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Irreführend


06.11.2019 18:04 - Gestartet von kommodore
Leider ist der Beitrag inhaltlich fragwürdig. Es wird ein Funkamateur gezeigt der von einem Gebäude aus mit Notstromaggregat und russischer Funktechnik mit der Außenwelt kommunizieren könne (!). Es wird der Eindruck vermittelt es wäre kein Festnetzanschluss möglich. Tatsächlich kann jeder per Festnetz telefonieren, nur im Wald geht es halt mit dem Smartphone nicht. Inwieweit dann die russische Funktechnik mit dem Notstrom eine Verbesserung darstellt, erschließt sich mir nicht. Tendenziell driftet der Beitrag eines gebührenfinanzierten Senders in Stimmungsmache und Desinformation ab.
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[1] wolfbln antwortet auf kommodore
06.11.2019 18:37

einmal geändert am 06.11.2019 18:45
Benutzer kommodore schrieb:
Leider ist der Beitrag inhaltlich fragwürdig. Es wird ein Funkamateur gezeigt der von einem Gebäude aus mit Notstromaggregat und russischer Funktechnik mit der Außenwelt kommunizieren könne (!). Es wird der Eindruck vermittelt es wäre kein Festnetzanschluss möglich. Tatsächlich kann jeder per Festnetz telefonieren, nur im Wald geht es halt mit dem Smartphone nicht. Inwieweit dann die russische Funktechnik mit dem Notstrom eine Verbesserung darstellt, erschließt sich mir nicht. Tendenziell driftet der Beitrag eines gebührenfinanzierten Senders in Stimmungsmache und Desinformation ab.

Das ist so ein Beitrag, den ich so nicht stehen lassen kann. Er stößt ja ins Horn: der öffentlich-rechtliche Rundfunk würde lügen oder desinformieren. Du nimmst also dies als Aufhänger eigentlich eine ganz andere Agenda zu verfolgen.

Auch ich habe den Beitrag gesehen und muss sagen, dass er leider der Wirklichkeit in großen Gebieten Brandenburgs entspricht.

Hier zu den Falschaussagen, die du dem Bericht vorwirfst. Die Einwohner seien ja noch über Festnetz erreichbar, daher sei die Erreichbarkeit ja gegeben. Das wird im Bericht ja gar nicht bestritten - der Bericht sagt nichts zum Festnetz. Es geht immer nur um den Handy- oder Mobilfunkempfang und das wird auch gesagt. Aber das heißt ja auch, dass die Einwohner an vielen Stellen (Kneipe, Straße, Sportplatz) eben nicht erreichbar sind. Eigentlich, sobald sie das Haus verlassen. Erreichbarkeit heißt 2019 eher Mobilfunk als Festnetz. Im Fall des Unternehmers wird sogar gesagt, dass er zu Hause in Prötzel DSL und WLAN hat, die Aufträge aber per Fax rausgeben muss.

Dann wird der Amateurfunker aus der NVA-Zeit gezeigt, der in einem Museum Funkgeräte sammelt, die auch noch betriebsfähig sind. Auch hier weiß jeder, dass Amateuerfunk etwas ganz anderes ist als Mobilfunk. Es wird auch nicht als Ausweg der Situation gezeigt, sondern als Hobby eines Amateuerfunkers. Dazu braucht man eine Lizenz mit Prüfung und kann nur mit anderen Funkern kommunizieren.

Durch Prötzel geht eine Bundesstraße, die im Wald größtenteils durch keinen Betreiber abgedeckt ist. Wir haben in Brandenburg momentan die Diskussion über einen schweren Unfall in einem Funkloch auf der B96, wo die Hilfe zu spät kam, weil Ersthelfer erst 700m laufen mussten, bis sie wieder Empfang hatten und einen Notruf abgeben konnten. Der Verunfallte ist bis zum Eintreffen des Notarztes verstorben. Funklöcher können Leben kosten.

Du wirfst dem RBB Stimmungsmache vor und stößt damit in den Kanon rechter Kreise. Wofür oder wogegen soll den Stimmung gemacht werden? Für einen Mobilfunkausbau? Die AfD, die dem RBB immer Meinungsmache ähnlich so wie du vorwirfst, ist im Land vehement für eine bessere Anbindung auch kleinerer Gemeinden in Brandenburg.

