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Studie zum Teil fehlerhaft


30.10.2019 13:27 - Gestartet von hafenbkl
Benutzer wolfbln schrieb:
... Dennoch kann man an der Hauptaussage: der Internetzugang beim Netzbetreiber ist oft langsamer, nicht zweifeln. ...

Ich hatte das gerade anders herum verstanden:
Der Internetzugang ist beim Netzbetreiber oft schneller.
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[] IMHO antwortet auf
30.10.2019 15:35
+1
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[1] wolfbln antwortet auf IMHO
30.10.2019 20:30

einmal geändert am 30.10.2019 20:34
Benutzer IMHO schrieb:
+1

Stimmt. Da ist es genau falschrum geschrieben, da ich ihn nicht mehr editieren kann, hier richtig:

Leider ist die OpenSignal Studie zum Teil fehlerhaft und falsch bzw. irreführend.

Dennoch kann man an der Hauptaussage wonach der Internetzugang beim Reseller oft langsamer als beim Netzbetreiber ist nicht zweifeln.

Dröseln wir das mal auf: es gibt grobe faktische Fehler, definitorische Schwächen, irreführende Messergebnisse und systematische Fehler.

1. ) Faktische Fehler.
In der ersten Grafik, die im Artikel steht ist Lidl Connect gelistet. Es geht um 4G/LTE und den Erhebungszeitraum 1.5. bis 31.7. Der Betreiber bekam aber erst um den 15.7. LTE freigeschaltet. Offenbar wurden alle Speeds 3G und 4G vermengt. Bei Congstar usw. ist auch davon auszugehen, da damals nur post- und nicht Prepaid Zugänge LTE hatten.

2.) Definitorische Schwächen
Viele im Artikel und bei OpenSignal genannte "MVNO"s sind eigentlich keine. Es gibt auch nur 2 große Serviceprovider oder deutsch Diensteanbieter: Freenet mit Mobilcom-Debitel und Klarmobil und 1&1 Drillisch mit unzähligen Marken. Zumeist handelt es sich bei uns um Zweit- oder Sekundärmarken (engl. Subsidiaries) der Netz- oder Serviceanbieter.

3.) Irreführende Messergebnisse
Die Ergebnisse zeigen, dass Kunden von Resellern meist langsamer surfen als bei den Hauptmarken. Sie suggerieren eine Depriorisierung. Das wäre aber nach der Netzneutralität problematisch. Es handelt sich vielmehr bei vielen Marken um gekappte max. Downloadrates, die sich dann auf die Gesamtgeschwindigkeit auswirken. Diese sind aber klar in den AGB kommuniziert. Bei Resellern ist LTE Max selten, bei den Hauptmarken die Regel.

4.) Systematische Fehler
Dann sind da noch die systembedingten Fehler, die eine app-basierte crowdsourced Messung beinhaltet. OpenSignal hat selbst von ein paar Monaten festgestellt, dass verschiedene Handymodelle unterschiedlich schnell sind. Das liegt daran, dass in der Oberklasse 3CA oder 4CA bereits üblich sind und LTE Kanäle aggregiert werden, in der Mittelklasse inzwischen 2CA, während Billigmodelle keine Carrier Aggregation können. Nun kann man annehmen, das Billigmarken eher mit Billighandys gekauft werden als mit der Oberklasse. Daher gibt auch das zwangsläufig ein schiefes Bild.

Bei alle den Fehlern. Die Hauptaussage ist aber korrekt: Man surft mit vielen Resellern langsamer als mit der Hauptmarke.
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[1.1] hotte70 antwortet auf wolfbln
30.10.2019 23:59
Benutzer wolfbln schrieb:
Benutzer IMHO schrieb:


3.) Irreführende Messergebnisse Die Ergebnisse zeigen, dass Kunden von Resellern meist langsamer surfen als bei den Hauptmarken. Sie suggerieren eine Depriorisierung. Das wäre aber nach der Netzneutralität problematisch. Es handelt sich vielmehr bei vielen Marken um gekappte max. Downloadrates, die sich dann auf die Gesamtgeschwindigkeit auswirken. Diese sind aber klar in den AGB kommuniziert. Bei Resellern ist LTE Max selten, bei den Hauptmarken die Regel.



Das ist der springende Punkt, wo die Studie gewaltig hakt.Hier treten max. LTE Tarife der Netzbetreiber gegen fast immer limitierte Tarife der Reseller an. Sinn macht sowas nur wenn auch Reseller Tarife max. LTE anbieten würden, ist aber so weit ich weiß bei VF und TM fast gar nicht der Fall.