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Für das Geld, dass ihr in Deutschland einnehmt, auch


23.05.2019 20:10 - Gestartet von whalesafer
einmal geändert am 23.05.2019 20:10
Es ist ja nicht so, dass die Mobilfunker in Deutschland von Almosen leben. Die bieten nur so viel auf die Frequenzen, weil sie hier viel damit verdienen werden. Wenn er keine Lust hat, hier ein gutes Netz zu bauen, kann er's ja sein lassen. Den Kuchen essen dann andere gerne.
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[1] Premiumbernd antwortet auf whalesafer
24.05.2019 06:16
Benutzer whalesafer schrieb:
Es ist ja nicht so, dass die Mobilfunker in Deutschland von Almosen leben. Die bieten nur so viel auf die Frequenzen, weil sie hier viel damit verdienen werden. Wenn er keine Lust hat, hier ein gutes Netz zu bauen, kann er's ja sein lassen. Den Kuchen essen dann andere gerne.

Sehr, sehr kurz gedacht. Die großen Mobilfunkanbieter müssen natürlich an diesen Zukunftsmarkt teilnehmen. Die haben gar keine Wahl. Aber auch die drucken sich das Geld nicht selber. Wahrscheinlich müssen die bei den Summen mit Fremdkapital rechnen, inklusive den Kapitalkosten. Also, Fremdkapital + Kapitalkosten + Eigenkapital Investition + Verzinsung des Eigenkapitals. Das dann weniger für den Netzausbau übrig bleibt, müsste sogar einer begreifen, der so gar nichts von Betriebswirtschaft versteht. An den Kuchen kann man sich auch schnell verschlucken.
Ich finde diese naive Sicht auf die Wirtschaft sehr töricht und nicht ungefährlich. Es muss an den Schulen unbedingt mehr über Wirtschaft gelehrt werden. damit zu einer Meinung auch Ahnung kommt.
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[1.1] sushiverweigerer antwortet auf Premiumbernd
24.05.2019 08:53

Sehr, sehr kurz gedacht. Die großen Mobilfunkanbieter müssen natürlich an diesen Zukunftsmarkt teilnehmen. Die haben gar keine Wahl. Aber auch die drucken sich das Geld nicht selber. Wahrscheinlich müssen die bei den Summen mit Fremdkapital rechnen, inklusive den Kapitalkosten. Also, Fremdkapital + Kapitalkosten + Eigenkapital Investition + Verzinsung des Eigenkapitals. Das dann weniger für den Netzausbau übrig bleibt, müsste sogar einer begreifen, der so gar nichts von Betriebswirtschaft versteht.

Bla bla, bla

In all den anderen Ländern mit top Netz und günstigeren Preisen gibt's die Frequenzen auch nicht geschenkt, also tu mal nicht so, als ob nur deutsche Netzbetreiber Kosten hätten.
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[1.2] whalesafer antwortet auf Premiumbernd
24.05.2019 10:05

einmal geändert am 24.05.2019 10:06
Benutzer Premiumbernd schrieb:

Ich finde diese naive Sicht auf die Wirtschaft sehr töricht und nicht ungefährlich. Es muss an den Schulen unbedingt mehr über Wirtschaft gelehrt werden. damit zu einer Meinung auch Ahnung kommt.

Danke, ich habe das studiert. Eine der ersten dummen Annahmen, die einem da ausgetrieben werden, ist die Vorstellung, dass Preise aus Kosten abgeleitet würden. Da lachste dich kaputt, wie viele das trotzdem bis ins letzte Semester glauben. Wenn du glaubst, die Mobilfunkbetreiber würden auch nur einen Mast mehr aufstellen als sie müssen, oder einen Euro weniger für die Flatrate verlangen als sie können, bloß weil sie die Frequenzen geschenkt bekämen, dann bist du der, der von Wirtschaft überhaupt keine Ahnung hat.
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[1.2.1] machtdochnichts antwortet auf whalesafer
24.05.2019 17:30
Benutzer whalesafer schrieb:
Danke, ich habe das studiert.

Das merkt man!

Eine der ersten dummen Annahmen, die einem da ausgetrieben werden, ist die Vorstellung, dass Preise aus Kosten abgeleitet würden.