Es kommen im Beitrag auch kritische Stimmen zu Wort wie der Imker, der sich um seine Bienen sorgt oder eine Dame, die sagt, sie bräuchte kein 5G - unabhängig davon, dass dies dort völlig utopisch ist. Auch das gehört dazu auf dem Land. Die Leute, die abgewandert sind, weil es keine Infrastruktur gibt, können sie schwer mehr fragen. Darum finde ich den Beitrag schon sehr ausgewogen.

Darum ist die Kritik am Bericht einfach nur ein Vorwand, die Leier von Mainstream-Lügenmedien abzuspulen.

Dabei hätte ich dir sogar zugestimmt, denn er stimmt in einigen Details nicht. Es kommt nur die Telekom zur Sprache. Es gibt noch 2 andere Anbieter. Auch ist nicht die gesamte Gemeinde betroffen, sondern 3 oder 4 Ortsteile. Das ist aber jetzt nicht so relevant fürs Gesamtbild. Auch kann man sich nur an den Kopf greifen, wenn Telkos an der Stelle mit dem 5G-Mythos ankommen, wo es noch nicht einmal 2G gibt. 5G wird es lange lange nicht in Prötzel geben. Wir haben nicht nur 53 solche 2-4G Löcher, sondern Tausende im Land. Die 53 sind nur die lokalisierten in bewohnten Gebieten. Die Löcher auf Bundes- und Landstraßen, durch Waldgebiete und in Senken hat keiner bisher richtig gezählt. Überall dort sind keine Notrufe absetzbar und dann haben die Bewohner immer noch das Problem im Alltag von 3 sich ausschließenden Anbietern...
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[1.1] hrgajek antwortet auf wolfbln
06.11.2019 18:58
Hallo,

Benutzer wolfbln schrieb:
Benutzer kommodore schrieb:
Leider ist der Beitrag inhaltlich fragwürdig. Es wird ein Funkamateur gezeigt der von einem Gebäude aus mit Notstromaggregat und russischer Funktechnik mit der Außenwelt kommunizieren könne (!).

Einspruch: Der Funkamateur kann kommunizieren. Aber nur mit anderen lizensierten Funkamateuren weltweit. Das ist im AfuGesetz geregelt.
Für den CB-Funk (27 MHz) könnte er seine Einrichtungen nur dann nutzen, wenn sie die technischen Grenzwerte für CB-Funk einhalten würden. CB-Funk darf Jedermann/Frau benutzen. Es gibt "zertifizierte" Geräte, deren Hersteller garantieren, dass die Vorschriften eingehalten werden. Würde jeder Mensch in Prötzel sowas ins Auto einbauen, wäre auf 5-10km Radius eine Kommunikation möglich, oft auch mehr.

In jedem Fall ist das Sprechfunk in "Wechselsprechen" auf einer Frequenz, d.h. immer einer redet, dann Pause, dann antwortet der andere.

Die Kernaussage des Films ist klar: Es gibt Funklöcher, die beseitigt werden sollen und müssen und es gibt Bedenkenträger, denen niemals jemand die Funktion und Wirkungsweise von Mobilfunk vernünftig erklärt hat und die deshalb "Angst" haben.

Deswegen hier in Steno:

Je weiter der nächste Sender weg ist, desto höher die Sendeleistung des Handys/Smartphones. Der Sender muss ran an die Bevölkerung.

Setzen wir die 1000 Prötzelner Bürger ins Bürgerhaus oder eine große Halle. In dieser Halle machen wir es stockfinster und stellen einen gleißenden Filmscheinwerfer rein, der richtig viel Licht macht und blendet. Das ist unangenehm.

Nun schalten wir diesen Scheinwerfer wieder aus. Und geben jedem im Saal eine Minitaschenlampe zum Lesen. Alle Leute haben angenehmes Licht und sind "versorgt". Das denke ich wird jeder Mensch verstehen, auch ohne Physik-Studium oder Funklizenz oder Technik-Ausbildung.

Wer immer noch Bedenken wegen der Strahlenbelastung hat, schaue in die Schweiz: dort sind die Grenzwerte um den Faktor 10 geringer (= schärfer) als hierzulande, was kurioserweise dazu geführt hat, das die Schweiz wesentlich besser ausgebaut ist.

5G ist derzeit ein 4,5G (LTE Deluxe).
5G auf 3,5 oder 26 GHz würde eine irrsinnig große Menge neuer zusätzlicher Sender erfordern, was in Gebieten wie Brandenburg absolut illusorisch und m.E. derzeit auch gar nicht notwendig ist.
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[1.1.1] kommodore antwortet auf hrgajek
06.11.2019 19:47

2x geändert, zuletzt am 06.11.2019 19:53
Benutzer hrgajek schrieb:
Hallo,

Benutzer wolfbln schrieb:
Benutzer kommodore schrieb:
Leider ist der Beitrag inhaltlich fragwürdig. Es wird ein Funkamateur gezeigt der von einem Gebäude aus mit Notstromaggregat und russischer Funktechnik mit der Außenwelt kommunizieren könne (!).

