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Ausbaupflicht? das ist wie im Sozialismus!


10.01.2020 16:33 - Gestartet von krassDigger
Ich verstehe das nicht, so etwas muss der Markt regeln. Wer immer erreichbar sein will, soll sich doch einfach ein Immarsat oder Iridium Sat-Handy holen.
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[1] renehaeberlein antwortet auf krassDigger
10.01.2020 17:05
Benutzer krassDigger schrieb:
Ich verstehe das nicht, so etwas muss der Markt regeln. Wer immer erreichbar sein will, soll sich doch einfach ein Immarsat oder Iridium Sat-Handy holen.

Geht nicht in Gebäuden,Tunneln,Bahn und U-Bahn. Da fehlt einfach die Sicht zum Orbit.
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[1.1] wolfbln antwortet auf renehaeberlein
10.01.2020 17:39

4x geändert, zuletzt am 10.01.2020 17:53
Benutzer renehaeberlein schrieb:
Benutzer krassDigger schrieb:
Ich verstehe das nicht, so etwas muss der Markt regeln. Wer immer erreichbar sein will, soll sich doch einfach ein Immarsat oder Iridium Sat-Handy holen.

Geht nicht in Gebäuden,Tunneln,Bahn und U-Bahn. Da fehlt einfach die Sicht zum Orbit.

Geht auch sonst nicht. Im Grundgesetz hat sich der Staat verpflichtet für "gleichwertige Lebensverhältnisse" zu sorgen. Dafür darf er auch in die Marktwirtschaft eingreifen. Regelnde Eingriffe z.B. für Klima- und Umweltschutz machen aus dem Land noch keinen Sozialismus, sondern eine "soziale Marktwirtschaft".

Viele ländliche Standorte regelt ja der Markt, in dem dort keine Abdeckung ist. Der Staat ist aber verpflichtet dies herzustellen, soweit das geht.

Du kannst auch keinen erklären, der in Brandenburg am Baum landet, dass er sterben muss, weil kein Notruf erreichbar ist; in Berlin er dagegen überlebt.

Die Betreiber haben sich bei der Auktion zu bestimmten Zielen verpflichtet. Diese reißen sie jetzt mehr oder weniger stark. Jetzt muss man sich genau anschauen, warum. Ist es ihnen aus irgendwelchen Gründen da verwehrt zu bauen? Oder hatten sie einfach keine Lust (oder Geld) dazu?

Dass wir 2020 immer noch diskutieren müssen, dass die aktuelle Abdeckung für ein führendes Industrieland katatrophal ist und uns unsere Zukunftchancen nimmt, insbesondere den Gemeinden, die im Funkloch liegen, ist doch peinlich.

Meine kurze Bestandsaufnahme:
Telekom hätte ich gedacht, dass sie es schaffen. Sie reißen die Autobahnabdeckung leicht und die Schienen etwas schwerer.
Vodafone hat die besten Werte gemeldet. Darum wohl auch das Misstrauen der BNetzA. Das kann nicht sein. Sie haben etwa 20-25% weniger Basisstationen und wollen besser sein. Das geht m.E. nicht.
Ja, für Telefonica wird es jetzt schwer. Sie haben die Ziele alle gerissen außer in Stadtstaaten und nicht um wenig. Gnadenfrist oder Strafe? Nur z.B. in Brandenburg kommen die bis zum Jahresende nicht von 2/3 auf 97%. Das dauert Jahre....

Also einer ist so einigermaßen, hat aber auch Lücken, einer lügt und einer ist schlecht abseits von Ballungsgebieten. Schöne Aussichten.
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[1.1.1] Mister79 antwortet auf wolfbln
11.01.2020 06:00

einmal geändert am 11.01.2020 06:09
Benutzer wolfbln schrieb:
Dass wir 2020 immer noch diskutieren müssen, dass die aktuelle Abdeckung für ein führendes Industrieland katatrophal ist und uns unsere Zukunftchancen nimmt, insbesondere den Gemeinden, die im Funkloch liegen, ist doch peinlich.

Ich denke, mehr gibt es dazu nicht zu sagen!

Selbst in NRW hat TEF es nicht geschafft? Das ist übel. Berlin mit 100 Prozent kann ich auch nicht glauben. Da hat wohl jemand sehr optimistisch gerechnet.

Bei der Schiene soll Vodafone 95 Prozent erreichen, wenn wir Hindernisse an 105 Standorten mit berücksichtigen?

Da hätte TEF ja auch hinter jeder Zahl ein Sternchen klemmen können und sagen:

Unter Berücksichtigung von rund weiteren 10 000 Standorten in 2020, Ziel erreicht.

