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Was bringen die Netztests noch?


03.12.2019 01:04 - Gestartet von wolfbln
7x geändert, zuletzt am 03.12.2019 03:37
Jetzt sind sie also alle da: Computerbild, Chip und 2x Connect. Zusätzlich noch Open Signal und Tutela.

Die Netztests hatten einen sehr vorhersehbaren Ausgang. Zu deutlich sind die Unterschiede zwischen den Betreibern zumindest auf nationaler Ebene. Die besseren Tests kombinieren inzwischen Crowdsourcing mit eigenen Messungen.

Dennoch haben beide Systeme große immanente Fehler:
Bei den Messung ist zu viel outdoor, zu wenig indoor, zu viel Autobahn, zu wenig Landstraße, zu viel ICE, zu wenig Nahverkehr, zu viel Stadt, zu wenig Land (70% wohnen nicht in Städten). Merkwürdigerweise sind das immer Fehler, die das Ergebnis verbessern.

Crowdsourcing ist näher am Nutzer dran. Connect vertraut ihm aber nur zu 20%, denn es sind auch Fehler eingebaut. Die beschränkten Tarife von Telekom und Vodafone lassen plötzlich Telefónica zum städtischen Geschwindigkeitssieger werden. Jeder, der ein gutes Smartphone mit LTE Max Vertrag hat, wird wissen wie falsch das ist.

Trotzdem müssen wir insbesonders reden über die Bewertung, denn daran lässt sich am meisten manipulieren:
Wie kann es sein, dass wir jetzt nur "gute" und "sehr gute" Netze haben - wenn wir andererseits ständig über Funklöcher oder die schlechte Netzquali sprechen? Das geht nicht einher, wie man es auch immer wendet und dreht. Die Bewertung stimmt nicht oder unsere Wahrnehmung/Anforderungen.

Wie verrückt das ist, zeigt sich, wenn man diesen Test von Umlaut/Connect mit dem von vor fast 2 Monaten über das "Beste Netz für Billiganbieter" vergleicht. Damals wurde Telefónica zum "besten Netz", heute sind sie schlechtester. Zwar gab es damals eine andere Werteskala als heute. Aber wenn die dann so beliebig ist, dass der damals Beste jetzt zum Schlechtesten wird, sagt die Bewertung in Endeffekt gar nichts mehr aus. Wie kann sonst der schlechteste Netzanbieter das "beste Netz für Billiganbieter" haben?

Dann wird es nur noch absurd.
Der Computerbild-Test hieß sogar "das beste Netz" und der Dritt-Platzierte kann jetzt mit "das beste Netz" und "gut" als Logo an jedem seiner Geschäfte werben. Hier ist im Namen des Tests schon die Manipulation eingebaut.

Wir brauchen endlich vernünftige Netztests, amtlich beauftragt, von mir aus von unabhängigen Instituten wie Umlaut durchgeführt und nicht von Fachzeitschriften initiiert, die von den gleichen Anbietern als Anzeigekunden finanziell abhängig sind.

Eine reale Flächenabdeckung von gut 50% oder max. 60% der Republik mit LTE nach 10 Jahren durch einen Anbieter als "gut" zu bezeichnen grenzt schon an Hirntod. Wenn das "gut" sein soll, dann liegt genau da der Grund, weshalb wir inzwischen international abgehängt sind. Sämtliche Netze in CH und AT lagen bei Connect auch dieses Jahr vor dem besten deutschen Netz, teilweise erheblich.

Anscheinend gibt es einen Propagandakrieg der Netzbetreiber um die Deutungshoheit der Mobilfunkqualität in Deutschland. Ist ja alles gut bei uns und Funklöcher sind eingebildet. Leider haben sie die Netztests für ihre Propagandazweck vereinnahmt und diese sind daher nur noch bedingt aussagefähig.

Wir leben in Zeiten, wo man niemanden mehr glaubt und selbst wissenschaftlichen Methoden inzwischen kritisch gegenübersteht. Vielleicht liegt das genau daran. Aber wir brauchen die Daten, um vernünftige Entscheidungen zu treffen. Angesichts der Tests könnte ja jemand fragen, warum man jetzt eine Milliarde Steuergelder in den Netzausbau steckt - ist doch alles "gut" oder "sehr gut".
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[1] Anatal antwortet auf wolfbln
03.12.2019 06:51
+1 ! Bzw. sehr gute und vor allem richtige Analyse.


