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DAB Qualität??


06.04.2020 07:39 - Gestartet von dj1wf
Man könnte in Sachen DAB Verbreitung wesentlich weiter sein wenn DAB+ eine signifikante Qualitätsverbesserung bringen würde. Aber außer der Abwesenheit von Rauschen ist das eher ein Schritt zurück. Denn die mickerigen Bitraten lassen eine akzeptable Qualität überhaupt nicht zu, da nutzen auch technische Tricksereien wie Spektralbandreplikation o.ä. nichts. Es wird immer der Vergleich mit dem Fernsehen gebracht, und daß sich da die digitale Verbreitung ja auch durchgesetzt hat. Das ist richtig, allerdings hat man dort im Gegensatz zum DAB auch von Anfang an auf Qualität gesetzt, die Auflösung erhöht usw. Das wäre aber genauso krachend gescheitert wie DAB+, wenn man statt dessen aus Kostengründen nicht mehr als 360p gesentet hätte. Aber genau diesen falschen Weg hat im DAB eingeschlagen, man transportiert Musik mit Bitraten, die vielleicht gerade mal für Wortbeiträge ausreichen und wundert sich, daß viele potenzielle Nutzer das Angebot ablehnen. Die bisweilen löcherige Versorgung kommt dann noch als Zusatzhemmnis oben drauf. Es wird nicht im Ansatz das geliefert, was beworben wird. Insofern ist das eigentlich eine logische Konsequenz daß die Dinge so sind wie sie sein, und nicht wie es das Digitalradiokonsortium gern hätte.
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[1] hypnorex antwortet auf dj1wf
06.04.2020 09:58
Ganz meine Meinung.

Und anstatt endlich die Qualität besser zu machen, werden immer mehr Sender aufgeschaltet.
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[2] Tzupa antwortet auf dj1wf
06.04.2020 17:58
Sehe ich auch so. Die Qualität der privaten Sender ist zum allergrößten Teil so schlecht, dass man es sich wirklich nicht anhören kann.

Die öffentlichen Anstalten sind qualitativ aber größtenteils zumindest nahe an der FM Qualität. Im direkten Vergleich klingt FM aber trotzdem immer noch besser.
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[3] Anatal antwortet auf dj1wf
09.04.2020 19:45
Zusatzhemmnis oben drauf. Es wird nicht im Ansatz das geliefert, was beworben wird. Insofern ist das eigentlich eine logische Konsequenz daß die Dinge so sind wie sie sein, und nicht wie es das Digitalradiokonsortium gern hätte.

Genauso, aber ganz genauso ist es!
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[4] helmut-wk antwortet auf dj1wf
10.04.2020 08:39
Benutzer dj1wf schrieb:
Aber genau diesen falschen Weg hat im DAB eingeschlagen, man transportiert Musik mit Bitraten, die vielleicht gerade mal für Wortbeiträge ausreichen

Aha. Als jemand dem vor allem Infos (also Wortbeiträge) wichtig sind, habe ich bis jetzt kaum verstanden, was so an der Qualität gemeckert wurde.
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[4.1] dj1wf antwortet auf helmut-wk
12.04.2020 15:34
ok...für Wortbeiträge ist DAB+ durchaus nicht schlecht. Dafür reichend die niedrigen Bitraten durchaus aus, zumal man für eine gute Sprachverständlichkeit nicht unbedingt HiFi Qualität benötigt. Aber ein neues digitales Übertragungsverfahren für die Verbreitung von Hörfunk richtet man normalerweise qualitativ nicht unbedingt an den Qualitätsansprüchen für Wortbeiträge aus, wenn man den potenziellen Nutzern einen wirklichen Mehrwert bieten will. Musik ist wesentlich komplexer und erfordert eine weitaus naturgetreuere Übertragung als Sprache. Kämen wir von der analogen Mittelwelle, wäre DAB+ eine klangliche Offenbarung. Hier aber hat UKW qualitativ bereits ordentlich vorgelegt. Das zu toppen erfordert weitaus höhere Bitraten als 72kBit/s oder weniger, wie es im Bundesmultiplex leider üblich ist. Denn insbesondere dort klingt das Ergebnis synthetisch, Höhen und Mitten klingen irgendwie "sägend, schmirgelnd", es ist schwer zu beschreiben...die Übertragungsfehler durch die zu extreme Datenreduktion sind einfach zu stark hörbar. Wenn man weiß wie es gemacht wird erklärt es sich auch warum. Denn es werden je nach EInstelung nur die Frequenzbereiche bis 4 kHz, bei bessseren Verfahren bis 8 kHz tatsächlich übertragen. Alles darüber wird anhand der tieferen Frequenzen und ein paar Steuersignalen synthetisiert. Der Empfänger "schätzt" also im Prinzip wie die höheren Frequenzen klingen könnten. Daß so etwas keinen halbwegs naturgetreuen Klang ergeben kann und der Übertragungsfehler systembedingt ist und damit quasi zum Standard erhoben wird liegt auf der Hand. DAB+ ist Radio aus der Retorte, der schlechte Klang wird bewußt in Kauf genommen nur um ein paar mehr zahlende Sender in einen viel zu schmalen Transponder pressen zu können. So wird das aber nichts mit der Akzeptanz. So wird es immer ein Nischenprodukt bleiben.