Dann klemmt TEF noch den einen oder anderen Ausbaustörer da rein und fertig. Vodafone wäre also auf der Schiene bis jetzt schlechter unterwegs als TEF. Gleiches gilt für BAB
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[2] fixstern210 antwortet auf krassDigger
10.01.2020 18:35
Benutzer krassDigger schrieb:
Ich verstehe das nicht, so etwas muss der Markt regeln. Wer immer erreichbar sein will, soll sich doch einfach ein Immarsat oder Iridium Sat-Handy holen.
Wer soll das denn bezahlen? Schon mal was von gleichen Lebensbedingungen zwischen Stadt und Land gehört? Nur zur Info 70 % der Bevölkerung lebt auf dem Land!
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[2.1] spezi10 antwortet auf fixstern210
10.01.2020 19:20
Benutzer fixstern210 schrieb:
Nur zur Info 70 % der Bevölkerung lebt auf dem Land!

2018 gab es 81 Großstädte in Deutschland, mit 26,6 Mio Einwohnern. Bei 83 Mio Einwohnern insgesamt wohnt also schon knapp 1/3 der Bevölkerung in Großstädten...
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[2.1.1] dannyboy antwortet auf spezi10
10.01.2020 19:47
Ja, und es geht um Haushalte und nicht um die Bevölkerung. Da dürfte sich das Rechenspiel um einige Prozentpunkte zugunsten der Städte (und der Netzbetreiber) verschieben. Denn in Städten dürfte das Verhältnis Personen pro Haushalt niedriger sein als auf dem Land.

Benutzer spezi10 schrieb:
Benutzer fixstern210 schrieb:
Nur zur Info 70 % der Bevölkerung lebt auf dem Land!

2018 gab es 81 Großstädte in Deutschland, mit 26,6 Mio Einwohnern. Bei 83 Mio Einwohnern insgesamt wohnt also schon
knapp 1/3 der Bevölkerung in Großstädten...
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[2.2] Zuschauer 1 antwortet auf fixstern210
10.01.2020 19:56
Benutzer fixstern210 schrieb:

70 % der Bevölkerung lebt auf dem Land!

Nach was für einer Definition von "auf dem Land" soll das so sein? Und auf welches Gebiet und auf welchen Zeitpunkt bezieht sich diese Aussage?

Bezogen auf Deutschland leben derzeit deutlich über 70 % der Bevölkerung in Städten. https://www.deutschland.de/de/topic/leben/stadt-und-land-fakten-zu-urbanisierung-und-landflucht
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[2.2.1] wolfbln antwortet auf Zuschauer 1
10.01.2020 20:47
Benutzer Zuschauer 1 schrieb:
Benutzer fixstern210 schrieb:

70 % der Bevölkerung lebt auf dem Land!

Nach was für einer Definition von "auf dem Land" soll das so sein? Und auf welches Gebiet und auf welchen Zeitpunkt bezieht sich diese Aussage?

Bezogen auf Deutschland leben derzeit deutlich über 70 % der Bevölkerung in Städten.
https://www.deutschland.de/de/topic/leben/stadt-und-land-fakten-zu-urbanisierung-und-landflucht


Da hat Fixstern etwas durcheinander gebracht:
31% leben In Großstädten (= >100000 Einw.)
27% in Mittelstädten (20000-100000 Einw.)
27% in Gemeinden mit 5000-20000 Einw
15% in Gemeinden < 5000 Einw.

Da auch auf dem Land Großgemeinden existieren kann man das nicht so trennen. Aber über die Hälfte leben in großen und mittelgroßen Städten.

Nur was soll das für ein Argument sein:.
Ich glaube, jeden auf dem Land ist es klar, dass die Versorgung länger dauert und nicht so optimal ist.
Aber jeder auf dem Land kann auch eine gewisse Grundversorgung mit Straßen, Mobilfunk, Müllabfuhr, Breitband, Wasser oder Strom erwarten . Die Leute da wollen kein 5G, sondern erstmal 2-4G.
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[2.2.1.1] krassDigger antwortet auf wolfbln
10.01.2020 21:42
Benutzer wolfbln schrieb:
Da hat Fixstern etwas durcheinander gebracht:
31% leben In Großstädten (= >100000 Einw.)
27% in Mittelstädten (20000-100000 Einw.)
27% in Gemeinden mit 5000-20000 Einw 15% in Gemeinden < 5000 Einw.

Es gibt etliche Siedlungen, die würde man von Bebauungsdichte und Charakter ganz offensichtlich als Dorf bezeichnen, die sind aber Stadtteil einer Mittelstadt. Gleichzeitig hat der Kern einer größeren Gemeinde oft einen halbstädtischen Charakter.

Es ist daher sinnvoller von städtischem Raum, ländlichem Raum und halbstädtischem Raum zu sprechen.
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[2.2.1.1.1] wolfbln antwortet auf krassDigger
10.01.2020 22:24

4x geändert, zuletzt am 10.01.2020 23:10
Benutzer krassDigger schrieb:

Es ist daher sinnvoller von städtischem Raum, ländlichem Raum und halbstädtischem Raum zu sprechen.