Einspruch: Der Funkamateur kann kommunizieren. Aber nur mit anderen lizensierten Funkamateuren weltweit. Das ist im AfuGesetz geregelt.
Für den CB-Funk (27 MHz) könnte er seine Einrichtungen nur dann nutzen, wenn sie die technischen Grenzwerte für CB-Funk einhalten würden. CB-Funk darf Jedermann/Frau benutzen. Es gibt "zertifizierte" Geräte, deren Hersteller garantieren, dass die Vorschriften eingehalten werden. Würde jeder Mensch in Prötzel sowas ins Auto einbauen, wäre auf 5-10km Radius eine Kommunikation möglich, oft auch mehr.


Ich habe die "Diskussion" mit Interesse verfolgt.
Lassen wir mal die technischen Themen bei Seite (ich war selber 10 Jahre CB-Funker und weiß was das ist), was wollte der TV-Bericht denn aussagen?

Warum berichtet man von einem Funkamateur mit Russischem Gerät und Notstrom und verweist zudem auf einen alten Mann der als Museumswärter sagte er könnte dort im Haus umfallen und würde im Museum erst nach 16Uhr von seiner Frau gefunden, wenn er vermisst würde.

Was hat das alles mit dem löchrigen Mobilfunknetz tun?
Der Ort ist offenbar mit dem Festnetz voll erschlossen!

Ich empfinde den Beitrag immer noch als irreführend und sehe es als legitim an meine Meinung zu äußern. Wenn das jemand anders sieht, dann ist das okay.
Das ist aber kein Grund mit Unterstellungen mich in irgendeine politische Ecke stellen zu wollen.

Stellen wir fest: Man benötigt an diesem Ort weder russische Funktechnik mit Notstrom noch muss sich ein Museumswärter Sorgen machen in seinem Museum keinen telefonischen Notruf absetzen zu können!

Warum man dies im Beitrag so ausführlich darstellt ist für ich immer noch unklar. Wenn man zur Auflockerung über Hobbys von Protagnisten berichten will, hätte man ja auch über einen Klavierspieler, Trompeter oder Hasenzüchter berichten können und hätte damit sicher keine Irritationen ausgelöst.

In Summe ist dieser Beitrag für eine gebührenfinanzierte Rundfunkanstalt nach meinem Empfinden peinlich. Wäre der Beitrag das private Werk eines Abiturienten oder Arbeitslosen, ohne Budget, dann würde meine Meinung sicherlich anders ausfallen.
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[1.1.1.1] wolfbln antwortet auf kommodore
06.11.2019 20:51

2x geändert, zuletzt am 06.11.2019 21:07
Benutzer kommodore schrieb:
Benutzer hrgajek schrieb:
Hallo,

Benutzer wolfbln schrieb:
Benutzer kommodore schrieb:
Leider ist der Beitrag inhaltlich fragwürdig. Es wird ein Funkamateur gezeigt der von einem Gebäude aus mit Notstromaggregat und russischer Funktechnik mit der Außenwelt kommunizieren könne (!).

Einspruch: Der Funkamateur kann kommunizieren. Aber nur mit anderen lizensierten Funkamateuren weltweit. Das ist im AfuGesetz geregelt.
Für den CB-Funk (27 MHz) könnte er seine Einrichtungen nur dann nutzen, wenn sie die technischen Grenzwerte für CB-Funk einhalten würden. CB-Funk darf Jedermann/Frau benutzen. Es gibt "zertifizierte" Geräte, deren Hersteller garantieren, dass die Vorschriften eingehalten werden. Würde jeder Mensch in Prötzel sowas ins Auto einbauen, wäre auf 5-10km Radius eine Kommunikation möglich, oft auch mehr.


Ich habe die "Diskussion" mit Interesse verfolgt. Lassen wir mal die technischen Themen bei Seite (ich war selber 10 Jahre CB-Funker und weiß was das ist), was wollte der TV-Bericht denn aussagen?

Warum berichtet man von einem Funkamateur mit Russischem Gerät und Notstrom und verweist zudem auf einen alten Mann der als Museumswärter sagte er könnte dort im Haus umfallen und würde im Museum erst nach 16Uhr von seiner Frau gefunden, wenn er vermisst würde.