Benutzer wolfbln schrieb:
Jetzt sind sie also alle da: Computerbild, Chip und 2x Connect. Zusätzlich noch Open Signal und Tutela.

Die Netztests hatten einen sehr vorhersehbaren Ausgang. Zu
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[1.1] markusweidner antwortet auf Anatal
03.12.2019 07:39
Benutzer Anatal schrieb:
+1 ! Bzw. sehr gute und vor allem richtige Analyse.


Benutzer wolfbln schrieb:
Jetzt sind sie also alle da: Computerbild, Chip und 2x Connect. Zusätzlich noch Open Signal und Tutela.

Die Netztests hatten einen sehr vorhersehbaren Ausgang. Zu

Genau das hatte ich ja vor einem Jahr schon bemängelt: https://www.teltarif.de/netztest-defizite-...
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[2] Tzupa antwortet auf wolfbln
03.12.2019 13:03

6x geändert, zuletzt am 03.12.2019 13:38
Benutzer wolfbln schrieb:
Jetzt sind sie also alle da: Computerbild, Chip und 2x Connect. Zusätzlich noch Open Signal und Tutela.
>....

Da hast du absolut recht. Ich bin mir sicher, wenn man z.b. mal Inhouse Tests machen würde, stünde die Telekom alles andere als gut da.

Im Endeffekt bringen diese Tests für den Einzelnutzer aber sowieso so gut wie nichts: Auf der Straße dürfte es den meisten egal sein, ob da jetzt 30 oder 40 Mbit durch die Leitung kommen. Hauptsache, man hat ein Netz, das hinreichend brauchbares Surfen erlaubt.

Zudem ist die Zahl der Messpunkte in den Tests im Vergleich zu der Fläche Deutschlands so verschwindend gering, dass man darauf basierend ohnehin keine statistisch relevanten Aussagen machen kann.

Die Messung in ICEs ist ja schonmal etwas näher an der Realität, aber die meisten sind dann doch in Regionalbahnen unterwegs, in denen der Mobilfunkempfang meist schon an der Abschirmung der Wägen und den fehlenden Repeatern scheitert.

Viel wichtiger ist dann schon die Abdeckung an den Orten, an denen man sich regelmäßig aufhält: Also Arbeit, zu Hause und ggf. Zweitwohnung, Ferienwohnung etc. Ich habe drei solche Orte, von denen zwei in großen Städte liegen und einer am Stadtrand. Vergleiche ich an diesen drei Orten die Netze, liegt Vodafone klar vorne (LTE überall, sogar im Keller), gefolgt von O2 (LTE überall außer an einem Ort, dort aber immerhin noch brauchbares 3G). Schlusslicht ist hier die Telekom: An einem Ort (mein Arbeitsplatz mitten in der Großstadt!) gar kein Empfang, an einem anderen nur im Obergeschoss LTE (im EG nur EDGE und im Keller gar nichts), und am dritten Ort trotz eigentlich guter LTE Abdeckung anhaltende Probleme durch häufiges, scheinbares grundloses Umschalten ins dort extrem schwache 3G Netz (Load Balancing?), das so gut wie gar keinen Datendurchsatz ermöglicht.

WLAN habe ich leider nur an einem der drei Orte. Von daher ist für mich Vodafone die erste Wahl. Wenn man dann bedenkt, dass Vodafone auch spürbar günstiger ist als die Telekom, in den meisten Ländern deutlich bessere Auslandspakete hat und die Roamingpartner sehr häufig leistungsstärkere Netze sind (z.B. in AT&T statt T-Mobile in USA), dann kann man über die vielleicht 2-3% schlechtere LTE Netzabdeckung im deutschen Outback getrost hinwegsehen. Zumindest für mich ist die Inhouse-Problematik der Telekom sehr viel schwerwiegender als die geringfügig größeren Funklöcher irgendwo auf kleinen Nebenstraßen im Nirgendwo.

Widersprechen möchte ich allerdings im Punkt "internationaler Vergleich: Es wird in den Medien immer so dargestellt, dass Mobilfunkkunden z.B. in Österreich, oder sogar in Albanien, Polen usw. angeblich auf deutlich bessere Netze zurückgreifen können. Ich reise viel und kann das so eigentlich nicht bestätigen. Auch in Österreich gibt es viele Funklöcher. Ein Problem dort ist, dass man in solchen Löchern nicht, so wie in Deutschland, dann wenigstens meist noch EDGE hat, sondern man hat dort schlicht und einfach gar kein Netz.

