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Lieber ein Ausbau auf dem Lande!


28.01.2007 20:27 - Gestartet von andreask
Tolle neue Technik - Tatsache ist doch, dass es immer noch genügend Menschen in Deutschland gibt, die nach wie vor mit 56kbit/s Vorlieb nehmen müssen! Und das, weil sich die Telekom nach wie vor nicht dazu herablässt, erstmal die vorhandene Technik jedem verügbar zu machen.

Ein DSL-Anschluss ist heute fast schon unabdingbar. Wer keinen bekommt, wird von einer ganzen Entwicklung abgehängt. Seien wir froh, dass Strom und fließendes Wasser zu einer Zeit verlegt wurden, als noch andere Werte galten als Shareholder Value!
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[1] spunk_ antwortet auf andreask
28.01.2007 21:39
Benutzer andreask schrieb:

Ein DSL-Anschluss ist heute fast schon unabdingbar. Wer keinen bekommt, wird von einer ganzen Entwicklung abgehängt. Seien wir froh, dass Strom und fließendes Wasser zu einer Zeit verlegt wurden, als noch andere Werte galten als Shareholder Value!

eben - ein breitbandiger Anschluss ist inzwischen auch ein Argument bei der Wohnortwahl -wer trotzdem dort wohnen möchte muss dafür andere Argumente finden (meinetwegen günstigere Lebenshaltungskosten oder ähnliches)
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[2] klappehalten antwortet auf andreask
28.01.2007 21:40
Benutzer andreask schrieb:
Und das, weil sich die Telekom nach wie vor nicht dazu herablässt, erstmal die vorhandene Technik jedem verügbar zu machen.

Und Arcor auch nicht und Versatel schon garnicht und noch nicht einmal Hansenet oder M-net. Warum wohl nicht? ;-)
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[3] Kai Petzke antwortet auf andreask
30.01.2007 11:33
Benutzer andreask schrieb:
Tolle neue Technik - Tatsache ist doch, dass es immer noch genügend Menschen in Deutschland gibt, die nach wie vor mit 56kbit/s Vorlieb nehmen müssen!

Es klingt zynisch - aber gerade dort, wo "normales" ADSL nicht hinkommt, könnte VDSL eine Lösung sein. Ein kleiner Ort mit 200 Telefonanschlüssen und einem Kabelverteiler, von dem aus ein dickes kilometerlanges Kabel zur nächsten Vermittlungsstelle führt, kann mit VDSL auf einen Schlag komplett DSL-fähig gemacht werden. Dazu braucht es allerdings eine Glasfaseranbindung des Kabelverteilers - und die zu realisieren ist nicht einfach.


Kai
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[3.1] fruli antwortet auf Kai Petzke
30.01.2007 16:09
Hi,

Benutzer Kai Petzke schrieb:

Es klingt zynisch - aber gerade dort, wo "normales" ADSL nicht hinkommt, könnte VDSL eine Lösung sein. Ein kleiner Ort mit 200 Telefonanschlüssen und einem Kabelverteiler, von dem aus ein dickes kilometerlanges Kabel zur nächsten Vermittlungsstelle führt, kann mit VDSL auf einen Schlag komplett DSL-fähig gemacht werden. Dazu braucht es allerdings eine Glasfaseranbindung des Kabelverteilers - und die zu realisieren ist nicht einfach.


Gerade diese Outdoor-DSLAM-Lösung (auf ADSL-Basis - VDSL-Basis wäre prinzipiell aber nichts anderes) setzt die T-Com bereits seit längerer Zeit jwd ein, wenn genügend Nachfrage vorhanden ist (i.d.R. werden zusätzlich ca. 200 zu erwartende T-DSL-Anschlüsse vorausgesetzt - wobei i.d.R. 35-45% der vorhandenen Haushalte DSL abonnieren gemäss Verfügbarkeitsstatistiken http://tinyurl.com/ywwuf2 ) und die GF-Anbindungskosten relativ günstig sind (Leerrohr vorhanden, GF-Trasse führt ohnehin nahe am Ort vorbei oder Subventionierung der Anbindung durch die Kommune).

