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Voucher sind preistreibender Blödsinn


08.06.2019 15:12 - Gestartet von whalesafer
einmal geändert am 08.06.2019 15:16
Natürlich mögen die FTTH-Betreiber Voucher, weil sie damit ihren Kunden ein zu hohes Preisniveau schönrechnen können. Aber genau aus dem Grund ist das gefährlicher Blödsinn. FTTH wird damit keine Flächendeckung erreichen. Wenn das Marketing den Menschen eintrichtert, dass Glasfaser teuer aber dafür richtig schnell ist, dann bleiben viel zu viele bei "schnell genug" und billig. Mit der Strategie wird der Staat den gesamten Breitbandausbau finanzieren müssen. Das klingt jetzt erstmal so, als wenn das genau im Sinne der FTTH-Betreiber wäre, aber die Situation in Deutschland ist nunmal, dass Förderung so konstruiert wird, dass sie vor allem der Telekom hilft. Regulatory Capture nennt man das.

Glaubt Nickl wirklich, wenn man den Menschen mit Vouchern einen teuren FTTH-Anschluss verbilligt, dass sie sich den bei den Holländern von Deutsche Glasfaser mit den billigen Bauarbeitern aus Osteuropa bestellen? Nein, die warten dann auf die gute alte Telekom. Schließlich wird bis 2025 jeder angeschlossen, und bis dahin tut es auch noch die alte Telefonleitung. Alles, was den Eindruck erweckt, man könne mit dem Ausbau noch etwas warten, arbeitet gegen die kleinen Netzbetreiber.

Muss man den Managern wirklich vorkauen, wie das in Deutschland läuft? Restlos jeder Schritt der staatlichen Förderung richtet sich gegen die Störer von außen. Das fängt mit den Förderbedingungen an und hört nicht damit auf, dass man Gigabit für alle bis 2025 in Aussicht stellt, obwohl das gar nicht geht. Für die Deutsche Glasfaser und die anderen kleinen Netzbetreiber wäre es besser, es gäbe überhaupt keine Breitbandförderung. Schon die Ankündigung von Förderung, besonders in der Form von Vouchern, sorgt dafür, dass sich Menschen mit Bestellungen jetzt zurückhalten, damit sie nicht teuer bezahlen, was sie später vielleicht vom Staat verbilligt bekommen.