Benutzer SpeedyGo schrieb:
Ein "faires" Preismodell wäre eine Grundgebühr (für den Anschluss und das Vorhalten der Hardware auf der Gegenseite) und eine Traffic-Gebühr (natürlich entsprechend niedrig, ein paar Cent pro GB bei DSL wären angemessen).
Viel zu kompliziert.
Die Kosten für den Upstream machen beim normalen DSL-Anschluss mittlerweile nur noch einen Bruchteil der Gesamtkosten aus.
Was viel mehr kostet, sind Betrieb bzw. Miete der Leitung (TAL), vorhalten der Hardware in Vermittelungsstellen (Kapitalkosten!) und natürlich Vertrieb, Support, Abrechnung, Mahnwesen, ...
Würde man auf ein Preismodell setzen, bei dem einige Cent pro GB verlängt würden und dafür der Grundpreis geringfgig niedriger wäre, wäre der Supportaufwand noch deutlich höher. Und bei den Privatkunden kämen solche Tarife auch nicht besonders gut an. (Wieviel ist ein GB? Ja, 1024 MB - aber was bedeutet das in der Praxis?)
Selbst wenn ein DSL-Kunde seine Leitung den ganzen Tag lang "dicht" saugt, schadet das dem Anbieter nicht ernsthaft. Zumal für die Kunden da auch langsam der Witz raus ist. Schnelle Leitungen und Flatrate sind nicht mehr soooo das Novum. Der Anteil derer, die den ganzen Tag Daten laden, nur weil sie ja Flatrate haben, dürfte nur noch minimal sein.
Dass es bei V-DSL Tarifen Obergrenzen für den Traffic gibt, hat hingegen andere Gründe: Kleine und Mittelständische Betriebe könnten schnell auf die Idee kommen, den ganzen Betrieb mit so einer Leitung anzubinden. Bei Firmen, die nicht gerade IT-Dienstleistungen im weiteren Sinne erbringen, dürfte so eine Leitung für ein Büro mit einigen hundert Arbeitsplätzen locker reichen (e-mail etc).
Dann würde so ein Kunde mal eben seine Festverbindung für einige hundert Euro im Monat kündigen und fortan eine Privatkundenleitung für 50 EUR verwenden. Das wollen die Anbieter dringend verhindern.