Letztlich ist die ADSL-Reichweitenmisere in Deutschland extrem dadurch verursacht, dass man in Deutschland zur ADSL-Schaltung (weltweit einzigartig!) ausschliesslich das minderwertige, Bandbreiten- und Reichweiten-schwache ADSL-over-ISDN-Protokoll (Annex B) verwendet, selbst wenn ADSL an einem Analoganschluss geschaltet wird. Gegenüber dem herkömmlichen ADSL-over-POTS-Protokoll nach Annex A entspricht das bereits einem Reichweitenverlust von ½km - und im Vgl. zum ausschliesslich für ADSL-over-POTS verfügbaren und in Frankreich seit Frühjahr letzten Jahres durch France Telecom im landesweiten Regeleinsatz befindlichen Reach-Extended-ADSL2+ (Annex L) beträgt die verschenkte Reichweite deutlich über 1km Leitungslänge - und bei den mit Abstand meisten ADSL-Reichweitenopfern wäre mit dieser höheren ADSL-over-POTS-Reichweite ADSL schaltbar.

In allen anderen Ländern - auch denjenigen mit vergleichbarer ISDN-Penetration wie etwa der Schweiz, Niederlande, Skandinavien) wird daher auf die zusätzliche Bandbreite und Reichweite durch ADSL-over-POTS ganz selbstverständlich zurückgegriffen. Einzig in Deutschland entschied die T-Com zwecks Protegierung der ISDN-Vermarktung ausschliesslich auf Annex B zu setzen - mit dem bekannten Ergebnis der unzureichenden ADSL-Reichweite für ca. 10% der Kundschaft in ausgebauten Anschlussbereichen bzw. mit der Folge der stark verminderten Bandbreite bei langen Anschlussleitungen.

Zusammen mit der antiquierten Fixed-Rate-ADSL1-Schaltung der T-Com bei Bandbreiten unterhalb T-DSL-16000 und den dadurch von der T-Com aufrechterhaltenen extrem konservativen rechnerischen Kontes-Orka-Dämpfungsgrenzen potenziert sich das Problem nochmal. Andere Anbieter wie Alice oder Arcor schalten zwar auch bei unteren Bandbreiten ratenadaptiv, aber das nützt eben auf dem Lande leider überhaupt nichts, weil sich das Kollokationsgeschäftsmodell dort nicht rechnet.

An den meisten bestehende T-DSL-Light-Anschlüssen würden problemlos 2MBit laufen bei zeitgemässer ratenadaptiver Schaltung - schon ganz ohne Annex A und Annex L.

Man darf jwd auf die Durchsetzung von Bitstream hoffen, was gemäss Definition der europäischen Regulierungsbehörden die Schaltung gemäss vom Bitstream-Provider vorgegebenen DSLAM-Schaltprofilen beinhaltet (also z.B. auch ADSL2+ ratenadaptiv für untere Bandbreiten)

So long.
fruli
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[3.1.1] spl antwortet auf fruli
30.01.2007 18:36

einmal geändert am 30.01.2007 18:53
Benutzer fruli schrieb:
An den meisten bestehende T-DSL-Light-Anschlüssen würden problemlos 2MBit laufen bei zeitgemässer ratenadaptiver Schaltung - schon ganz ohne Annex A und Annex L.

Bei mir hält die DTAG 3 MBit (ADSL1) für machbar. Hansenet macht mir auch mehr. Ergebnis des Tests: Schon 4 MBit (trotz ADSL2+; VSt. angebl. ca. 1,6 km entfernt) laufen nicht mehr stabil. So viel scheint "Annex L" demnach nicht zu bringen.

Dass mit "Annex A" mehr ginge, kann schon sein. Andererseits, was sollen denn die Anbieter dann zu Kunden sagen, die von Analog auf ISDN upgraden wollen: "Tut uns Leid, Sie müssen sich zwischen ISDN und DSL entscheiden, beides könnwa nich". Und beim Upgrade des Telefonanschlusses auf ISDN müsste die DSL-Hardware ausgetauscht werden.

spl
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[3.1.1.1] fruli antwortet auf spl
30.01.2007 19:12

einmal geändert am 30.01.2007 19:20
Hi,

Benutzer spl schrieb:

>> An den meisten bestehende T-DSL-Light-Anschlüssen würden
>> problemlos 2MBit laufen bei zeitgemässer ratenadaptiver
>> Schaltung - schon ganz ohne Annex A und Annex L.

