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"Bundesweit im Schnitt nur 65 Prozent Abdeckung?"


04.09.2019 20:36 - Gestartet von spezi10
"Der Bundesschnitt - also inklusive dünn besiedelter Regionen in Ostdeutschland und im Norden - lag nach Behördenangaben zuletzt nur bei 65 Prozent, die Niederlande kommen auf 89 Prozent. Allerdings besagt dieser Wert hierzulande nur, dass mindestens eins der drei deutschen Mobilfunknetze in einer Gegend erreichbar ist. "

Nein, sicher nicht.

Die Zahlen beziehen sich offensichtlich wieder auf den vor etwa einem Monat veröffentlichten Report von Etrality:
https://www.teltarif.de/netzausbau-studie-...
bzw. direkt
https://www.speedcheck.org/de/reports/mobilfunk-report-2019.pdf

Und da gilt, was ich damals schon unter den Teltarif-Artikel geschrieben habe:

1. Die Zahlen zur "Netzabdeckung" beziehen sich auf veraltete Zahlen von OpenSignal mit Stand Q4 2017:
https://www.opensignal.com/reports/2018/02/state-of-lte

2. Bei den Zahlen handelt es sich nicht um eine "Netzabdeckung", sondern um die LTE-Verfügbarkeit für die Nutzer der OpenSignal-App. 65% ist also der Anteil der Zeit, die die Smartphones der Nutzer in das LTE-Netz eingebucht waren. Siehe auch Erklärtext neben der Grafik unter obigem OpenSignal-Link.

3. Der Wert ist gemittelt über die Nutzer, die wiederum verschiedene Netze verwenden. Wenn pro Netz gleich viele App-Nutzer zur Statistik beitragen würden, dann wäre es immerhin die mittlere Verfügbarkeit aller Netze. Aufgegliedert nach Netzbetreiber waren es zur damaligen Zeit (Ende 2017/Anfang 2018) zwischen 59,2% (O2) und 81,3% (Telekom). Die 65% sind also schon gleich überhaupt nicht die "gemeinsame Abdeckung/Verfügbarkeit" von mindestens einem Netzbetreiber.

https://www.opensignal.com/reports/2018/05/germany/state-of-the-mobile-network