Berücksichtigen muss man auch die Geografie und die Verteilung der Bevölkerung. In Ländern mit sehr niedriger Bevölkerungsdichte, bei denen sich 95% noch dazu auf nur wenige Städte konzentrieren, ist das Ergebnis von Netztests naturgemäß besser. Das gilt auch für Österreich: Die geografischen Gegebenheiten lassen eine Besiedlung bzw. verkehrstechnische Erschließung eines großen Teils des Landes gar nicht zu. Das führt automatisch zu mehr Konzentration der Bevölkerung in zusammenhängende Ortschaften bzw. zu mehr großen Hauptverkehrsadern statt Nebenstrecken (Auto und Zug!).

Die Netzabdeckungskarten der österreichischen Provider zeigen in der Tat deutlich mehr weiße Flecken als die der deutschen Provider Telekom und Vodafone. Aber da in den weißen Flecken (an den Berghängen) kaum einer wohnt bzw. keine öffentlichen Straßen dort verlaufen, fällt das in Netztests nicht auf.

Auch wurde in Österreich seit jeher verstärkt auf Mobilfunk für die Internetversorgung von Haushalten gesetzt, was die innerhalb von Ortschaften besseren Kapazitäten des Mobilfunks erklärt. Festnetz-Internet ist in Österreich dafür deutlich schlechter ausgebaut als in Deutschland. Hinsichtlich FTTH is Österreich sogar Schlusslicht in Europa: https://www.derstandard.at/story/2000075556685/glasfaserversorgungsgrad-in-oesterreich-verschwindend-gering
Aber auch im DSL-Bereich sieht es nicht besser aus: ich kenne einige Leute in Österreich, die in Ortschaften nicht weit außerhalb größerer Städte mit 2-6 Mbit DSL leben müssen.

Betrachtet man also die Breitbandversorgung als ganzes, ist Deutschland sicherlich nicht auf dem Niveau, wie es sein sollte. Jedoch es die Gesamtsituation bei weitem nicht so schlecht, wie es häufig dargestellt wird.
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[3] Martn antwortet auf wolfbln
03.12.2019 13:38
Klingt sehr kompetend, befürchte, dass du mit vielem / allem Recht hast.

Ist eben billiger in Marketing zu investieren, statt in den Netzausbau.
Ist eben billiger in Scheininovationen bei Medikamenten zu investieren, als in die Forschung....(Liste lässt sich fortführen)

Politik zeigt sich wieder Mal als hirntot.

Wann kommt die Androhung aufs Zwangsrooming? Ihr habt bis Ende 2021 Zeit. Wenn bis dahin nicht Ergebnis X erreicht ist, dann Zusammenschaltung.

Stattdessen zahlt jetzt wieder der Bürger. Warten der Privatwirtschaft auf staatliche Milliardenhilfe kennen wir bei der Bahn. So lange verschleissen lassen, bis Schaden groß genug ist, um das Staatssäckl anzuzapfen. Wer seinen Aufgaben und nicht nachkommt, soll zwangsverpflichtet werden. Nur Rosinen rauspicken um ordentliche Dividende an Aktionäre zahlen zu können, die indirekt vom Staat kommt, damit muss Schluß sein.
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[4] mattes007 antwortet auf wolfbln
03.12.2019 17:12
Benutzer wolfbln schrieb:
Die Netztests hatten einen sehr vorhersehbaren Ausgang. Zu deutlich sind die Unterschiede zwischen den Betreibern zumindest auf nationaler Ebene.
Vielleicht weil der Unterschied wirklich so krass ist... und weil jeder Testausgang (generell) davon abhängig ist, wie die Resultate gewichtet werden.


Dennoch haben beide Systeme große immanente Fehler: Bei den Messung ist zu viel outdoor, zu wenig indoor, zu viel Autobahn, zu wenig Landstraße, zu viel ICE, zu wenig Nahverkehr, zu viel Stadt, zu wenig Land (70% wohnen nicht in Städten). Merkwürdigerweise sind das immer Fehler, die das Ergebnis verbessern.

zu wenig indoor... wie soll man das in der Realität kosteneffizient umsetzen?
ICE vs Nahverkehr... ICE ist schnell, höhere Anforderungen, dazu haben die Tester wenig Zeit...
Also von 80Millionen leben 56 Millionen auf dem Land und nur 24Millionen in der Stadt? Definiere Land! Definiere Stadt! Das ist eine Behauptung, die sollte man erst mal belegen...denn ich glaube sie nicht!