Bei mir hält die DTAG 3 MBit (ADSL1) für machbar. Hansenet macht mir auch mehr. Ergebnis des Tests: Schon 4 MBit (trotz ADSL2+; VSt. angebl. ca. 1,6 km entfernt) laufen nicht mehr stabil.

Ich kenne Dutzende von ratenadaptiven Versatel-Anschlüssen im Nachbarortsnetz, an denen 2-3MBit erreicht werden und bei denen die T-Com allenfalls DSL-Light 384 schaltet (bzw. vor 2 Jahren oder bis zur 55db-Dämpfungsgrenzenerhöhung letzten Sommer noch gar nichts geschaltet hat).

Mein Anschluss hat laut T-Com-Referenzmodem vieler T-Com-Techniker (Teledat 430 LAN) eine Downstream-Leitungskapazität von 3,5MBit und einen sagenhaften Signal-Rauschabstand von 28db bei der bestehenden 384kbit-Fixed-Rate-ADSL1-Schaltung der T-Com.


Davon abgesehen:
man sollte zum echten grenzwertigen ratenapdativen ADSL2+-Betrieb tunlichst optimale DSL-Modems verwenden. Die von den Providern mitgelieferten Modems/Router sind mit derzeitigem Firmware-Stand oftmals nicht das Wahre, um es euphemistisch auszudrücken.

zu deinem Anschluss: ausgereifte ADSL2+-Modems, die mit so gut wie allen in Deutschland im Einsatz befindlichen DSLAM-ADSL2+-Ports harmonieren, sollte man gezielt einsetzen - es gibt da leider noch nicht sehr viel Auswahl.

Speedtouch-Router mit Firmware 5.4.0.14 und notfalls per DMT-Tool hochgeregeltem Target Noise Margin oder das offiziell gar nicht als ADSL2+-fähig deklarierte Teledat 302 LAN der T-Com mit aufgeflashter Speedstream-4100-ADSL2+-Firmware sind angesagt.

Bei Hansenet/Alice besteht natürlich das Problem das proprietären NGN-VoIP, so dass man in Telefonica/QSC-Bitstream-Gebieten nur optimale DSL-Hardware einsetzen kann, wenn man auf Hansenet/Alice-Telefonie verzichtet.

Gerade weil in Deutschland Annex-B verwendet wird, sind alle ADSL2+-Kunden in Deutschland derzeit Beta-Tester für ADSL2+-Annex-B-Linecodecs der DSLAM- und ADSL2+-Modem-Hersteller - es existiert ja weltweit kein anderer grösserer Annex-B-Markt, wo das ganze schon grossflächig im Einsatz ausgereift werden konnte.

Annex-A-ADSL2+ dagegen ist seit Jahren im Ausland (z.B. Frankreich) breitflächig im Einsatz und die Modem-/DSLAM-Firmware dafür ist ausgereift auf dem Markt.



So viel scheint "Annex L" demnach nicht zu bringen.

Moment. Annex L (Reach-Extended ADSL2+) kann in Deutschland gar nicht eingesetzt werden, weil es nur mit ADSL-over-POTS läuft

Das hiesige ADSL2+ ist vergleichsweise reichweitenschwaches ADSL2+ over ISDN - das kaum grössere Reichweite bringt als normales ADSL1.


Dass mit "Annex A" mehr ginge, kann schon sein. Andererseits, was sollen denn die Anbieter dann zu Kunden sagen, die von Analog auf ISDN upgraden wollen: "Tut uns Leid, Sie müssen sich zwischen ISDN und DSL entscheiden, beides könnwa nich". Und beim Upgrade des Telefonanschlusses auf ISDN müsste die DSL-Hardware ausgetauscht werden.


In sämtlichen Staaten der Welt ausserhalb der Bundesrepublik Deutschland wird das seit jeher so gehandhabt - auch in den Staaten mit ähnlicher ISDN-Penetration (Schweiz, Niederlande, Skandinavien).

In Deutschland sind die Anbieter so blöd, dass sie zur Protektion eines gestrigen Marktes (ISDN) lieber den Markt von heute und morgen (DSL) ausbremsen.

Alice/Hansenet und auch Arcor schwenken bereits völlig auf NGN um ohne jegliches ISDN - ISDN wird nur noch geschaltet wenn kein Breitband-Anschluss gebucht wird.