So ist es. Aber die meisten wollen das nicht glauben. Warum auch immer!

Sehr viele glauben auch an die unverbindliche Preisempfehlung (UPE)/ den unverbindlicher Verkaufspreis (UVP) und denken, dass ein Produkt mit UVP 129,99€ auch einen Wert von fast 300€ hat. :-)))

Wenn du glaubst, die Mobilfunkbetreiber würden auch nur einen Mast mehr aufstellen als sie müssen, oder einen Euro weniger für die Flatrate verlangen als sie können, bloß weil sie die Frequenzen geschenkt bekämen, dann bist du der, der von Wirtschaft überhaupt keine Ahnung hat.

Nicht nur in der Wirtschaft herrscht das System der Ahnungslosigkeit.

Viele glauben, dass Parteien mit einem C im Namen automatisch christliche Werte verkörpern, oder die mit einem S soziale Belange besonders gut abdecken.

Ebenso herrscht der blauäugige Glaube, das Grüne natürlich alles nur der Umwelt wegen tun und Geld- sowie Machtgeilheit nie und nimmer Grundlage ihrer Politik sein können.......

Ja, das Problem mit dem glauben ist gößer geworden. Früher war es einfacher. Da gab es den Glauben an Gott und fertig.
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[1.2.2] helmut-wk antwortet auf whalesafer
13.06.2019 12:13
Benutzer whalesafer schrieb:
Benutzer Premiumbernd schrieb: Danke, ich habe das studiert. Eine der ersten dummen Annahmen, die einem da ausgetrieben werden, ist die Vorstellung, dass Preise aus Kosten abgeleitet würden.

Das gilt nur indirekt, gemäß der Theorie von Adam Smith: Wenn es günstiger geht, kommt ein Konkurrent und bietet das etwas billiger an, schnappt der Konkurrenz die Kunden weg und die muss, um zu überleben, billiger werden. Das geht so lange, bis der erste, der zu viele Kosten hat, pleite geht ...

Dummerweise gibt es den "idealen" Markt von Smith meist nicht. Es kann eben keiner mal ein paar neue Frequenzen produzieren ;) und die billiger anbieten.

Da lachste dich kaputt, wie viele das trotzdem bis ins letzte Semester glauben. Wenn du glaubst, die Mobilfunkbetreiber würden auch nur einen Mast mehr aufstellen als sie müssen, oder einen Euro weniger für die Flatrate verlangen als sie können, bloß weil sie die Frequenzen geschenkt bekämen, dann bist du der, der von Wirtschaft überhaupt keine Ahnung hat.

Die müssen neue Masten aufstellen, wenn sie ihre Frequenzen (i.d.R. mit kürzerer Reichweite) abdecken wollen. Also kalkulieren sie schon, wieviel der Ausbau kostet, auf den sie sich einlassen, und wie viel Geld dann noch für die Auktion zur Verfügung steht.

Ist natürlich komplizierter, für nen Billigheimer mit weniger Qualität (e+ lässt grüßen) braucht man weniger Frequenzen als für Full 5G überall. Die Höchstgebote richten sich nach der Abschätzung, wie viel die Kunden in Zukunft bereit sind zu zahlen (für das, was ihnen geboten wird). Und so hart wie die Konkurrenz ist, haben sicher mindestens zwei (vermutlich mindestens 3) Bieter da ihre Grenze erreicht.

Bei weniger Auktionserlös hätte vermutlich der eine oder andere ein besseres Netz für weniger Geld angeboten, um mit mehr Kunden Profit zu machen statt mit höherer Gewinnspanne pro Kunde. Oder eben mehr auf einmal ausgebaut, um möglichst als Erster die Nase vorn zu haben, was ja auch Kunden (-> Profit) bringt.

Völlig losgelöst von den Kosten sind die Preise also nicht, und je mehr das Marktsegment den idealen Verhältnissen von Smith entspricht, desto enger die Kopplung. Aber das ist Volkswirtschaft, auf betriebswirtschaftlicher Ebene ist der Zusammenhang nur in Ausnahmefällen gegeben.