Crowdsourcing ist näher am Nutzer dran. Connect vertraut ihm aber nur zu 20%, denn es sind auch Fehler eingebaut. Die beschränkten Tarife von Telekom und Vodafone lassen plötzlich Telefónica zum städtischen Geschwindigkeitssieger werden. Jeder, der ein gutes Smartphone mit LTE Max Vertrag hat, wird wissen wie falsch das ist.

Wie ich schon sagte ... eine Sache der Gewichtung.

Wie kann es sein, dass wir jetzt nur "gute" und "sehr gute" Netze haben - wenn wir andererseits ständig über Funklöcher oder die schlechte Netzquali sprechen? Das geht nicht einher, wie man es auch immer wendet und dreht. Die Bewertung stimmt nicht oder unsere Wahrnehmung/Anforderungen.

Über unsere oder Deine Wahrnehmung? Du verallgemeinerst hier ungemein.
Ich habe jetzt seit über 25 Jahre ein Handyvertrag. In den letzten Jahren durchgehend Vodafone (und Telekom, Dual-Sim) und bin auch viel wandern.
Ich sehe die Netzsuche eigentlich so gut wie nie... Probleme Indoor oder Outdoor? Ebenfalls sehr selten... Datenconnection indoor schon öfter.

Test mit o2 vor einem Jahr in einer Großstadt... soviel Funklöcher habe ich in D-Netzen in den letzten Jahren nicht gehabt.

Wie verrückt das ist, zeigt sich, wenn man diesen Test von Umlaut/Connect mit dem von vor fast 2 Monaten über das "Beste Netz für Billiganbieter" vergleicht. Damals wurde Telefónica zum "besten Netz", heute sind sie schlechtester. Zwar gab es damals eine andere Werteskala als heute. Aber wenn die dann so beliebig ist, dass der damals Beste jetzt zum Schlechtesten wird, sagt die Bewertung in Endeffekt gar nichts mehr aus. Wie kann sonst der schlechteste Netzanbieter das "beste Netz für Billiganbieter" haben?

KOPFSCHÜTTEL... Du gibst die Antwort doch selber. "Bestes Netz für Billiganbieter"... heißt (ohne den Test zu kennen) welche Leistung ich für den Preis als Billiganbieter (meistens Provider) von dem Netzbetreiber erhalte.
Wie ich schon sagte... es liegt an der Gewichtung.

Wir brauchen endlich vernünftige Netztests, amtlich beauftragt, von mir aus von unabhängigen Instituten wie Umlaut durchgeführt und nicht von Fachzeitschriften initiiert, die von den gleichen Anbietern als Anzeigekunden finanziell abhängig sind.

Mal eine Gegenfrage: Warum brauchst Du ein Netztest?
Um Dir bestätigen zu lassen, dass Du ein gutes Netz hast oder in einem schlechten Netz bist?
Warum muss dieser amtlich sein?
Gibt es einen amtlichen "Autotest"?
Es kommt drauf an was Du für ein Anspruch hast. Wenn Du mit Funklöchern, abgehackter Sprache und schlechter Indoor Versorgung klar kommst, gehst Du halt zu o2... bekommst dafür ein super Preis. Das ist meine Erfahrung... zahlst Du halt etwas mehr, bekommst Du dafür bessere Qualität, aber halt nicht die Beste!


Eine reale Flächenabdeckung von gut 50% oder max. 60% der Republik mit LTE nach 10 Jahren durch einen Anbieter als "gut" zu bezeichnen grenzt schon an Hirntod. Wenn das "gut" sein soll, dann liegt genau da der Grund, weshalb wir inzwischen international abgehängt sind. Sämtliche Netze in CH und AT lagen bei Connect auch dieses Jahr vor dem besten deutschen Netz, teilweise erheblich.

BLÖDSINN!!! Das ist wieder Deine Wahrnehmung. Steht irgendwo in diversen Tests, dass wir eine derartig schlechte Versorgung haben?
Bitte Quellenangabe mit Seitenzahl oder Link im Internet.

Ja, und dann holt man noch schnell mal wieder Österreich und Schweiz hervor, die eine deutlich kleinere Fläche und eine ebenso kleine Einwohnerzahl haben... und dazu noch keine Milliarden für Frequenzen ausgeben brauchen.
Da ist logisch, dass alle im Ausland bessere Netze haben.

Angesichts der Tests könnte ja jemand fragen, warum man jetzt eine Milliarde Steuergelder in den Netzausbau steckt - ist doch alles "gut" oder "sehr gut".
Warum werden denn diese 1Milliarde investiert? Mal hinterfragen... und nicht oberflächlich argumentieren.