So long.
fruli
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[3.1.1.1.1] spl antwortet auf fruli
30.01.2007 23:08
Benutzer fruli schrieb:
Bei Hansenet/Alice besteht natürlich das Problem das proprietären NGN-VoIP,

Ich hab einen physischen Anschluss und bin daher von den NGN-Problemen nicht betroffen.

man sollte zum echten grenzwertigen ratenapdativen ADSL2+-Betrieb tunlichst optimale DSL-Modems verwenden. Die von den Providern mitgelieferten Modems/Router sind mit derzeitigem Firmware-Stand oftmals nicht das Wahre, um es euphemistisch auszudrücken.

Meinen Tests lag die aktuellste und lt. AVM ausdrücklich auf ADSL2+ optimierte Firmware der Fritzbox zugrunde, die ich als Modem benutze. Dass ich die Fritzbox 7050 nur als Router betreibe und Hansenets Siemens Plus als Modem benutze, sofern besser, geht glaube ich nicht, oder? Zumindest wüsste ich nicht, wie ich ohne RJ45-WAN-Port bei der Fritzbox noch ein anderes Modem vorschalten sollte.

Und der Fritzbox ganz den Rücken kehren und schon wieder wechseln will ich ungern, nachdem ich gerade mühsam den ganzen VoIP-Kram eingerichtet habe. Zumal es dann vielleicht gar nichts brächte, denn:

Das hiesige ADSL2+ ist vergleichsweise reichweitenschwaches ADSL2+ over ISDN - das kaum grössere Reichweite bringt als normales ADSL1.

spl
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[3.1.1.1.1.1] fruli antwortet auf spl
30.01.2007 23:55
Hi,

Benutzer spl schrieb:

Ich hab einen physischen Anschluss und bin daher von den NGN-Problemen nicht betroffen.

Damit dürftest du ein bzgl. DSL-Modem-Eigenschaften durchaus gut geeignetes Siemens-Modem von Hansenet erhalten haben.

Meinen Tests lag die aktuellste und lt. AVM ausdrücklich auf ADSL2+ optimierte Firmware der Fritzbox zugrunde, die ich als Modem benutze.

Damit ist bereits alles notwendige gesagt. Gerade die eingebauten AVM-DSL-Modems der Fritzboxen sind als suboptimal und bei ratenadaptiver bzw. grenzwertiger DSL-Schaltung als wenig geeignet bekannt. Bei der älteren Fritzbox 7050 macht das Modem dabei leider sogar noch deutlich mehr Probleme als bei den neueren Modellen.

https://www.teltarif.de/forum/s17461/8-1.html

Dass ich die Fritzbox 7050 nur als Router betreibe und Hansenets Siemens Plus als Modem benutze, sofern besser, geht glaube ich nicht, oder?

Doch, das geht völlig problemlos. AVM ist sich sehr wohl der nicht gerade optimalen DSL-Modem-Qualitäten der AVM-Modems bewusst und hat daher, weil es viele Anfragen von Nutzern gab, die zwar das suboptimale integrierte DSL-Modem der Fritzboxen umgehen wollen, nicht jedoch auf die übrige durchdachte Funktionalität (insbesondere VoIP) der Fritzboxen verzichten wollen, selbst in die ganz normale Benutzeroberfläche integriert (sogenannter ATA-Modus).

Zumindest wüsste ich nicht, wie ich ohne RJ45-WAN-Port bei der Fritzbox noch ein anderes Modem vorschalten sollte.

Einfach das Siemens-Modem an den LAN-A-Port der FBF 7050 anschliessen und in der Fritzbox-Konfigurationsoberfläche die passende Option "Zugang über LAN A" in der Fritzbox-Konfigurationsoberflächee zur Ansteuerung des externen DSL-Modems per PPPoE auswählen. Falls bei dir diese Option nicht zur Verfügung steht, Firmware-Update der FBF durchführen.


Und der Fritzbox ganz den Rücken kehren und schon wieder wechseln will ich ungern, nachdem ich gerade mühsam den ganzen VoIP-Kram eingerichtet habe. Zumal es dann vielleicht gar nichts brächte, denn:

Das brauchst du auch nicht - bzgl. VoIP ist die AVM-Hardware durchaus leistungsfähig und zu empfehlen.

>> Das hiesige ADSL2+ ist vergleichsweise reichweitenschwaches
>> ADSL2+ over ISDN - das kaum grössere Reichweite bringt als
>> normales ADSL1.

