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Warum keine ISDN-Linecards oder DSL-Ausbau?


01.07.2019 16:52 - Gestartet von talk
einmal geändert am 01.07.2019 16:53
Hallo zusammen,

das Problem liegt hier offenbar in der Kündigung der bestehenden ISDN-Anschlüssen auf klassischer TDM-Vermittlungstechnik (EWSD / S12).

Wie gehen die betroffenen Nutzer eigentlich ins Internet, wenn DSL offenbar nicht verfügbar ist? Über ganz klassisches Schmalband-Internet (56k-Modem oder ISDN-Karte)? Oder über LTE bzw. Satellit?

Wenn die Telekom ihr herkömmliches Telefonnetz durch VoIP-/NGN-Technik ersetzen will, hätte man ihr für Fälle wie diesen seitens des Regulierers auferlegen müssen, entweder die betroffenen Gebiete auf eigene Kosten mit DSL auszubauen oder aber weiterhin ISDN-Anschlüsse anzubieten.

Denn mit passenden Linecards kann man aus einem "Multi Service Access Node" (MSAN) nicht nur analoge Telefonie oder DSL-Anschlüsse reaisieren, sondern auch ISDN-Anschlüsse (die dann auf der TAL herkömmliches ISDN bieten und im MSAN auf VoIP gewandelt werden).

Leider setzt die Telekom bei ihren MSANs nur analoge Telefonie-Linecards ein - und das auch nur für Kunden ohne DSL.

Netzbetreiber in anderen Ländern (z.B. Telekom Austria in Österreich sowie die FL1 Telecom in Liechtenstein) mach(t)en es besser und stellten bestehende Telefonie-Kunden (analog bzw. ISDN) einfach im Netz auf VoIP um - die Kunden konnten ihre bestehende Technik weiterhin nutzen.

cu talk
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[1] ger1294 antwortet auf talk
01.07.2019 21:49
Benutzer talk schrieb:
Wenn die Telekom ihr herkömmliches Telefonnetz durch VoIP-/NGN-Technik ersetzen will, hätte man ihr für Fälle wie diesen seitens des Regulierers auferlegen müssen, entweder die betroffenen Gebiete auf eigene Kosten mit DSL auszubauen oder aber weiterhin ISDN-Anschlüsse anzubieten.

Das sehe ich auch so, einfach nur abschalten geht m.E. gar nicht. Und wer ein Geschäft hat, benötigt halt oft mehr als 1 Leitung und auch mehrere Rufnummern bis hin zur Durchwahl. Was will ich z.B. in einem Büro, wo bisher 4 Kanäle mit Durchwahl vorhanden waren (2x ISDN) mit einem MSAN POTS mit nur einer (neuen) Nummer und einer Leitung ?
Im vorliegenden Fall hat die Telekom bzw. deren Rechtsvorgänger ja auch offenbar seit vor dem Krieg in dem Ortsnetz nichts mehr investiert, dann könnte man die defekte Kupferleitung auch mal durch eine Glasfaser ersetzen....

Denn mit passenden Linecards kann man aus einem "Multi Service Access Node" (MSAN) nicht nur analoge Telefonie oder DSL-Anschlüsse reaisieren, sondern auch ISDN-Anschlüsse (die dann auf der TAL herkömmliches ISDN bieten und im MSAN auf VoIP gewandelt werden).

Da ISDN weltweit nicht sehr verbreitet ist, vermute ich, dass der Hersteller, den die Telekom nutzt (aus China ???) keine ISDN-Linecards anbietet. ISDN benötigt auch eine gewisse Speisespannung, die bei Outdoor möglicherweise auch nicht zur Verfügung steht.


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[1.1] postb1 antwortet auf ger1294
02.07.2019 10:27
Benutzer ger1294 schrieb:

Da ISDN weltweit nicht sehr verbreitet ist, vermute ich, dass der Hersteller, den die Telekom nutzt (aus China ???) keine ISDN-Linecards anbietet. ISDN benötigt auch eine gewisse Speisespannung, die bei Outdoor möglicherweise auch nicht zur Verfügung steht.


MSAN-POTS oder theoretisch auch MSAN-ISDN werden doch sowieso niemals von einer Außeneinheit im MFG angeboten. Der Sinn davon ist es ja eben, das ganze schon in der Vst umzustellen und das dahinter bis zum Kunden befindliche CuDa-Kabel weiter zu nutzen, Zumal es im gegebenen Fall sowieso nix mit Outdoor gibt.
Eine Speisespannung benötigen sowohl Analog (~60V) als auch ISDN (~90V), da beides "Zentralbatterie"-Systeme sind. Probleme mit zu geringer Speisespannung gibts bei MSAN-POTS dem Vernehmen nach wohl nur im einzelnen Fall, bei Leitungslängen ab etwa 10km.

Grundsätzlich bin ich aber der Meinung, daß Ihrer Majestät Telekom kein Zacken aus der magentafarbenen Krone brechen würde, wenn wenigstens in solchen Sonderfällen wie im Artikel beschrieben den Kunden ein unlimitierter und somit brauchbarer Zuhause-via-Funk Tarif angeboten werden würde. Denn nicht alle sehr abgelegenen Gegenden mit nichtvorhandener Breitbandversorgung sind auch Funklöcher.