dividende werde ich noch die nächsten 20 Jahre im Minus bleiben, und das schon seit 20 Jahren....
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[1.1] Lizenzkosten
hrgajek antwortet auf Chris111
10.05.2019 11:22
Hallo in die Runde,

wir rechnen derzeit mit 6-10 Milliarden Lizenzkosten:

Ich höre die Klagen der drei (vier) Netzbetreiber heute schon: Weil die Lizenz so teuer war, haben keinen Geld für Netzausbau mehr

Da wäre eine Lizenzvergabe an Firmen, die Interesse bekunden und einen Befähigungsnachweis (Referenzen) bringen, schon sinnvoller gewesen (IMHO)

In die Lizenzurkunde hätte ich knallharte Auflagen zum Netzausbau reingeschrieben und Konventionalstrafen bis hin zum kompletten Lizenzverlust, sprich Zwang zur Abschaltung bei Nichterfüllung reingeschrieben.

Außerdem würde ich Gesetze und Bürokratie so entrümpeln, dass die notwendigen Stationen schneller gebaut werden können. Wir wollen Flächendeckung durch Infrastruktur ist Vorsorgemaßnahme, da hier in schwachen Regionen ein "Marktversagen" vorliegt.

Eigentlich hätte schon längst für ganz Deutschland eine Ausschreibung wie beim Autobahnbau stattfinden müssen. Wer baut wo zu welchem Preis?

Dann Aufträge vergeben und los wäre es gegangen.

Ich fürchte, wir werden noch einige Runden in Mainz erleben, bis am späten Ende die Einsicht siegt, dass es nur soviel Blöcke gibt und irgendjemand über seinen Schatten springen muss.
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[2] eher die Kosten für die Nutzer, statt Gewinne
trzuno antwortet auf Saspel
10.05.2019 12:27
Benutzer Saspel schrieb:
Es ist absolut richtig vom Staat, die Gewinne der Telekom-Konzerne abzuschöpfen. Die Auktion ist für solch wertvolle Lizenzen genau das richtige Instrument. Sollen sie doch (wie in den letzten Jahren nicht passiert) an der Dividende sparen und dieses Geld in den Netzausbau stecken.

Die Gewinne werden dabei aber überhaupt nicht abgeschöpft.

Man nimmt einfach die Kosten und schlägt da die gewünschte Gewinmarge drauf und macht so sein Geld.

Wenn die Kosten durch hohe Lizenzkosten höher sind, was solls? Dann sind halt auch die Endkundenpreise höher, aber der gewünschte Nettogewinn lässt sich dennoch erzielen.

ggf. spart man noch an Ausbaukosten und verzögert Ausbauvorhaben ein paar Jahre, falls der Kreditrahmen zu stark ausgeschöpft ist.
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[2.1] Svenni antwortet auf trzuno
10.05.2019 12:33
Die Gewinne werden dabei aber überhaupt nicht abgeschöpft.

Man nimmt einfach die Kosten und schlägt da die gewünschte Gewinmarge drauf und macht so sein Geld.

Wenn die Kosten durch hohe Lizenzkosten höher sind, was solls? Dann sind halt auch die Endkundenpreise höher, aber der gewünschte Nettogewinn lässt sich dennoch erzielen.
Genau so ist es. Denn alle 5G Lizenzinteressierten müssen diese Abgabe zahlen. Am Ende bezahlt es der Verbraucher. Am meisten trifft es dann die Armen. Da schneiden sich die Sozialismusromantiker ins eigene Fleisch. Aber merken die es? Die DDR gibt es seit 1990 nicht mehr, in manchen Köpfen existiert sie heute noch.
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[2.1.1] wolfbln antwortet auf Svenni
11.05.2019 13:55

3x geändert, zuletzt am 11.05.2019 14:04
Benutzer Svenni schrieb:
Die Gewinne werden dabei aber überhaupt nicht abgeschöpft.