Fazit: Es ist alles Deine Wahrnehmung. Ich sehe es anders. Meine Wahrnehumung sieht seit jahren vor, dass die D-Netze mit Abstand vor o2 stehen. Ich habe auch seit Jahren sehr kleine Funklöcher und dies sehr selten, obwohl ich wöchentlich im tiefsten Wald unterwegs bin.
Ich brauche aber auch keinen Netztest, der mich dahingehend bestätigt... und rege mich darüber auch nicht so auf.

Man kann nicht immer nur 10GB für 10 Euro fordern und dafür das 100% Netz bekommen. Das geht nicht!
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[4.1] Tzupa antwortet auf mattes007
03.12.2019 17:49

2x geändert, zuletzt am 03.12.2019 17:53
Sehe ich ähnlich. Die Netze in D sind nicht besonders toll, aber so unbenutzbar schlecht wie oft dargestellt sind sie bei weitem auch nicht.

Ich nutze seit Einführung des Vodafone Red XL diesen Tarif und verbrauche pro Monat zwischen 100 und 200 GB an Daten. Dabei bin ich nicht nur in Deutschland viel unterwegs, sondern auch im internationalen Ausland. Wenn man mal mit dem Auto in eine reine 2G Zone fährt, ist man meistens schnell hindurch. "Kein Netz" habe ich schon lang nicht mehr im Display gesehen. Und an den Orten, an denen ich mich regelmäßig aufhalte, habe ich immer > 25 Mbit an Geschwindigkeit.

Das einzige, was ich wirklich als Einschränkung empfinde, ist die Versorgung in Regionalzügen. Aber da trifft auch die Bahn eine große Portion der Schuld.
Auch hatte ich große Probleme mit VoLTE: Sowohl bei der Telekom als auch bei Vodafone führt(e) VoLTE bei mir sehr häufig zu Verbindungsabbrüchen, vor allem während Autofahrten. Deshalb habe ich das mittlerweile deaktiviert. Kürzlich bin ich mit dem Auto quer durch Deutschland (nur Autobahn) und habe an einer 2-stündigen Telefonkonferenz teilgenommen. Kein einziges mal war die Verbindung unterbrochen.

International gibt es bessere und schlechtere Netze. Da würde ich Deutschland im Mittelfeld sehen.
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[4.2] wolfbln antwortet auf mattes007
03.12.2019 19:01

4x geändert, zuletzt am 03.12.2019 21:02
Benutzer mattes007 schrieb:
Benutzer wolfbln schrieb:
Die Netztests hatten einen sehr vorhersehbaren Ausgang. Zu deutlich sind die Unterschiede zwischen den Betreibern zumindest auf nationaler Ebene.
Vielleicht weil der Unterschied wirklich so krass ist... und weil jeder Testausgang (generell) davon abhängig ist, wie die Resultate gewichtet werden.

Soweit kann ich dir folgen. Alle Test sagen jedoch aus, dass der Unterschied zwischen 1. und 3. geringer wird. So "krass" kann er dann also nicht mehr sein.


Dennoch haben beide Systeme große immanente Fehler: Bei den Messung ist zu viel outdoor, zu wenig indoor, zu viel Autobahn, zu wenig Landstraße, zu viel ICE, zu wenig Nahverkehr, zu viel Stadt, zu wenig Land (70% wohnen nicht in Städten). Merkwürdigerweise sind das immer Fehler, die das Ergebnis verbessern.

zu wenig indoor... wie soll man das in der Realität kosteneffizient umsetzen?
ICE vs Nahverkehr... ICE ist schnell, höhere Anforderungen, dazu haben die Tester wenig Zeit...

Das ist schwierig und teuer aussagekräftige Indoortests zu bekommen. Dennoch muss man es versuchen.
Ich würde vorschlagen bei der 2G/3G/4G-Abdeckung mehr auf Crowdsource zu gehen und z.B. bei Speed mehr auf vergleichbare Messungen, da dies mehr vom Vertrag und Gerät abhängig ist. Aber
so lange die Tests nicht die realen Nutzeranforderungen abdecken, sind sie auch verallgemeinert ziemlich wertlos. Im Winter halten sich die meisten Nutzer einfach indoor auf.