Meine Aussage bezog sich auf lange Anschlussleitungen im Bereich von ca. 5km, bei denen die T-Com nur T-DSL-Light schaltet - bei diesen Anschlussleitungen sind die Dämpfungen in den höheren zusätzlichen Annex-B-ADSL2+-Frequenzbereichen so hoch, dass sie keine deutliche Zunahme der durch ADSL2+ möglichen Bandbreite mehr bringen.

Allein die ratenadaptive Schaltung im Vgl. zur antiquierten Fixed-Rate-ADSL1-Schaltung bringt bei so gut wie allen Anschlüssen aber schon einiges - selbst ohne grossen Nutzen der höheren ADSL2+-Frequenzen - wobei du bei nur 1,6km Leitungslänge durchaus einen gehörigen Nutzen durch die zusätzlichen Frequenzbereiche haben dürftest.

So long.
fruli
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[3.1.1.1.1.1.1] spl antwortet auf fruli
31.01.2007 21:15
Benutzer fruli schrieb:
Einfach das Siemens-Modem an den LAN-A-Port der FBF 7050 anschliessen und in der Fritzbox-Konfigurationsoberfläche die passende Option "Zugang über LAN A" in der Fritzbox-Konfigurationsoberfläche zur Ansteuerung des externen DSL-Modems per PPPoE auswählen.

Hey, danke! Ist aber meines Wissens nicht dokumentiert!?

Ich wusste nicht, dass es bei ADSL2+ so große Unterschiede bei Modems gibt.

Ich teste es jetzt seit gestern. Ergebnis: Die Syncronisation mit 6 MBit/s läuft stabil. Geschwindigkeitsmäßig bekomme ich leider nur ca. 3,3 MBit/s und etwas unter 192 KBit/s im Upstream. Wäre allerdings immer noch nur unwesentlich mehr als die DTAG mit ADSL1.

In dem Zusammenhang (ok, mit VDSL hat's zugegebenermaßen nichts mehr zu tun) noch 2 Fragen: Würdest du ein Firmware-Update des Siemens Plus empfehlen, und wenn ja, wo gibt es eine eine brauchbare Anleitung (im Hansenet-Forum funktioniert der Download-Link nicht), und weißt du, wie ich der Fritzbox die Benutzung alternativer DNS-Server beibringe (scheint ebenfalls nicht dokumentiert zu sein)?

Danke!

spl
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[3.1.1.1.1.1.1.1] fruli antwortet auf spl
31.01.2007 22:17
Hi,

Benutzer spl schrieb:

Hey, danke! Ist aber meines Wissens nicht dokumentiert!?

Handbuch FBF 7050 S. 87: "Internet-Zugang über LAN A"
http://preview.tinyurl.com/36zz8r



Ich wusste nicht, dass es bei ADSL2+ so große Unterschiede bei Modems gibt.

Das bettrifft auch ADSL1 - nur schaltet die T-Com ihr ADSL1 mit fixer Ratenschaltung und so hoher Sicherheitsmarge, dass in 99,9% der Fälle auch die qualitativ schlechtesten DSL-Modems mit extrem hoher Eigendämpfung (wozu die AVM-DSL-Modems leider gehören) noch mit der höchsten von der T-Com an ADSL1-Anschlüssen angebotenen Bandbreite stabil synchronisieren.

In Deutschland hat sich daher leider ein reiner Featuritis-DSL-Hardware-Markt etabliert ohne grosses Augenmerk der Hersteller bzw. der Provider, die die subventionierte Hardware auswählen, auf die DSL-Modem-Qualitäten.


Ich teste es jetzt seit gestern. Ergebnis: Die Syncronisation mit 6 MBit/s läuft stabil.

Na bitte.



Geschwindigkeitsmäßig bekomme ich leider nur ca. 3,3 MBit/s und etwas unter 192 KBit/s im Upstream. Wäre allerdings immer noch nur unwesentlich mehr als die DTAG mit ADSL1.

Wie testest du das? Hast du die Windows-Netzwerk-Einstellungen für hohe Bandbreiten optimiert (T-DSL-Speedmanager o.ä. kann die Einstellungen entsprechend optimieren)?

Gegebenenfalls unter Linux-Live-CD (Knoppix, etc) testen.

