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Digitales Entwicklungsland


30.07.2019 19:56 - Gestartet von panther01
Österreich, Magenta Telekom, eine 100%ige Tochtergesellschaft der deutschen Telekom:

20 GB für 20 € / 4 Wochen (Prepaid)
10 GB für 14,99 € / Monat (Vertrag)

Und hierzulande werden 3,75 GB als Superschnäppchenaktion klassifiziert. Man weiß nicht mehr, ob man eher lachen oder weinen soll.
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[1] MrRob antwortet auf panther01
30.07.2019 20:33
Wirklich grauenhaft, was uns die Telekom im Jahr 2019 so bietet, eigentlich hat der XS für 20 Euro nur 0,7 GB.
Was denkt sich die Telekom dabei? Ob Tim Höttges den XS für sein Diensthandy nutzen würde oder war das ein Ergebnis einer feuchtfröhlichen Vorstandssitzung, bei denen sie sich einen Scherz machen wollten und die Tarifzuständigen das plötzlich umsetzten?
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[2] mattes007 antwortet auf panther01
31.07.2019 09:55

einmal geändert am 31.07.2019 10:23
Benutzer panther01 schrieb:
Österreich, Magenta Telekom, eine 100%ige Tochtergesellschaft der deutschen Telekom:

20 GB für 20 € / 4 Wochen (Prepaid)
10 GB für 14,99 € / Monat (Vertrag)

Ja, korrekt, aber in Deutschland mussten die Telkos auch Milliarden für die Frequenzen bezahlen.
Dazu ist Deutschland 4mal so groß und hat 10mal mehr Einwohner als Österreich, was natürlich nicht erwähnt wird.
Irgendwo müssen die Investitionen für den Netzausbau auch wieder reinkommen.

Und hierzulande werden 3,75 GB als Superschnäppchenaktion klassifiziert. Man weiß nicht mehr, ob man eher lachen oder weinen soll.

Mal ehrlich... der Normalo braucht nicht mal 1-2GB.
Nur wer ständig "streamt" (Jugendliche), der wird diese Grenzen sprengen.
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[2.1] wolfbln antwortet auf mattes007
31.07.2019 11:35

3x geändert, zuletzt am 31.07.2019 12:08
Benutzer mattes007 schrieb:
Benutzer panther01 schrieb:
Österreich, Magenta Telekom, eine 100%ige Tochtergesellschaft der deutschen Telekom:

20 GB für 20 € / 4 Wochen (Prepaid)
10 GB für 14,99 € / Monat (Vertrag)

Ja, korrekt, aber in Deutschland mussten die Telkos auch Milliarden für die Frequenzen bezahlen.
Dazu ist Deutschland 4mal so groß und hat 10mal mehr Einwohner als Österreich, was natürlich nicht erwähnt wird. Irgendwo müssen die Investitionen für den Netzausbau auch wieder reinkommen.

Und hierzulande werden 3,75 GB als Superschnäppchenaktion klassifiziert. Man weiß nicht mehr, ob man eher lachen oder weinen soll.

Mal ehrlich... der Normalo braucht nicht mal 1-2GB. Nur wer ständig "streamt" (Jugendliche), der wird diese Grenzen sprengen.


Deine Argumente sind entweder irreführend, falsch oder intolerant. Dröseln wir sie mal auf.

1. Argument: in Deutschland mussten die Anbieter Milliarden für Lizenzen zahlen.

Das ist korrekt. In Österreich etwa gleich viel pro Nutzer für LTE. Was soll das also rechtfertigen? Ich kann dir gerne die Zahlen liefern, die in AT und DE für LTE bei den Auktionen gezahlt wurden.

In Österreich waren das knapp über 2 Mrd. €, in Deutschland auf 2 Auktionen insgesamt etwa 9,5 Mrd. €.

Einfältige Leute argumentieren: die Auktionen waren in Deutschland teurer. Absolut stimmt das auch. Aber die Zahl der Nutzer differiert erheblich: in Österreich gab es 2017 etwa 14 Mio. aktive SIM-Karten, in Deutschland ca. 132 Mio. Auf den Nutzer gerechnet war LTE damit sogar billiger in Deutschland als in Österreich.

Bei 3G/UMTS sah es genau andersrum aus. Das war bei uns teurer.

2. Argument: Österreich ist kleiner und hat weniger Nutzer.

Auch das stimmt, wie schon oben gezeigt. Nur warum soll ein kleineres landesweites Netz per se günstiger sein? Was haben weniger Nutzer für einen Einfluss auf Preise. Doch sicher keinen dämpfenden? Die Infrastruktur muss ja trotzdem bereitgestellt werden. Und sie ist besser in Österreich, wie viele sagen.

Es gibt zwar absolut weniger Nutzer in Österreich, die aber relativ höher nutzen: in Deutschland wurde 2018 1,9 GB pro Nutzer und Monat verbraucht. In Österreich sind es jetzt fast 10 GB. Hier könnte man daraus schließen, dass die Ösis ihre Netze "besser" nutzen oder die hohe Nutzung die niedrigen Preise zur Folge hat. Die Erfahrung sagt aber, dass es genau andersrum ist: hohe Preise führen zu niedriger Nutzung.

