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funktioniert einwandfrei


08.12.2011 15:10 - Gestartet von cf
Auch vor dem Start der neuen Satelliten hat es hier in Deutschland recht gut funktioniert, jetzt natürlich noch besser. Unsere Kunden in den nördlichen Ländern können mit Hybrid-Produkten (GPS+Glonass) eine deutlich bessere Performance feststellen..

Chris
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[1] koelli antwortet auf cf
08.12.2011 20:30
Benutzer cf schrieb:
Auch vor dem Start der neuen Satelliten hat es hier in Deutschland recht gut funktioniert

Eben.
Aber Hauptsache noch mehr unnötigen Elektroschrott ins All schießen...
Europa will ja auch noch eigene Navigationssatelliten starten.
So viel Geld wird da rausgeworfen, obwohl GPS reicht (die Amis werden das nie aus militärischen Gründen deaktivieren, sonst hätten sie das in der Vergangenheit längst getan).
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[1.1] ger1294 antwortet auf koelli
08.12.2011 21:40
Benutzer koelli schrieb:
Eben.
Aber Hauptsache noch mehr unnötigen Elektroschrott ins All schießen...
Europa will ja auch noch eigene Navigationssatelliten starten. So viel Geld wird da rausgeworfen, obwohl GPS reicht (die Amis werden das nie aus militärischen Gründen deaktivieren, sonst hätten sie das in der Vergangenheit längst getan).

Das würde ich nicht sagen. Man sollte sich nicht von einem einzigen Land mit einer fragwürdigen Außenpolitik abhängig machen. Zu Zeiten, wo es noch weniger zivile Nutzung gab, wurde GPS übrigens sehr wohl für zivile Geräte abgeschaltet bzw. auch während der Kriege in Afghanistan und Irak hat man das System immer wieder "ungenau" geschaltet, so dass eine positionierung nur noch auf hunderte Meter genau möglich war. In der Schifffahrt ist dies natürlich eine Katastrophe, da 100 m Kursabweichung über eine lange Distanz hunderte Kilometer bedeuten können.

Wenn jetzt zwei Systeme zur Verfügung stehen, die unabhängig arbeiten, erhöht dies aber in jedem Fall die Genauigkeit.
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[1.1.1] Kai Petzke antwortet auf ger1294
08.12.2011 22:38
Benutzer ger1294 schrieb:
[man hat GPS] immer wieder "ungenau" geschaltet, so dass eine positionierung nur noch auf hunderte Meter genau möglich war. In der Schifffahrt ist dies natürlich eine Katastrophe, da 100 m Kursabweichung über eine lange Distanz hunderte Kilometer bedeuten können.

GPS-Navigation hat keine kumulativen Fehler. Die Einzelfehler einzelner Ortungen addieren sich nicht zu immer größeren Werten auf. Man bekommt ja jedesmal, wenn man das Navi neu einschaltet, nach der Akquisation des Signals den Standort mit dem üblichen GPS-Fehler angezeigt. Der wird nicht im Laufe der Zeit größer, und wenn er es doch werden würde, könnte man das Navi ja einfach aus- und wieder einschalten.

Andere Navigationssysteme, insbesondere die bereits vor GPS entwickelte Trägheitsnavigation, haben hingegen sehr wohl solche kumulativen Fehler. War das "Trägheitsnavi" eines Flugzeugs beim Start falsch eingestellt, konnte die Abweichung am Ende hunderte Kilometer betragen, und selbst mit perfekten Ausgangswerten betrugen bei einem Transatlantikflug die Abweichungen durch die Aufaddition von Ungenauigkeiten etliche Kilometer.

Die Trägheitsnavigation hat übrigens nicht ausgedient, sondern eignet sich hervorragend zur Kombination mit GPS, Glonass und künftig noch den weiteren Systemen wie Galileo: Satelliten-Navigation hat eine hervorragende Langzeitstabilität (es addieren sich keine Fehler auf, siehe oben), aber eine schlechte Kurzzeitstabilität (das Signal ist verrauscht und schwankt um plus/minus 10 Meter hin und her, was z.B. für eine vollautomatische Landung von Flugzeugen bei Nebel eher zu viel ist). Zudem lässt sich das Signal leicht lokal stören. Die Trägheitsnavigation ist genau anders herum: Nicht störbar und unabhängig vom Empfang, extrem gute Kurzzeitstabilität, aber miserable Langzeitstabilität: Ohne regelmäßige "Einnordung" (wobei nicht nur die Nord-Richtung, sondern auch die genauen aktuellen Koordinaten benötigt werden) werden bei der Trägheitsnavigation die Abweichungen immer größer.

Bei stationären GPS-Empfängern kann man durch die Mittelung der GPS-Koordinaten über etliche Minuten eine Abweichung von unter einem Meter erreichen. Mit Trägheitsnavigation kann man diese Mittelung nun auch bei einem bewegten Empfänger machen, denn die eigene Bewegung während des Messzeitraums kennt man dank der Trägheitsnavigation aus unabhängiger Quelle sehr, sehr genau.

Nicht nur bei Flugzeugen, auch bei Consumer-Navis wird diese Kombination übrigens bald Einzug halten: Mit Beschleunigungssensoren und Gyroskopen haben moderne Smartphones alle grundsätzlich für die Trägheitsnavigation benötigten Sensoren an Bord. Zwar sind diese längst nicht genau genug, um ein oder zwei Stunden auch ohne GPS den Kurs zu halten (wie es Flugzeuge können), aber für ein oder zwei Minuten z.B. während einer Tunneldurchfahrt sollte es reichen. Insbesondere können die GPS-Signale auch genutzt werden, um die Beschleunigungs- und Rotationssensoren sehr genau zu kalibrieren.


Kai
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[1.1.1.1] Telly antwortet auf Kai Petzke
09.12.2011 10:09
Danke Kai. Informativer Beitrag. In Kombinatin mit dem hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Tr%C3%A4gheitsnavigationssystem

hab ich echt was gelernt.

Jeder Artikel für sich genommen, wäre für mich allerdings nicht erhellend gewesen.

Telly
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[1.2] spunk_ antwortet auf koelli
08.12.2011 21:51
Benutzer koelli schrieb:

So viel Geld wird da rausgeworfen, obwohl GPS reicht (die Amis werden das nie aus militärischen Gründen deaktivieren, sonst

das Problem bei allen Vorhersagen ist immer nur dass sie in der Zukunft liegen.
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[1.3] cf antwortet auf koelli
09.12.2011 08:46
Benutzer koelli schrieb:
Benutzer cf schrieb:
Auch vor dem Start der neuen Satelliten hat es hier in Deutschland recht gut funktioniert

Eben.
Aber Hauptsache noch mehr unnötigen Elektroschrott ins All schießen...
ich bezog das jetzt auf Glonass und nicht auf GPS im Allgemeinen.
Ich denke das es durchaus nicht schaden kann zwei oder mehrere redundante Systeme zu haben.

Chris