Alternative ADSL2+-Anbieter (ausser Arcor) limitieren übrigens die gebuchte Bandbreite unabhängig von der Sync-Bandbreite - d.h. wenn du beispielsweise nur 4 MBit bei Hansenet buchst, dann kann es gut sein, dass das Modem zwar mit 6MBit synct, Hansenet aber per Backbone-Tunneling/Trafficshaping die gebuchten 4 MBit erzeugt. Du schreibst doch, dass du nur die 4MBit gebucht hast?


noch 2 Fragen: Würdest du ein Firmware-Update des Siemens Plus empfehlen, und wenn ja, wo gibt es eine eine brauchbare Anleitung (im Hansenet-Forum funktioniert der Download-Link nicht),

Schau mal bei http://forum.mhilfe.de vorbei.

Dort findest du unter http://dmt.mhilfe.de auch ein Tool, um deine Leitung in Verbindung mit dem Siemens-Modem zu beurteilen.

und weißt du, wie ich der Fritzbox die Benutzung alternativer DNS-Server beibringe (scheint ebenfalls nicht dokumentiert zu sein)?

Hm, stelle doch einfach in den jeweiligen TCP/IP-Eigenschaften der Windows-Netzwerkverbindung den alternativen DNS-Server ein.

Ansonsten auch o.a. Forum als Tipp.

So long.
fruli
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[3.1.1.1.1.1.1.1.1] spl antwortet auf fruli
03.02.2007 11:46
Benutzer fruli schrieb:
Benutzer spl schrieb:
Hey, danke! Ist aber meines Wissens nicht dokumentiert!?

Handbuch FBF 7050 S. 87: "Internet-Zugang über LAN A" http://preview.tinyurl.com/36zz8r

Stimmt. Wer vermutet das allerdings unter dieser Überschrift. Dazu muss man erst mal darauf kommen, dass dem LAN-A-Port gleichzeitig ein WAN-Port ist. Dagegen kommt das Wort "WAN" im gesamten Handbuch nicht vor.

Geschwindigkeitsmäßig bekomme ich leider nur ca. 3,3 MBit/s und etwas unter 192 KBit/s im Upstream. Wäre allerdings immer noch nur unwesentlich mehr als die DTAG mit ADSL1.

Wie testest du das?

Mit den gängigen Speed-Tests (Speedmeter, Arcor...).

Hast du die Windows-Netzwerk-Einstellungen für hohe Bandbreiten optimiert (T-DSL-Speedmanager o.ä. kann die Einstellungen entsprechend optimieren)?

Nö. Da derselbe Computer in einem anderen LAN mit entsprechender Anbindung sehr viel mehr bekommt, sollte es eigentlich nicht an Windows liegen.

Außerdem sehe ich nicht, was der Speedmanager außer der TCP-window-size optimieren können soll, und auch dort empfiehlt er erst ab 6000 einen höheren Wert.

Gegebenenfalls unter Linux-Live-CD (Knoppix, etc) testen.

Geht leider nicht, da Knoppix zu RAM-gefräßig ist.

Alternative ADSL2+-Anbieter (ausser Arcor) limitieren übrigens die gebuchte Bandbreite unabhängig von der Sync-Bandbreite -

Ja, ich gehe davon aus, dass Hansenet das auch macht, obwohl die Hansenet-Hotline sich mit dieser Frage noch nicht auseinandergesetzt zu haben scheint:

Die nominelle Downstream-Bandbreite beträgt bei Alice Light z.B. 4000 KBit. Eine Sync-Stufe mit 4000 KBit gibt es aber nicht, sondern sie ist etwas höher (die Fritzbox zeigt das ja an). Auch im Upstream, wo sie 448 statt der nominellen 192 KBit beträgt. Ich hab das mal gemessen, habe aber immer zu keinem Zeitpunkt mehr als 192 bekommen.

Nachdem mir ein Hansenet-Mitarbeiter behauptet hatte, über die Sync-Rate hinaus gäbe es keine Drosselung, habe ich sogar Teltarif gefragt, ob denn dann die Bandbreite nicht ganz regulär höher wäre als auf TT verzeichnet. Die Pressestelle soll jedoch dementiert haben, was sich ja mit meinen (danach erfolgten) Messungen deckt.

d.h. wenn du beispielsweise nur 4 MBit bei Hansenet buchst, dann kann es gut sein, dass das Modem zwar mit 6MBit synct, Hansenet aber per Backbone-Tunneling/Trafficshaping die gebuchten 4 MBit erzeugt. Du schreibst doch, dass du nur die 4MBit gebucht hast?