Das macht auch Eurostat der EU:
(1)Städte (dicht besiedelte Gebiete)
(2)Kleinere Städte und Vororte (Gebiete mit mittlerer Bevölkerungsdichte)
(3)Ländliche Gebiete (dünn besiedelte Gebiete)

Danach leben nur 22% (EU: 28%) in Deutschland in ländlichen Gebieten und etwa 36% (EU: 40%) in dicht besiedelten Städten. Besonders hoch ist demnach der Anteil der Bevölkerung in der Zwischenkategorie, die du halb-städtisch nennst: 42% (EU: 32%).

Gerade wenn man die Zahlen sieht, wonach sowohl die Verstädterung bei uns als auch der Anteil der Landbevölkerung etwas niedriger als im EU-Durchschnitt sind, frage ich mich immer, wer denn bei uns so schwer abzudecken ist, wenn bei uns die mittlere Bevölkerungsdichte stärker vertreten ist.
Litauen ist z.B. das einzige EU-Land mit mehr als 50% Landbevölkerung und hat trotzdem ein besseres Mobilfunknetz als "Flächenland". Darum habe ich auch immer Probleme Deutschland so zu bezeichnen.
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[3] sushiverweigerer antwortet auf krassDigger
11.01.2020 11:31
Benutzer krassDigger schrieb:
Ich verstehe das nicht, so etwas muss der Markt regeln.

Dummes Geschwätz! "Der Markt" regelt garnix, der baut nicht die Millionen fehlenden Wohnungen, der schafft nicht die Millionen Jobs für alle Arbeitslosen und der macht auch nicht glücklich und zufrieden.

In unserer sozialen Marktwirtschaft hat der Staat regulierend einzugreifen, wenn der Markt versagt. Und das ist im Bereich der digitalen Infrastruktur der Fall, denn die gehört zur weltweit schlechtesten.
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[3.1] bernds antwortet auf sushiverweigerer
13.01.2020 09:51
Benutzer sushiverweigerer schrieb:
Benutzer krassDigger schrieb:
Ich verstehe das nicht, so etwas muss der Markt regeln.

Dummes Geschwätz! "Der Markt" regelt garnix, der baut nicht die Millionen fehlenden Wohnungen, der schafft nicht die Millionen Jobs für alle Arbeitslosen und der macht auch nicht glücklich und zufrieden.

In unserer sozialen Marktwirtschaft hat der Staat regulierend einzugreifen, wenn der Markt versagt. Und das ist im Bereich der digitalen Infrastruktur der Fall, denn die gehört zur weltweit schlechtesten.

Lieber sushiverweigerer,

die erste Frage, die sich mir stellt ist: Steht "sushi" für "Realität"? Denn "der Markt" würde sehr wohl gerne Millionen von Wohnungen bauen - wenn man ihn den ließe!

Wer hier versagt hat, ist der Regulierer!

Keine bebaubaren Flächen, elendslange Genehmigungsfristen, tausende von kostentreibenden Auflagen (die seit 2 Jahrzehnten nur dazu dienen die Einnahmen von Lobbygruppen zu erhöhen, vor denen der Regulierer eingeknickt ist - siehe "smarte" Heizungen). Darüber hinaus wurden 2015 ca. 1,5 Mio. Menschen zusätzlich ins Land gelassen ohne dem in der Regulierung der Bautätigkeit Rechnung zu tragen.

Zeigt auch der Handel mit CO2-Zertifikaten: Da hat der Markt erreicht, was der Regulierer nie geschafft hätte: vergleichsweise schnell der CO2-Ausstoß verringern.

Viele Grüße
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[4] Donaldfg antwortet auf krassDigger
11.01.2020 12:27
Hallo,

Benutzer krassDigger schrieb:
Ich verstehe das nicht, so etwas muss der Markt regeln. Wer immer erreichbar sein will, soll sich doch einfach ein Immarsat oder Iridium Sat-Handy holen.

ich bin auch nicht so wichtig und schalte das Gerät dann ab.
Es ist auch wirtschaflich unmöglich die Fläche komplett mit 5g zu versorgen.
Aber Tatsdache ist im Moment schaffen es die Netzbetreiber nicht mal in Innenstädten und entlang der Autobahnen und Bahnstrecken den Empfang zu mit wenigstens 4g abzusichern. Es gibt auch viele Strecken wo es bis heute komplette Funklöcher gibt .
Es verlangt keiner jedes Waldgebiet zu versorgen aber dort wo Menschen leben und arbeiten sollte es schon funktionieren.
Im Bericht war ja von LTE 700 die Rede das in der Fläche zum Einsatz kommen soll . Aber welche Handys unterstützen die Frequenz eigentlich?