Man nimmt einfach die Kosten und schlägt da die gewünschte Gewinmarge drauf und macht so sein Geld.

Wenn die Kosten durch hohe Lizenzkosten höher sind, was solls? Dann sind halt auch die Endkundenpreise höher, aber der gewünschte Nettogewinn lässt sich dennoch erzielen.
Genau so ist es. Denn alle 5G Lizenzinteressierten müssen diese Abgabe zahlen. Am Ende bezahlt es der Verbraucher. Am meisten trifft es dann die Armen. Da schneiden sich die Sozialismusromantiker ins eigene Fleisch. Aber merken die es? Die DDR gibt es seit 1990 nicht mehr, in manchen Köpfen existiert sie heute noch.

Es gibt ja kaum offizielle "Gewinne", die abzuschöpfen wären. 2 der 3 Telcos machen auf dem Papier Verluste. Nur die Telekom hat Gewinne ausgewiesen, eher wegen dem US-Geschäft, was sie natürlich gegen Verluste in Rumänien (ihr Sorgenkind derzeit) verrechnen kann.

Wie machen sie das? Da lohnt sich ein Blick in die Telefonica-Bilanz: über 500.000.€ gehen nach Madrid für den Kredit zur Eplus-Übernahme und etwa 800.000 € Dividende an die Aktionäre, die eine sagenhafte Dividendenrendite von fast 9% bekommem. Allein in diesen Jahr gehen für diese beide Posten so viel drauf, wie etwa für die Lizenzen in der Auktion, die sie ersteigern - allerdings in 15-20 Jahren. Da bleibt kein Gewinn mehr übrig, der abzuschöpfen wäre.

Wie verlogen die Argumentation Höffgens ist, zeigt sich in der Investitionsquote der Telkos. Wieviel % der Einnahmen stecken die Telkos in ihr Netz (ohne Lizenzgebühren)? Im Q1 der Telekom habe ich die Zahl nicht gefunden. Bei Telefonica liegt sie inzwischen bei 14,2% laut Q1. Sie stecken also nicht mehr jeden zehnten €, sondern jetzt jeden siebten €, den sie einnehmen ins Netz. Das wäre die ehrliche Grundlage der Rechnung. Bei 1,5 Mrd. € (6 Mrd. durch 4) Auktionssumme pro Betreiber wären das etwa gut 200 Mio. mehr fürs Netz pro Betreiber. Bei 200.000 € Kosten pro Sender komme ich auf gut 1000 Sender pro Betreiber und auch nicht mehr......


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[2.1.1.1] spaghettimonster antwortet auf wolfbln
14.05.2019 22:09

einmal geändert am 14.05.2019 22:13
Benutzer wolfbln schrieb:
Telefonica-Bilanz: über 500.000.€ gehen nach Madrid für den Kredit zur Eplus-Übernahme und etwa 800.000 € Dividende an die Aktionäre, die eine sagenhafte Dividendenrendite von fast 9% bekommem.

Na und, wenn du dir die Performance von O2 DE in den letzten 12 Monaten anschaust (-31 %), bringen dir die 9 % Dividende auch nichts.

Mit dieser Jahresperformance liegt O2 DE im MDAX auf einem der hinteren Plätze, ist also auch relativ gesehen ein großer Verlustbringer und nicht etwa ein Goldesel, nur weil die Dividenrendite für sich betrachtet hoch ist. Hohe Didendenrenditen sind übrigens bei Telco-Titeln schon seit jeher traditionell üblich, auch bei Telekom, Vodafone, Freenet, Orange, KPN, BT, AT&T usw.

Amazon, Facebook oder Google schütten 0 % Dividende aus. Da fließt der Gewinn eben in den Aktienkurs. Und landet damit ebenfalls bei den Aktionären. Das wird auch nicht automatisch re-investiert. Nur kann darüber die Neidpresse nicht so schön anschaulich berichten. Ergo: Die Dividendenrendite sagt isoliert betrachtet nichts Vernünftiges über die Aktienrendite aus.