Ja. Die Drosselung scheint aber je nach dem von Hansenet eingestellten Profile unterschiedlich zu sein. Wenn Hansenet mir 8 oder 6 MBit einstellt (wohlgemerkt bei einem offiziellen 4000-er-Anschluss), dann bekomme ich schon kurzzeitig auch Datenraten weit über 4000 KBit. Nur eben nicht stabil.

Hansenet scheint das nichts auszumachen. Auch wer nur 4000 bucht, kann seinen Anschluss ohne Mehrkosten auf 16.000 hochdrehen lassen -- sofern Leitung und Hardware es hergeben. Bei meiner Umstellung von Super 2000 auf Light hat Alice sogar von sich aus das Profile auf 8000 erhöht, zu meinem Leidwesen, weil es halt nicht stabil lief (was Hansenet eigentlich hätte sehen können).

Schau mal bei http://forum.mhilfe.de vorbei.

Dort findest du unter http://dmt.mhilfe.de auch ein Tool, um deine Leitung in Verbindung mit dem Siemens-Modem zu beurteilen.

Muss ich mir mal in Ruhe anschauen, danke.

spl
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[3.1.1.1.1.1.1.1.1.1] fruli antwortet auf spl
03.02.2007 15:26
Hi,

Benutzer spl schrieb:

>> Handbuch FBF 7050 S. 87: "Internet-Zugang über LAN A"
>> http://preview.tinyurl.com/36zz8r

Stimmt. Wer vermutet das allerdings unter dieser Überschrift. Dazu muss man erst mal darauf kommen, dass dem LAN-A-Port gleichzeitig ein WAN-Port ist. Dagegen kommt das Wort "WAN" im gesamten Handbuch nicht vor.

Stimmt schon - das ist im Prinzip aber auch ein ursprünglich so von AVM in der ursprünglichen Produktkonzipierung nicht vorgesehener "Hack", der aufgrund des überwältigen Interesses von Kunden nachträglich implementiert wurde. Ursprünglich war für solche Zwecke ausschliesslich eine eigenständige Produktlinie ohne integriertes DSL-Modem im Sortiment (FritzBox Fon ATA).
Interessant ist übrigens auch, dass die FBF 7170 dieses Feature in der ersten Hardware-Revision nicht bietet (auch nicht durch Firmware-Aktualisierungen).


Nö. Da derselbe Computer in einem anderen LAN mit entsprechender Anbindung sehr viel mehr bekommt, sollte es eigentlich nicht an Windows liegen.

Das stimmt schon. Es könnten höchstens irgendwelche speziell für Hansenet ungünstigen MTU-Werte noch eine Rolle spielen.

>> Gegebenenfalls unter Linux-Live-CD (Knoppix, etc) testen.

Geht leider nicht, da Knoppix zu RAM-gefräßig ist.

Nicht wenn man Knoppix Konsole-only bootet ("knoppix 2" bei der Knoppix-Bootoptionsauswahl eingeben) und dann einen kurzen Speedtest mittels "wget http://URL_mit_u­mfangreich­er_Dateigroesse" ausführt.
http://www.knoppix.net/wiki/Cheat_Codes_Deutsch

Ja, ich gehe davon aus, dass Hansenet das auch macht

Das machen sie sogar ganz sicher.

Ja. Die Drosselung scheint aber je nach dem von Hansenet eingestellten Profile unterschiedlich zu sein. Wenn Hansenet mir 8 oder 6 MBit einstellt (wohlgemerkt bei einem offiziellen 4000-er-Anschluss), dann bekomme ich schon kurzzeitig auch Datenraten weit über 4000 KBit. Nur eben nicht stabil.

Genau das ist ein untrügliches Erkennungskennzeichen dieser Backbone-basierten Leitungsdrosselung. Man hatte das auch schon vor Jahren bei vielen T-DSL-Light-Flats so mitbekommen, wenn man sie an höheren Anschlüssen laufen liess; ich hatte die Freenet-Flat-Light z.B. mal ein halbes Jahr an einem SDSL-512/512-Anschluss der T-Com im Einsatz (als die T-DSL-Light-Schaltgrenze noch bei 46,5db anstelle von 55db heutzutage lag) - und da war auch immer in den ersten Sekunden nach Anstossen eines Downloads/Uploads voller 512kbit-Speed vorhanden - um nach wenigen Sekunden auf die Backbone-gedrosselten 384/128 gemäss Freenet-Flat-Light-Produktspezifikation abzusinken.


