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Deutscher Staatsfunk


17.01.2020 15:34 - Gestartet von lexus1
Bewusst habe ich die provokante Überschrift gewählt - denn sie ist mittlerweile ein fester Begriff in der Gesellschaft und symptomatisch für den Verfall des ÖR in Deutschland. Immer wenn man mit ÖR-Mitarbeitern diesen Begriff verwendet, bekommt man sehr empfindliche Reaktionen zurück - keineswegs aber bescheidene Selbstkritik. Nun bei ca. 9500€ Durchschnittsgehalt im Funk hat man ja auch was zu verlieren...

Zur Sache: "Doch es läuft wohl hauptsächlich darauf hinaus, den türkischen Präsidenten und seine Politik in einem möglichst positiven Licht erscheinen zu lassen."

Kritik an Staatsnähe von Medien ist IMMER berechtigt. Das gilt für TRT wie für RT, aber natürlich auch und vor alle für ARD und ZDF, die dies ja im Gegensatz zu den anderen von sich weisen. Schön zeigt sich in diesem einen Satz, worin "Staatsnähe" sich leicht erkennen lässt: Daran, daß die herrschende Klasse vom Medium positiv erscheint. Der Begriff und die implizite Provokation "Staatsfunk" hat also durchaus seine Berechtigung, auch wenn er natürlich nicht vollumfanglich zutrifft.

Nun kehren wir mal vor der eigenen Tür: Lassen ARD und ZDF unsere Regierung in möglichst positivem Licht erscheinen? Eindeutig ja! Seit Jahren gibt es keine kritischen Fragen mehr, seit Jahren hören und sehen wir nur öffentliche Meinungen und Darstellungen, die den Mächtigen in Berlin nicht weh tun.

Besonders deutlich kann man das an den Unterschlagungen bei den vielen grundgesetzwidrigen deutschen Kriegsbeteiligungen erkennen, und natürlich auch bei all den anderen Themen, die die sogenannten "Randparteien", in manchen Bundesländern heute die politische Mehrheit stellend, aufgreifen.

Die Diskussion sollte also verstärkt geführt werden. All der 'ist-doch-alles-super-hier-Trolle' in den Foren zum Trotz.
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[1] helmut-wk antwortet auf lexus1
23.01.2020 11:02
Benutzer lexus1 schrieb:
Nun kehren wir mal vor der eigenen Tür: Lassen ARD und ZDF unsere Regierung in möglichst positivem Licht erscheinen? Eindeutig ja! Seit Jahren gibt es keine kritischen Fragen mehr, seit Jahren hören und sehen wir nur öffentliche Meinungen und Darstellungen, die den Mächtigen in Berlin nicht weh tun.

Schon mal Satire geschaut? Da wird den Regierenden z.T. kräftig was vors Schienbein getreten. Und in Politmagazinen wird Behördenversagen auch zur Sprache gebracht.

100% Staatsferne gibts nicht, aber abgesehen von der "unpolitischen" Unterhaltung ist mehr als die Hälfte des Programms kritisch.