Argument 3: Mehr braucht doch keiner. Das ist nicht normal.

Dann wird ein "Normalverbrauch" von dir konstatiert und jeder der irgendwas anderes verbraucht, wäre demzufolge "unnormal".

Das ist m.E. sehr normativ und diskriminierend. Analog dazu wurde früher jedes andere Verhalten gebrandmarkt und diskreditiert.

Wir haben uns aber nun entschieden, in einer pluralistischen Gesellschaft zu leben, die viele Lebens- und Konsumverhalten akzeptiert. Es steht uns einfach nicht an, unser eigenes Verhalten als alleinigen Maßstab für andere zu machen.

Du kannst dich wundern, warum die Kids ihr Datenvolumen so schnell verballern, es auch kritisieren. Zu sagen, das sei nicht "normal", ist zu tiefst intolerant, zumal die gesellschaftliche Entwicklung generell zu etwa 50% mehr Datenverbrauch pro Jahr geht.

Also bitte überprüfe Deine Argumente.
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[2.1.1] namevergeben antwortet auf wolfbln
02.08.2019 13:54
Danke Herr wolfbln

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[2.2] sangyong antwortet auf mattes007
31.07.2019 13:59
Ich kann es nicht mehr hören. Deutschland ist zwar größer als Österreich, hat aber massig mehr potentielle Kunden. Klar, muss ich mehr investieren. Hab aber dafür einen riesigen Markt. Wahrscheinlich den größten in ganz Europa.

Es gibt für Funklöcher keine Entschuldigung mehr.
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[2.2.1] Blondie's antwortet auf sangyong
31.07.2019 15:23
Benutzer sangyong schrieb:
Ich kann es nicht mehr hören. Deutschland ist zwar größer als Österreich, hat aber massig mehr potentielle Kunden. Klar, muss ich mehr investieren. Hab aber dafür einen riesigen Markt.
Wahrscheinlich den größten in ganz Europa.

Es gibt für Funklöcher keine Entschuldigung mehr.

Und ob es die gibt.
Aktuelle Beispiele aus den letzten Wochen meiner Heimat in Bayern.

Fall1:
Telekom will weiteren Sender errichten um Funklöcher zu schliessen, es bilden sich Interessengemeinschaften von Anwohnern die gegen weitere Masten sind. Folge: Telekom zieht den Bauantrag in der gemeinde zurück und es wird kein zusätzlicher Mast gebaut. Also, keine bessere Versorgung.

Fall2: Der Bauantrag der Telekom für einen neuen Sender liegt seit fast 2 Jahren in der Gemeinde XY zur Genehmigung vor. Ob und wann dieser Genehmigt wird weiss man nicht.

In keinem anderen Land gibt es soviele Gegner von Mobilfunk die Sender verhindern wie bei uns.
In keinem anderen Land muss man soviele Baugenehmigungen vorlegen wie bei uns.

Bevor man motzt sollte man erstmal die Umstände sehen unter denen ein Anbieter ausbauen muss/soll.
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[2.2.1.1] daGiz antwortet auf Blondie's
31.07.2019 15:31
Benutzer Blondie's schrieb:


Und ob es die gibt.
Aktuelle Beispiele aus den letzten Wochen meiner Heimat in Bayern.

Fall1:
Telekom will weiteren Sender errichten um Funklöcher zu schliessen, es bilden sich Interessengemeinschaften von Anwohnern die gegen weitere Masten sind. Folge: Telekom zieht den Bauantrag in der gemeinde zurück und es wird kein zusätzlicher Mast gebaut. Also, keine bessere Versorgung.

Fall2: Der Bauantrag der Telekom für einen neuen Sender liegt seit fast 2 Jahren in der Gemeinde XY zur Genehmigung vor. Ob und wann dieser Genehmigt wird weiss man nicht.

In keinem anderen Land gibt es soviele Gegner von Mobilfunk die Sender verhindern wie bei uns.
In keinem anderen Land muss man soviele Baugenehmigungen vorlegen wie bei uns.

Bevor man motzt sollte man erstmal die Umstände sehen unter denen ein Anbieter ausbauen muss/soll.

Rechnet man noch eine gewisse (wenn auch kleine Zahl) an Stationen hinzu, die durch Klagen abgebaut werden müssen oder deren Mietverträge schlicht nicht verlängert werden (teils wegen keiner weiteren Akzeptanz von Mobilfunktechnik auf dem Grundtück)...In Verbindung mit den enormen Schwierigkeiten bei der Suche nach Ersatzstandort und dessen Genehmigung...Ja wundern muss man sich eigentlich echt nicht.
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[2.2.1.2] sangyong antwortet auf Blondie's
31.07.2019 15:37
Es gibt Beispiele da liegt die Schuld seitens der Gemeinden oder seitens des Providers.

Es wird immer völlig unterschiedliche Fälle geben, in denen der Empfang schlecht ist.

Dennoch ich bleibe dabei: Es sollte keine Entschuldigung mehr für schlechten Empfang geben. Nicht mehr in der heutigen Zeit mit all den technischen Möglichkeiten.