Die Crowdsourced Apps geben etwa im Mittel der 3 Netze in Deutschland 80% LTE-Verfügbarkeit (z.B. OpenSignal) , die Messtests messen etwa 90% im Mittel 4G-Abdeckung. 80% zu 90% ist schon ein großer Unterschied, der nur mit solchen Abbildungsfehlern erklärbar ist

Also von 80Millionen leben 56 Millionen auf dem Land und nur 24Millionen in der Stadt? Definiere Land! Definiere Stadt! Das ist eine Behauptung, die sollte man erst mal belegen...denn ich glaube sie nicht!

Das hat oben in den Kommentaren schon einer korrigiert. 30% leben in Groß- und Mittelstädten, 70% in Kleinstädten und Dörfern. Die breite Verteilung der Bevölkerung wird immer wieder als Problem bei der Abdeckung benannt.

Crowdsourcing ist näher am Nutzer dran. Connect vertraut ihm aber nur zu 20%, denn es sind auch Fehler eingebaut. Die beschränkten Tarife von Telekom und Vodafone lassen plötzlich Telefónica zum städtischen Geschwindigkeitssieger werden. Jeder, der ein gutes Smartphone mit LTE Max Vertrag hat, wird wissen wie falsch das ist.

Wie ich schon sagte ... eine Sache der Gewichtung.

Das hat nichts mit Gewichtung zu tun. Wenn ich aus Crowdsource nicht die systematischen Fehler eliminieren kann, wie offensichtlich hier, werden die Aussagen unbrauchbar. Open Signal kann offenbar die nicht-4G fähigen Verträge oder Handys rausfischen und hier ist das offenbar nicht geschehen.


Wie kann es sein, dass wir jetzt nur "gute" und "sehr gute" Netze haben - wenn wir andererseits ständig über Funklöcher oder die schlechte Netzquali sprechen? Das geht nicht einher, wie man es auch immer wendet und dreht. Die Bewertung stimmt nicht oder unsere Wahrnehmung/Anforderungen.


Funklöcher sind ein großes Thema auch auf Teltarif. Wenn dein Netz so gut ist, freue dich, verallgemeinere das aber auch nicht. In Brandenburg streben Menschen nach Verkehrsunfällen weil die Ersthelfer keinen Notarzt alarmieren können, da kilometerweite Funklöcher bestehen.

Über unsere oder Deine Wahrnehmung? Du verallgemeinerst hier ungemein.
Ich habe jetzt seit über 25 Jahre ein Handyvertrag. In den letzten Jahren durchgehend Vodafone (und Telekom, Dual-Sim) und bin auch viel wandern.
Ich sehe die Netzsuche eigentlich so gut wie nie... Probleme Indoor oder Outdoor? Ebenfalls sehr selten... Datenconnection indoor schon öfter.

Dann hälst du dich in einem gut versorgten Gebiet auf. Du sagst, ich soll meine Nuzzerfahrung nicht verallgemeinern. Tue ich auch nicht, da sie z.B. in Berlin
und Brandenburg völlig unterschiedlich ist. Hier bedienst du dich auch eines Tricks: Funkloch ist für dich kein Netz. Das ist inzwischen relativ selten. Funkloch heißt für viele kein 3G/4G also Internet, das ist häufiger. Außerdem impliziert du, weil du damit keine Löcher hast, muss es anderen genauso gehen.


Test mit o2 vor einem Jahr in einer Großstadt... soviel Funklöcher habe ich in D-Netzen in den letzten Jahren nicht gehabt.

Das kommt auf die Großstadt an. In Berlin beispielsweise fahren täglich 1,6 Mio. Menschen mit der U-Bahn. Dort versorgt nur o2 mit 3G/4G (und seit ein paar Wochen auch DT/VF auf 10% der Tunnel). Daneben hat Telekom kein LTE auf 800/900 MHz in vielen innerstädtischen Bereichen, weshalb man im "sehr guten" Netz indoor leichter auf EDGE fällt als bei VF oder o2.

Wie verrückt das ist, zeigt sich, wenn man diesen Test von Umlaut/Connect mit dem von vor fast 2 Monaten über das "Beste Netz für Billiganbieter" vergleicht. Damals wurde Telefónica zum "besten Netz", heute sind sie schlechtester. Zwar gab es damals eine andere Werteskala als heute. Aber wenn die dann so beliebig ist, dass der damals Beste jetzt zum Schlechtesten wird, sagt die Bewertung in Endeffekt gar nichts mehr aus. Wie kann sonst der schlechteste Netzanbieter das "beste Netz für Billiganbieter" haben?

