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Leider haben die Kläger recht


08.01.2020 11:28 - Gestartet von wolfbln
3x geändert, zuletzt am 08.01.2020 11:55
Der gute Artikel von Henning geht an einer Stelle mir nicht weit genug. Es wird nur darauf verwiesen, dass demokratische Bundesstaaten vielleicht der republikanischen Regierung unter Trump eins auschwischen wollen.

Sie argumentieren aber auch sachlich. 4 nationale Betreiber sind besser für den Wettbewerb als 3. Wir hatten die gleiche Diskussion vor ein paar Jahren beim Kauf von E-Plus durch Telefónica/o2.

Haben sie recht? Rewheel, ein unabhängiges Marktforschungsinstitut aus Finnland hat das untersucht mit folgenden Ergebnis im 2HJ/2019:

- Datenpreise sind in den USA immer noch sehr teuer, etwa doppelt so hoch wie im Median der OECD-Staaten:
USA: 4,60€/GB
OECD: 2€/GB
EU28: 1,60€/GB

Wenn man sich die EU genauer anschaut, gibt es große Unterschiede zwischen 4-Netz (MNO4) und 3-Netz-Ländern (MNO3):
MNO4: 0,30€/GB
MNO3: 3,10€/GB

Also man kann schon sagen, dass 4 Spieler dem Markt besser tun als nur 3. Dagegen steht in den USA die Frage, ob Sprint das so alleine schafft. Aber auch im Fusionsfall könnten jetzt Auflagen erfolgen, die im Endeffekt den Aufbau eines 4. Betreibers ermöglichen, ähnlich wie bei uns Drillisch 1&1 über Telefónica-Netz-Verpflichtungen oder durch Abgabe von Spektrum.

Mein Tipp: der Merger geht durch mit harten Auflagen.

Der Telekom ist eine goldene Zukunft beschert in den USA mit oder ohne Fusion. Allein im Q4/19 1,3 Mio. Net Postpaid Adds.

Etwas fehlt auch das Szenario ohne Fusion im Artikel. Hier muss die Telekom auch tief in die Taschen greifen, denn sie muss neues Spektrum kaufen für 5G im mittleren Wellenbereich. Genau jenes, was Sprint hat und dann ihr ansonsten zufiele.