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staatliche Netzgesellschaft


15.01.2020 23:41 - Gestartet von Josch12
3x geändert, zuletzt am 15.01.2020 23:56
" So schlägt die Partei Bündnis 90/Die Grünen ein "Recht auf Mobilfunk" vor."
Das kann aber nur ein erster, relativ schnell zu realisierender Schritt sein. Eigentlich muss das Ziel ein Recht auf Glasfaseranschluss sein und zwar fix! Mit ´Recht auf Mobilfunk` sollte auch mindestens 4G und angebunden mit Glasfaser gemeint sein!

"So soll Telefónica Deutschland (o2) auf die Anfrage der Zeitung geantwortet haben, dass die für die Frequenzen ausgegebenen Milliarden nun mal für den Netzausbau fehlten....".
Ja und? Die an die Shareholder ausbezahlten Milliarden an Dividenden fehlen auch für den Netzausbau und beides waren/sind unternehmensinterne Entscheidungen! Niemand zwingt die Unternehmen dazu.

"Wie schnell ein Ausbau klappen kann, wenn die Gemeinde vor Ort aktiv mitspielt, zeigt die Deutsche Telekom in Dettelbach (bei Würzburg)".
Es kann doch nicht alles auf die Gemeinden abgeschoben werden. Sobald es unbequem oder unrentabel wird, sollen sich gefälligst die Gemeinden um alles kümmern: Daseinsvorsorge/Sozialleistungen, Trinkwasser, Straßenbau und jetzt auch noch Internet- und Mobilfunkversorgung. Wie soll das z.B. eine Gemeinde mit 5000 Einwohnern und zehn Gemeindeangestellten schaffen, ?

Der Vorschlag von Bündnis90/Die Grünen ist so gut und so schlecht wie alle anderen Lösungsansätze auch. Einen Tod wird man sterben müssen, sonst bekommt man die Kuh nicht vom Eis: entweder greift man in den freien Markt ein oder man sozialisiert mal wieder die Verluste. Von sich aus wird der Markt weder die Funklöcher stopfen noch Glasfaserkabel zu Bauernhöfen verlegen.

Ein Beispiel für einen Eingriff in den Markt könnte sein, eine staatliche Gesellschaft für (Glasfaser-)Infrastruktur zu gründen. Nach Gründung sollte man von ihr alle weißen und grauen Flecken verglasfaserkabeln lassen. Die Kabel sollten überall "verlegt" werden dürfen - an Telefonmasten, Strommasten, Bäumen, Häuserwänden ect., Hauptsache schnell. Dort, wo das nicht gleich möglich ist, können die Kabel auch erst später in der Erde verbuddelt werden. Das (Flicken-)Netz könnte dann den Kommunen vor Ort übereignet werden, die es Providern zur Nutzung anbieten, egal ob für IoT, 5G oder Gigabitanschlüsse im Festnetz. Ob man die Flicken vieleicht auch zu einem größerem Netz verbindet und dieses an der Börse verkauft, wäre dann ggf. eine Überlegung wert.