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Das wäre auch mit 4G gegangen


17.09.2019 18:22 - Gestartet von mirdochegal
Ok, hier wurde nunmal 5G verwendet und nicht 4G. Trotzdem wäre das doch über LTE genau so gegangen oder nicht? Der Sicherheitsfaktor würde ja nicht darin liegen, dass der Lokführer irgendwo anders sitzt und einen Live Ausblick in 4K Qualität sieht, sondern darin, dass der Zug eine KI eingebaut hat, die schnell Entscheidungen treffen kann. Bei so einer Anwendung kann man sich schließlich nicht darauf verlassen, dass das Mobilfunksignal nicht mal abreißt oder schwach wird.
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[1] christian-w antwortet auf mirdochegal
17.09.2019 18:51
Benutzer mirdochegal schrieb:
Trotzdem wäre das doch über LTE genau so gegangen oder nicht?
Wäre es. ...und kosteneffizienter wäre es auch, da die LTE-Frequenzen höhere reichweiten haben als die derzeitig für 5G genutzten Frequenzen.
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[2] reemt antwortet auf mirdochegal
18.09.2019 09:57
Trotzdem wäre das doch über LTE genau so gegangen oder nicht?
Ja, das geht mit LTE. Oder mit WLAN. Die Eisenbahnindustrie nennt das dann Communications Based Train Control. Das wird z.B. in Tunnelstrecken in London verwendet (Crossrail). Dabei sitzt zwar ein Triebfahrzeugführer im Zug, es muss ja aber ohnehin Personal an Bord sein, um beispielsweise den Zug evakuieren zu können.

Der Sicherheitsfaktor würde ja [] darin liegen, [] dass der Zug eine KI eingebaut hat, die schnell Entscheidungen treffen kann. Bei so einer Anwendung kann man sich schließlich nicht darauf verlassen, dass das Mobilfunksignal nicht mal abreißt oder schwach wird.
Man muss sich nicht unbedingt auf die Verbindung verlassen. Wenn die Verbindung abreißt kann man immer noch anhalten. Das ist ja das schöne an der Sicherheit von Eisenbahnen: Wenn alle anhalten, passiert erst mal nichts mehr.
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[2.1] sangyong antwortet auf reemt
19.09.2019 10:58
Sehr richtig. Ich sehe da keine Sicherheitsbedenken. Notfalls stellt man den Strom ab und alle stehen.

Je mehr wir in ordentlichen Kontrollsysteme investieren, desto weniger Risiken gibt es. In Japan sind die Taktzeiten der Züge mörderisch. Dennoch hört man nie von Unfällen. Die investieren nunmal in vernünftige Technik.

Da kann dann auch die U-Bahn im Minutentakt fahren. Das geht alles.

Aber wenn Bautrupps noch mit Tröten als akustisches Signal arbeiten, dann wundert mich nichts mehr in Deutschland.
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[3] Kai Petzke antwortet auf mirdochegal
23.09.2019 14:53
Benutzer mirdochegal schrieb:
Ok, hier wurde nunmal 5G verwendet und nicht 4G. Trotzdem wäre das doch über LTE genau so gegangen oder nicht?

Eher nicht: Eine der Neuheiten bei 5G ist network slicing, und das ermöglicht, kritischen Anwendungen (wie hier die Fernsteuerung von Zügen) von nicht kritischen Anwendungen (z.B. Youtube-Streaming) zu trennen. Sprich: Der remote-Lokführer bekommt auch dann noch seinen live-Stream, wenn die Zelle für normale User bereits "dicht" ist.


Kai