Lieber DenSch,
zunächst einmal definiert man Wettbewerb nicht nur über den Preis eines Produkts. Es geht auch um Leistung, Vertragsbedingungen, technische Innovationen, Produktvielfalt etc.
Das kann man an einem anderen Beispiel aus dem Pay-TV sehr gut erläutern. Premiere setzte beispielsweise immer auf die analoge Verbreitung. Dann startete irgendwann Leo Kirch mit DF1, der Nokia d-box und bot gegenüber Premiere eine wesentlich größere Programmvielfalt und bessere Bild- und Tonqualität. Das wiederum zwang zunächst Premiere, in die Digitalisierung des eigenen Angebots zu investieren, es folgte später das wesentlich umfangreichere Angebot Premiere World.
Genauso ist es nun mit Streaming-Diensten, die Sky unter Druck setzen. Ein Angebot wie Sky Ticket hätte es ohne Wettbewerber wie Netflix oder Amazon vermutlich gar nicht gegeben. Auch hätte Sky niemals einen Zugang zu den exklusiven Serien von HBO für unter zehn Euro ermöglicht.
Der neue Wettbewerb durch DAZN wird Sky ebenfalls zu Veränderungen zwingen. Sie werden dann eben bei einem geringeren Angebot ihre Preise senken müssen, wenn sie keine Kunden verlieren wollen oder müssen ihr Angebot an anderen Stellen verbessern, um neue Kunden zu gewinnen. Das ist dann eben Marktwirtschaft.
Viele Grüße
Björn König
Benutzer DenSch schrieb:
Benutzer Bjoern_Koenig schrieb:
Lieber DenSch,
entschuldigen Sie bitte, aber genau darum geht es beim Wettbewerb sehr wohl. DAZN bietet eine Dienstleistung (in diesem Falle ein Pay-TV-Abo für Sport) günstiger bei gleichzeitig höherem Leistungsumfang und besseren Vertragsbedingungen an. Damit ist das Ziel der Wettbewerbsbehörde erreicht.
Naja, das was die Behörden wollten, haben sie erreicht: Die Bundesliga in zwei Händen. Der Verbraucher braucht jetzt aber zwei Abos dafür.
Sie können ja nun nicht ernsthaft erwarten, dass es am Pay-TV-Markt einen Monopolisten gibt, weil der nun zufällig genau das Programm ausstrahlt, dass Sie persönlich gerne hätten.
Das wäre ungefähr so, als dürfte man nur noch Coca Cola verkaufen, weil die ausgerechnet Ihnen besser schmeckt als Pepsi und Sie mit dem Preis von Coca Cola zufrieden sind. So funktioniert der Markt natürlich nicht. Im Übrigen ist bei Filmen und Serien schon lange Usus, dass Lizenzen nicht alle bei einem Anbieter liegen. Auch als Fußball-Fan werden Sie damit leben müssen.
Das wäre so, als wenn ich immer gern Coca-Cola trinke, sie aber nur zu 80% austrinken. Nur wenn ich Pepsi kaufe, kann ich die fehlenden 20% daraus trinken, muss dafür aber extra bezahlen und mir schmeckt ditt nicht.
Das ich dafür aber noch ne Kiste Mirinda und 7UP dazu bekomme, ist zwar toll, hilft mir aber nicht weiter.
Ich verstehe aber, worauf Du hinaus willst. Der Verbraucher muss am Ende trotzdem mehr Geld ausgeben, weil er mehr Anbieter
braucht um alles sehen zu können als bisher.