Benutzer whalesafer schrieb:
Benutzer Premiumbernd schrieb: Danke, ich habe das studiert. Eine der ersten dummen Annahmen, die einem da ausgetrieben werden, ist die Vorstellung, dass Preise aus Kosten abgeleitet würden.
Das gilt nur indirekt, gemäß der Theorie von Adam Smith: Wenn es günstiger geht, kommt ein Konkurrent und bietet das etwas billiger an, schnappt der Konkurrenz die Kunden weg und die muss, um zu überleben, billiger werden. Das geht so lange, bis der erste, der zu viele Kosten hat, pleite geht ...
Dummerweise gibt es den "idealen" Markt von Smith meist nicht. Es kann eben keiner mal ein paar neue Frequenzen produzieren ;) und die billiger anbieten.
Da lachste dich kaputt, wie viele das trotzdem bis ins letzte Semester glauben. Wenn du glaubst, die Mobilfunkbetreiber würden auch nur einen Mast mehr aufstellen als sie müssen, oder einen Euro weniger für die Flatrate verlangen als sie können, bloß weil sie die Frequenzen geschenkt bekämen, dann bist du der, der von Wirtschaft überhaupt keine Ahnung hat.
Die müssen neue Masten aufstellen, wenn sie ihre Frequenzen (i.d.R. mit kürzerer Reichweite) abdecken wollen. Also kalkulieren sie schon, wieviel der Ausbau kostet, auf den sie sich einlassen, und wie viel Geld dann noch für die Auktion zur Verfügung steht.
Ist natürlich komplizierter, für nen Billigheimer mit weniger Qualität (e+ lässt grüßen) braucht man weniger Frequenzen als für Full 5G überall. Die Höchstgebote richten sich nach der Abschätzung, wie viel die Kunden in Zukunft bereit sind zu zahlen (für das, was ihnen geboten wird). Und so hart wie die Konkurrenz ist, haben sicher mindestens zwei (vermutlich mindestens 3) Bieter da ihre Grenze erreicht.
Bei weniger Auktionserlös hätte vermutlich der eine oder andere ein besseres Netz für weniger Geld angeboten, um mit mehr Kunden Profit zu machen statt mit höherer Gewinnspanne pro Kunde. Oder eben mehr auf einmal ausgebaut, um möglichst als Erster die Nase vorn zu haben, was ja auch Kunden (-> Profit) bringt.
Völlig losgelöst von den Kosten sind die Preise also nicht, und je mehr das Marktsegment den idealen Verhältnissen von Smith entspricht, desto enger die Kopplung. Aber das ist Volkswirtschaft, auf betriebswirtschaftlicher Ebene ist der Zusammenhang nur in Ausnahmefällen gegeben.