Was hat das alles mit dem löchrigen Mobilfunknetz tun? Der Ort ist offenbar mit dem Festnetz voll erschlossen!

Ich empfinde den Beitrag immer noch als irreführend und sehe es als legitim an meine Meinung zu äußern. Wenn das jemand anders sieht, dann ist das okay.
Das ist aber kein Grund mit Unterstellungen mich in irgendeine politische Ecke stellen zu wollen.

Stellen wir fest: Man benötigt an diesem Ort weder russische Funktechnik mit Notstrom noch muss sich ein Museumswärter Sorgen machen in seinem Museum keinen telefonischen Notruf absetzen zu können!

Warum man dies im Beitrag so ausführlich darstellt ist für ich immer noch unklar. Wenn man zur Auflockerung über Hobbys von Protagnisten berichten will, hätte man ja auch über einen Klavierspieler, Trompeter oder Hasenzüchter berichten können und hätte damit sicher keine Irritationen ausgelöst.

In Summe ist dieser Beitrag für eine gebührenfinanzierte Rundfunkanstalt nach meinem Empfinden peinlich. Wäre der Beitrag das private Werk eines Abiturienten oder Arbeitslosen, ohne Budget, dann würde meine Meinung sicherlich anders ausfallen.

Ja, da haben wir halt verschiedene Meinungen. Erreichbarkeit ist für dich eben Festnetz. Für viele aber heutzutage eben Mobilfunk. Ich kenne Leute im Osten, die werden inzwischen von ihren Enkeln kaum mehr besucht, weil "WhatsApp" nicht geht. Dass du heute jemanden für erreichbar hälst, weil er Festnetz hat, spricht schon Bände. Für junge Leute, ist das heute ein Grund möglichst schnell vom A#sch der Welt wegzuziehen und MOL ist das am wenigsten entwickelte Umland Berlins.

Auch der Museumsbesitzer hat halt Angst, wenn er in seiner riesigen Lagerhalle einen Herzinfarkt bekommt, es vielleicht nicht mehr zu seinem Festnetzanschluss schafft, sein Handy aber ständig dabei trägt. Seine Frau, die zwar bestes Netz in der Ukraine hat, aber nicht hier und das peinlich ist, spricht auch Bände über die Situation in Deutschland.

Und wo ist deine Antwort zur nicht-abgedeckten Bundesstraße durch Prötzel? Wie gesagt, vor 3 Tagen ist jemand auf der B96 im Funkloch verblutet, weil Hilfe aus dem nur 5km entfernten Fürstenberg zu spät kam. Wo ist da deine Antwort. Festnetz? Ja, es ist dann jemand 5 min ins nächste Haus gelaufen, um den Notarzt zu rufen. Aber nicht an jedem Funkloch steht ein Haus in der Nähe.

Warum hackst du immer auf dem gebühren-finanzierten Rundfunk rum? Der RBB finanziert sich auch durch Werbung. Das wird nicht erwähnt. Ich weiß auch nicht, was ein Unterschied das macht. Dafür war das schon ziemlich professionell mit Drohne usw. gefilmt und nicht wie ein YouTube Amateur. Es war auch nicht reißerisch zusammengeschnitten, wie im Privat-TV. Die haben sich Zeit genommen für die dargestellten Leute und sind mehrmals vor Ort gewesen. Also kein ex und hopp-Journalismus. Es kamen auch Leute zu Wort, die anderer Meinung waren. Generell stellt der Beitrag schon die Frage, warum diese Gemeinden so abgehängt sind.

Ich verstehe immer noch nicht, welches Problem du konkret mit dem Beitrag hast: ist es der Sender (RBB)? die Leute die da auftreten (z.B. der Funktechniker) ? die Tendenz (pro Abdeckung von besiedelten Gebieten)? oder siehst du in der mangelnden Abdeckung dieser Gemeinden bzw. Ortsteile überhaupt kein Problem? Dann ist ja alles gut und du müsstest die Sendung höchstens als überflüssig bewerten.
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[1.1.1.1.1] hafenbkl antwortet auf wolfbln
15.11.2019 10:23
Benutzer wolfbln schrieb:
... Ich kenne Leute im Osten, die werden inzwischen von ihren Enkeln kaum mehr besucht, weil "WhatsApp" nicht geht. ...

Ich habe überhaupt kein "WhatsApp" und bekomme trotzdem Besuch.
Was mache ich nur falsch?