KOPFSCHÜTTEL... Du gibst die Antwort doch selber. "Bestes Netz für Billiganbieter"... heißt (ohne den Test zu kennen) welche Leistung ich für den Preis als Billiganbieter (meistens Provider) von dem Netzbetreiber erhalte.
Wie ich schon sagte... es liegt an der Gewichtung.

Der Preis wird im Billigtest gar nicht gewichtet. Es werden nur die "Billigmarken" Aldi und Co. von o2, congstar von Telekom und Lidl & Co. von VF genommen und o2 hat demnach das beste Netz für Billiganbieter.
https://www.teltarif.de/mobilfunk-discounter-...

Man darf schon fragen, wie man die Ergebnisse dazu auf den Kopf stellen muss? Ich würde verstehen, dass wenn man die Preise von z.B. Drillisch ggü. Telekom Multibrand dazunimmt, in der Gesamtbetrachtung für manche das o2-Netz durchaus Testsieger ist. Technisch kann aber nicht Telefonica einmal mit AldiTalk gewinnen und ein anderes Mal als Netz verlieren. Bis auf eine Speedkappung bei 21,6 Mbit/s gibt's keinen Unterschied zu o2-Produkten außer im Service. Nur ist Telefónica oft gar nicht über 21 Mbit/s schnell. AldiTalk kann nur gewinnen, wenn man den günstigen Preis mit einbezieht. Hier sind aber Billiganbieter alle von Klarmobil bis Congstar oder Telefonica-Zweitmarken und Drillisch.

Wir brauchen endlich vernünftige Netztests, amtlich beauftragt, von mir aus von unabhängigen Instituten wie Umlaut durchgeführt und nicht von Fachzeitschriften initiiert, die von den gleichen Anbietern als Anzeigekunden finanziell abhängig sind.

Mal eine Gegenfrage: Warum brauchst Du ein Netztest? Um Dir bestätigen zu lassen, dass Du ein gutes Netz hast oder in einem schlechten Netz bist?
Warum muss dieser amtlich sein?
Gibt es einen amtlichen "Autotest"?
Es kommt drauf an was Du für ein Anspruch hast. Wenn Du mit Funklöchern, abgehackter Sprache und schlechter Indoor Versorgung klar kommst, gehst Du halt zu o2... bekommst dafür ein super Preis. Das ist meine Erfahrung... zahlst Du halt etwas mehr, bekommst Du dafür bessere Qualität, aber halt nicht die Beste!


Ein Netz ist kein Auto. Die Netztests sind durch Zeitschriften initiiert worden, die von ihren Anzeigenkunden leben und das sind u.a. die Netzbetreiber. Gegenbeweis: in Bayern gibt es einen "amtlichen Test" auch von Umlaut/P3 initiiert von Aiwanger dem Wirtschaftsminister und der Test fällt gleich sehr viel schlechter aus: https://www.teltarif.de/telekom-vodafone-o2-...


Eine reale Flächenabdeckung von gut 50% oder max. 60% der Republik mit LTE nach 10 Jahren durch einen Anbieter als "gut" zu bezeichnen grenzt schon an Hirntod. Wenn das "gut" sein soll, dann liegt genau da der Grund, weshalb wir inzwischen international abgehängt sind. Sämtliche Netze in CH und AT lagen bei Connect auch dieses Jahr vor dem besten deutschen Netz, teilweise erheblich.

BLÖDSINN!!! Das ist wieder Deine Wahrnehmung. Steht irgendwo in diversen Tests, dass wir eine derartig schlechte Versorgung haben?

"Wir" nicht, sondern ich sprach von einem "guten" Anbieter. Die Flächenabdeckung ist das große Geheimnis der Anbieter. Die wollen hohe Zahlen von 98%, 99% drum gehen sie auf Bevölkerung oder sogar "Haushalte".
Von der Fläche sind DT/VF bei 90%, 80% und Telefonica bei etwa 60%. Das wissen wir aus Ländern, wo Flächen publiziert werden müssen wie Frankreich.

Bitte Quellenangabe mit Seitenzahl oder Link im Internet.

Du wolltest eine Quelle: Computerbild hat in der letzten Ausgabe die LTE-Abdeckung auf 3 bundesweiten Landkarten abgebildet. Gibt's im Netz oder am Kiosk. O2 landet da bei etwa 60% des Bundesgebiets und bekam dort wie bei Connect die Note "gut".

Ja, und dann holt man noch schnell mal wieder Österreich und Schweiz hervor, die eine deutlich kleinere Fläche und eine ebenso kleine Einwohnerzahl haben... und dazu noch keine Milliarden für Frequenzen ausgeben brauchen.
Da ist logisch, dass alle im Ausland bessere Netze haben.