Hansenet scheint das nichts auszumachen. Auch wer nur 4000 bucht, kann seinen Anschluss ohne Mehrkosten auf 16.000 hochdrehen lassen -- sofern Leitung und Hardware es hergeben. Bei meiner Umstellung von Super 2000 auf Light hat Alice sogar von sich aus das Profile auf 8000 erhöht, zu meinem Leidwesen, weil es halt nicht stabil lief (was Hansenet eigentlich hätte sehen können).

Mit optimalen Modems läuft auch so etwas stabil ;)


Die Sync-Rate ist den Anbietern, die die gebuchte Bandbreite per Backbone-Tunneling herstellen und ihr DSL ratenadaptiv schalten, ziemlich egal - und bei Hansenet war es auch lange Zeit so, dass man mittels speziellen PPPoE-Daten dann auch die volle Sync-Rate erhielt - man zahlte aber einen Minutenticker-Aufpreis).

Den Zusammenhang Sync-Rate == gebuchte Bandbreite gibt es so eigentlich nur noch bei der T-Com und bei Arcor (wobei Arcor im Gegensatz zur T-Com alle Bandbreiten ratenadaptiv zum Vollprodukt schaltet ohne fixe Rückfalloptionen wie die T-Com (T-Com macht das nur bei T-DSL-16000/ADSL2+)) - alle anderen Anbieter schalten wie Hansenet den Sync ratenadaptiv - erst mal ganz hoch - und wenn das DSL-Modem des Kunden Probleme macht, entsprechend schrittweise runter -- die gebuchte Bandbreite wird völlig unabhängig vom Sync geregelt.

So long.
fruli
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[3.1.1.1.1.1.1.1.1.1.1] spl antwortet auf fruli
07.02.2007 15:20
Benutzer fruli schrieb:
Genau das ist ein untrügliches Erkennungskennzeichen dieser Backbone-basierten Leitungsdrosselung. Man hatte das auch schon vor Jahren bei vielen T-DSL-Light-Flats so mitbekommen, wenn man sie an höheren Anschlüssen laufen liess; ich hatte die Freenet-Flat-Light z.B. mal ein halbes Jahr an einem SDSL-512/512-Anschluss der T-Com im Einsatz (als die T-DSL-Light-Schaltgrenze noch bei 46,5db anstelle von 55db heutzutage lag) - und da war auch immer in den ersten Sekunden nach Anstossen eines Downloads/Uploads voller 512kbit-Speed vorhanden - um nach wenigen Sekunden auf die
Backbone-gedrosselten 384/128 gemäss Freenet-Flat-Light-Produktspezifikation abzusinken.

Auf Backbone-basierte Drosselung hätte ich da aber weniger getippt. Dann müsste die Geschwindigkeit ja direkt nach jedem Connect konstant niedrig sein. Was übrigens bei ADSL1 bei mir auch immer der Fall war; auch ich hatte längere Zeit die Freenet-Flat Light (wegen des Preises) auf einem DSL-1000-Anschluss laufen.

Ich gehe in meinem Fall eher davon aus, dass ADSL2+ nach und nach wegen hoher Fehlerraten untaugliche Frequenzbänder ausblendet und deswegen anfangs die Geschwindigkeit etwas höher ist. Ob sich das so auswirkt, dass äußerlich die Sync-Rate gesenkt wird, wie du weiter unten in deinem Beitrag andeutest, weiß ich nicht. Ich meine, die Fritzbox hätte mir nichts Derartiges angezeigt.

Wenn Hansenet bremsen wollte, bräuchte sie ja einfach keine höheren Profiles anzubieten.

Ich gehe zwar davon aus, dass Hansenet auch noch über die Sync-Rate hinaus drosselt, aber wohl nur auf die je nach Tarif, für den das Profile/die Sync-Rate normal wäre, nominelle Datenrate, und das dann auch konstant. Also bspw. 600 KBit/s Upstream im 6000-er-Profile (statt 672 KBit Sync-Rate). Warum, weiß ich auch nicht. Vielleicht gibt es dafür technische oder kalkulatorische Gründe.

spl