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Neue deutsche Welle...


10.01.2020 16:55 - Gestartet von hornyboy
.....die privaten Nutzerinnen und Nutzer = Nutzer (Männlein und Weiblein)
.....meisten Anwenderinnen und Anwender = Anwender (Männlein und Weiblein)
.....Privatanwenderinnen und Privatanwender = Privatanwender (Männlein und Weiblein)

was sind das für Ausdrücke,leute? Wilkommen in der DDR 4.0 Erinnert mich ganz stark an Honnis Zeiten.Wer fühlt sich da wohl diskriminiert?
Klingt das nicht irgendwie bescheuert?
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[1] TechNick antwortet auf hornyboy
10.01.2020 20:14
Benutzer hornyboy schrieb:
.....die privaten Nutzerinnen und Nutzer = Nutzer (Männlein und Weiblein)
.....meisten Anwenderinnen und Anwender = Anwender (Männlein
und Weiblein) .....Privatanwenderinnen und Privatanwender = Privatanwender (Männlein und Weiblein)

was sind das für Ausdrücke,leute? Wilkommen in der DDR 4.0 Erinnert mich ganz stark an Honnis Zeiten.Wer fühlt sich da wohl diskriminiert?
Klingt das nicht irgendwie bescheuert?

Das ist so von der Deutschen Propaganda Agentur (dpa) übernommen worden. Strg+C -> Strg+V, so schreibt man heute Artikel!
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[1.1] BjWei antwortet auf TechNick
11.01.2020 01:54

einmal geändert am 11.01.2020 01:58
Das ist so von der Deutschen Propaganda Agentur (dpa) übernommen worden. Strg+C -> Strg+V, so schreibt man heute Artikel!

Das heißt ja noch lange nicht, daß man als Autor diesen bekloppten Mist, der mit DEUTSCHER Sprache absolut nichts gemein hat, übernehmen muß!

Denn da wird bei allgemeinen Bezeichnungen im Plural NUR die männliche Form genannt, also z.B. "die deutschen Ärzte", während man durchaus eine einzelne Kollegin als Ärztin beschreiben darf (aber nicht muß!).
So geht unsere schöne deutsche Sprache, die solche Dummköpfe zunehmend versauen, nicht nur per Rechtschreibreform für Blöde, die sogar Blume mit h schreiben ...

Und jetzt warte ich nur noch auf den ersten "Umweltschützer", der die damit verbundene Mehrmenge an Druckpapier oder Energie für mehr zu übertragenes Datenvolumen beweint (siehe Bäckerkassenbons) ...
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[2] Martin Ramsch antwortet auf hornyboy
11.01.2020 10:04
Benutzer hornyboy schrieb:
.....die privaten Nutzerinnen und Nutzer = Nutzer (Männlein und Weiblein)
.....meisten Anwenderinnen und Anwender = Anwender (Männlein
und Weiblein) .....Privatanwenderinnen und Privatanwender = Privatanwender (Männlein und Weiblein)

was sind das für Ausdrücke,leute? Wilkommen in der DDR 4.0 Erinnert mich ganz stark an Honnis Zeiten.Wer fühlt sich da wohl diskriminiert?
Klingt das nicht irgendwie bescheuert?

Ob es für Ihre Ohren bescheuert klingt, ist, denke ich, mehr eine reine Frage der Gewöhnung als in diesem Fall wirklich der Sprachqualität. Denn „Nutzerinnen und Nutzer“ & Co. ist absolut normales, sauberes Deutsch, also ohne irgendwelche neu erfundenen Sonderformen wie Binnen-I oder so. Nichts zu beanstanden.

Dass hergebracht mit dem Pluralwort im männlichen Genus ohne weitere Erwähnung auch die Frauen mitgemeint sein sollen, stimmt traditionell natürlich im Deutschen. Traditionell war die deutsche Gesellschaft aber auch sehr männlich dominiert und patriarchalisch, in vielen Bereichen wurden Frauen benachteiligt oder waren komplett ausgeschlossen.

Ich bin aber davon überzeugt, dass die Charta der Menschenrechte eine große, wertvolle kulturelle Errungenschaft für uns alle, für jeden einzelnen Menschen ist. Und zwar inklusive der Gleichberechtigung von Mann und Frau: das ist keine Gleichmacherei oder Verleugnen der Unterschiede, sondern das Anerkennen, dass Frauen wie Männer als Mensch und Person die gleichen Rechte und Pflichten haben und die gleichen Chancen und Anerkennung verdienen.
Deshalb ist es gut und wertvoll, dass sich diesbezüglich vieles verbessert hat über die Jahre, so dass heutzutage jeder einzelne Mensch bei uns schon mehr Chancen hat als früher, den Beruf zu ergreifen und so zu leben, wie es ihm oder ihr persönlich am besten entspricht (egal ob Mann oder Frau; auch für Männer hat sich diese Freiheit vergrößert!). Auch z.B. die Ungerechtigkeit, dass Frauen für die gleiche(!) Arbeit traditionell meist weniger bekommen haben als Männer, ist ein klein wenig verringert worden.

