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Alles ist Brücke, aber...


02.06.2019 18:25 - Gestartet von industrieclub
...sollte man deshalb stillstehen?
Absolut gesehen lässt sich natürlich JEDE Technik als "Brückentechnologie" dissen,
da der techn. Fortschritt immer weiter geht. Das ändert aber nichts daran, dass man hin und wieder Entscheidungen treffen und Normierungen festlegen muss, die dann auch für eine Zeit lang Gültigkeit haben. Diese Zeit lang kann durchaus ein Weilchen dauern, wie man z.B. beim UKW-Rundfunk gesehen hat (jetzt schon ca. 60 Jahre!). Aus technischen, marktwirtschaftlichen (Geschäftsmodell?!) und
ordnungspolitischen (Übertragungssicherheit, Redundanz-Notwendigkeit bei so etwas Wichtigem wie dem Rundfunk) wäre reiner Internet-Rundfunk nicht sinnvoll bzw. nicht möglich. Das sagen jedenfalls die meisten Experten.
Einige Privatsender hindert das jedoch offensichtlich nicht daran, bei ihrem Pokern um öffentliche Subventionsgelder -- denn nur darum geht es !!! -- alle Register zu
ziehen. JEDER Unternehmer muss für technische Innovationen Geld zurück legen,
warum haben das die Privatsender-Betreiber denn nicht getan?! Warum haben sie denn (jahrzehntelang!) alles verfrühstückt...Ähnlich sieht es ja übrigens bei den Print-Medien aus: jahrzehntelang war eine Zeitungslizenz so etwas Ähnliches wie die Lizenz zum Gelddrucken, jetzt da die Gewinnmargen enger werden , erfolgt der große Aufschrei aus der Branche. Neuerdings haben die Verleger sogar schon die Idee aufgebracht, für jede ausgelieferte Zeitung müsse es eine gewisse staat-
liche / öffentliche SUBVENTION geben....Warum hat denn auch diese Branche offensichtlich jahrzehntelang alles Geld verfrühstückt und keine geeigneten Rücklagen gebildet ?! Dafür soll jetzt der Steuerzahler bluten ? -- na danke schön!
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[1] Peterdoo antwortet auf industrieclub
03.06.2019 10:54
Benutzer industrieclub schrieb:
...sollte man deshalb stillstehen?
Absolut gesehen lässt sich natürlich JEDE Technik als "Brückentechnologie" dissen, da der techn. Fortschritt immer weiter geht. Das ändert aber nichts daran, dass man hin und wieder Entscheidungen treffen und Normierungen festlegen muss, die dann auch für eine Zeit lang Gültigkeit haben.

Das mag so sein wenn es um eine neue Technologie geht, die wirklich Vorteile bringt. Aber was bringt DAB+? Die Versorgung wird nicht einmal in 10 Jahren so gut sein wie die von ORF auf UKW. Mir ist es lieber, kurz was verrauschtes zu hören, statt eine Minute totale Stille im Auto. Eine Vollversorgung ist für die kleineren Sender, die im gemischten Multiplex zwangsweise die Kosten mittragen müssen, zu teuer. In Bayern werden diese von den Steuerzahlern finanziert, so dass demnächst auch die kleinen Lokalsender völlig vorbei an der eigentlichen Zielgruppe Halb Oberbayern abdecken werden. Ohne Dauersubventionen wäre sowas nie möglich.

Über die Tonqualität kann man auch streiten. Eine wirklich merkbare Verbesserung gibt es nur bei einer kleinen Minderheit der Hörer.

Wenn man ein Programm aus dem Deutschen Bundesmux hört, kommt es oft vor, dass das Programm mit den Verkehrsmeldungen unterbrochen wird. Dann hört man z.B. in München, welche Staus/Baustellen es in Hamburg gibt. Das nervt auf die Dauer und ist nicht zeitgemäß.

DAB+ zeigt seine wichtigsten Vorteile erst beim Vollausbau und nach der Abschaltung von UKW. Vorher entstehen viele Zusatzkosten mit nur begrenzten Vorteilen. In Deutschland genehmigt die KEF einfach die Kosten für DAB+. In den anderen Ländern sind diese Töpfe nicht so überdimensioniert. Für den ORF wäre DAB+ sicherlich finanzierbar. Wenn man sich aber die Versorgungskarten von DAB+ für die nächsten Jahre ansieht, merkt man, dass sich die Versorgung mit den ORF-Programmen trotz hohen Zusatzkosten nur ganz wenig verbessern würde.
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[1.1] industrieclub antwortet auf Peterdoo
04.06.2019 18:35
Benutzer Peterdoo schrieb:
Wenn man ein Programm aus dem Deutschen Bundesmux hört, kommt es oft vor, dass das Programm mit den Verkehrsmeldungen unterbrochen wird. Dann hört man z.B. in München, welche Staus/Baustellen es in Hamburg gibt. Das nervt auf die Dauer und ist nicht zeitgemäß...

DAS liegt in der Natur bundesweiter Ausstrahlung und war bisher auf UKW auch nicht anders !! Wen das stört, der darf z.B. nicht (auch nicht auf UKW !!) den Deutschland-
funk hören, denn der ist qua Sendeauftrag (auch schon IMMER auf UKW ! ) nun ein-
mal ein bundesweiter Sender...Gerade DAB+ böte hier technisch die besten Mittel, solche Durchsagen regional zu trennen... Es wird halt nicht gemacht...
Genau so wie die Klangmöglichkeiten von DAB+ von den (meisten) Sendern halt nicht
genutzt werden, indem sie mit viel zu niedriger Datenrate senden; da stimme ich dir zu.
Auch könnte das Ausbreitungsgebiet von Lokalsendern technisch sehr präzise "kleingehalten" werden....Das alles sind keine (technischen) Probleme von DAB+,
sondern Probleme der Dummheit, Gleichgültigkeit und Schludrigkeit von Menschen.
Die Leute machen -- wenn sie so weiter machen -- diese Technologie SELBST
kaputt! Insofern kann ich deine Kritik verstehen ! (Ich war schon froh, dass deine Kritik so sachlich war; meistens wird einem ja hier (auf einem Mobilfunk- und Internet-
portal !!) gleich -- bildlich gesprochen -- "an die Gurgel gegangen", wenn man es wagt, sich für digitalen Rundfunk (im Sinne von DAB+) einzusetzen...