Hier bedienst du dich wieder eines argumentatorischen Tricks. Zunächst sagst du, dass ein kleineres Netz per se besser sein kann als ein größeres, was sich mir nicht inhaltlich erschließt. Dann spielt die Größe plötzlich keine Rolle mehr, wenn es um die Kosten der Auktion geht. Die 4G-LTE-Lizenzen waren teurer, wenn man die absolute Summe betrachtet bei uns. Wenn man aber nur von etwa 1/7 der Nutzer/Einwohner in AT ausgeht, waren sie dort pro Kopf/SIM viel teurer. Du kannst nicht die Größe reinnehmen, wo sie weniger eine Rolle spielt (Abdeckung) und dann dort herausnehmen, wo das durchaus der Fall ist (Lizenzkosten). Ich rechne es dir gerne an Hand der Auktionen der letzten 10 Jahre vor.

Angesichts der Tests könnte ja jemand fragen, warum man jetzt eine Milliarde Steuergelder in den Netzausbau steckt - ist doch alles "gut" oder "sehr gut".
Warum werden denn diese 1Milliarde investiert? Mal hinterfragen... und nicht oberflächlich argumentieren.


Das ist von mir bewusst oberflächlich argumentiert, weil man sich auch populitischen Argumenten wehren muss. Denn man muss das auch erstmal auflösen. Wenn die Netze "gut" oder "sehr gut" sind, warum brauchen dann private Konzerne Milliarden aus dem Steuertopf, wenn sie damit vorher gute Gewinne gemacht haben?
So lautet die politische Diskussion und die Netztests geben dafür eine Steilvorlage. Warum sagen sie nicht: gut - befriedigend - ausreichend für die Drei? Und um "sehr gut" zu werden braucht es mehr Investitionen in das Netz.

Fazit: Es ist alles Deine Wahrnehmung. Ich sehe es anders. Meine Wahrnehumung sieht seit jahren vor, dass die D-Netze mit Abstand vor o2 stehen. Ich habe auch seit Jahren sehr kleine Funklöcher und dies sehr selten, obwohl ich wöchentlich im tiefsten Wald unterwegs bin.
Ich brauche aber auch keinen Netztest, der mich dahingehend bestätigt... und rege mich darüber auch nicht so auf.


Du darfst das gerne anders sehen, aber nicht verallgemeinern und mir das dann vorwerfen, dass ich das täte. Es gibt Unterschiede in Netzen, Regionen, Angeboten und Preisen.
Ich bin da gar nicht weit von dir weg und sehe - wie die Tests - absklut gesehen DT und dahinter VF vor o2. Ich sehe aber auch, dass o2 aufholt und damit für viele Nutzer eine Alternative wird. In Berlin sehr viel mehr als etwa in Brandenburg. Das sagen die Tests auch aus, aber braucht es dafür solche Tests?

Man kann nicht immer nur 10GB für 10 Euro fordern und dafür das 100% Netz bekommen. Das geht nicht!

Jetzt kramst du zuletzt die Preise raus.
Ja wir haben 3 Qualitätsstandards in Deutschland, die sich in 3 Preisniveaus in etwa widerspiegeln. Nur Telekom nimmt absolute Spitzenpreise (keiner verlangt sonst 85€ für eine Datenflat nicht mal in den USA) und ist auf etwa vergleichbaren Niveau mit unseren Nachbarn von der Leistung. O2 wurde zum Billiganbieter und hat international eines der schlechtesten 4G-Netzleistungen in Europa. Dafür sind sie aber nicht wirklich billig. Meine These ist auch, dass es besser d.h. günstiger wird, aber die Preise der Netzqualität allgemein nicht angemessen sind.

In England werden unlimitierte Datenflats zu 10 Pfund (Three), in Frankreich 50 GB für 10 € (Orange) und in Italien 100 GB sogar zu 5 € (WindTre) im Weihnachtsgeschäft verkauft, jeweils in monatl. Verträgen ohne Bindung. Aber das kann man wieder aus irgendwelchen Gründen wieder nicht vergleichen. Merkst du was????
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[4.2.1] merlin86 antwortet auf wolfbln
04.12.2019 09:24
@wolfbn

Wollte nur mal loswerden, dass ich deine Kommentare und Analysen hier und zB auch telefon treff immer sehr gut und fundiert finde. Eine Wohltat.
Sehr gut und endlich mal einer, der richtig Ahnung hat. Danke