Aber wir sind leider noch lange nicht bei fairer Gleichbezahlung, bei fairen Machtverhältnissen und echter Gleichberechtigung angekommen!

Um die Gleichberechtigung voran zu bringen (was ich z.B. weiterhin für einen guten richtigen und nötigen Weg halte!), muss man sich alle Bereiche des Lebens anschauen, wie man die Köpfe und Taten der Menschen dafür gewinnen kann.

Die Sprache ist da ein kleiner Baustein!
Indem man Frauen nicht nur impliziert, sondern ausdrücklich mit nennt, betont man eben, dass man Frauen auf gleicher Augenhöhe mit anspricht.

Dass das dann ein paar Worte mehr sind, ist - finde ich zumindest - ein kleiner, absolut harmloser Preis dafür, dass man dieses Mitmeinen und Mitansprechen der Frauen SICHTBAR macht.

Es geht genau um diese Sichtbarkeit. So wie Werbung alleine durch Ihre Präsenz uns erfolgreich beeinflusst, hat auch diese Sichtbarkeit langfristig Wirkung.

Dass sich TelTarif.de als Magazin dafür entschieden hat, Frauen explizit mit zu nennen, finde ich gut. Dass es der Staat, also Behörden und öffentliche Einrichtungen machen, halte ich für selbstverständlich (siehe Grundgesetz und Uno-Charta der Menschenrechte).
Und wie es jede und jeder Einzelne von uns handhabt, ist ja eh ihr/ihm überlassen. Im Privaten wird ja niemand gezwungen (das Gleiche wie bei der Rechtschreibung).


Vielleicht noch ein Letztes: Würden wir alle mit dem Sammelplural im männlichen Genus WIRKLICH Frauen ebenbürtig mitmeinen, dann bin ich bei den ersten, die die Doppelformulierungen wieder weglassen. Es wäre schön, wenn es mal so wird. Aber wir sind leider noch laaange nicht so weit. :(

Mit einem kleinen Wandervergleich: wenn eine Wandergruppe A hinter eine andere Gruppe B zurück gefallen ist (z.B. weil sie behindert worden war und Umwege hatte gehen müssen), dann holt A nicht auf, indem sie nun gleich schnell geht - dann würde der Abstand nur gleich bleiben. Nein, die Gruppe A muss - bis sie dann aufgeholt hat - SCHNELLER gehen und/oder B muss mal kurz warten. Erst wenn die Gruppen wieder auf Augenhöhe sind, kann man gleich schnell gemeinsam weiter wandern.

Im Sinne dieses Wandervergleichs ist es für mich absolut in Ordnung, dass Frauen in manchen Bereichen gefördert werden, auch wenn das kurzfristig auch wie eine Benachteiligung von Männern fehlinterpretiert werden kann.

WENN es keinen Anlass mehr gibt, sich um die Gleichberechtigung Sorgen machen zu müssen, dann bin ich sofort dabei, alle diesbezüglichen Fördermaßnahmen wieder zu streichen. Aber eben erst wenn.
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[2.1] Cooki3 antwortet auf Martin Ramsch
11.01.2020 15:12
Das hätte ich kaum besser formulieren können, chapeau! Gut zu wissen, dass es hier auch noch Leute gibt, die sich nicht über alles „neue“ oder selbstverständliche aufregen.

Muss allerdings im Allgemeinen sagen, dass die Qualität der Kommentare hier insgesamt stark abgenommen hat. Ich lese die schon fast gar nicht mehr. Nur noch Meckerheinis unterwegs, die mit der neuen Zeit nicht mehr zurechtkommen. Aber dieser Trend lässt sich wohl überall beobachten, wo man frei kommentieren kann.
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[2.1.1] hornyboy antwortet auf Cooki3
12.01.2020 13:39
Benutzer Cooki3 schrieb:
Das hätte ich kaum besser formulieren können, chapeau! Gut zu wissen, dass es hier auch noch Leute gibt, die sich nicht über alles „neue“ oder selbstverständliche aufregen.

Muss allerdings im Allgemeinen sagen, dass die Qualität der Kommentare hier insgesamt stark abgenommen hat. Ich lese die schon fast gar nicht mehr. Nur noch Meckerheinis unterwegs, die mit der neuen Zeit nicht mehr zurechtkommen. Aber dieser Trend lässt sich wohl überall beobachten, wo man frei kommentieren kann.
Deutsche Sprichwörter sind auch ganz schön wahr.Über Spanien lacht die Sonne,über Deutschland aber lacht die Welt.Übrigens Grüsse aus der Sonne!