freenetTV: DVB-T2 soll auch mit Handytarif vermarktet werden
Hier ist freenetTV zu empfangen
Screenshot: teltarif.de
DVB-T2 ist seit einigen Tagen
offiziell im Probebetrieb. Das neue digitale
Fernsehen per Antenne soll
perspektivisch das bisherige Angebot ablösen und dafür HD-Fernsehen
auch ohne Kabel, Satellit oder
IPTV möglich machen. Doch das wird nicht mehr komplett kostenlos sein.
Der Sendernetzbetreiber
Media Broadcast wurde im März vom Mobilfunkprovider
mobilcom-debitel übernommen. Dieser sieht darin
neue Möglichkeiten für die Vermarktung, über die wir mit
mobilcom-debitel-Geschäftsführer Rickmann
von Platen gesprochen haben.
Im Gespräch mit teltarif.de machte von Platen auch angesichts zahlreicher Digital-Lifestyle-Produkte des Providers klar: "Ausgangspunkt all unserer geschäftlichen Aktivitäten ist und bleibt der Mobilfunk. Dementsprechend bieten wir immer wieder, den Kunden verschiedene mobilfunknahe Dienste an." Man setze aber verstärkt auf Digital Lifestyle und wollen den Kunden mehr bieten, als nur Mobilfunktarife. "Darum haben wir auch die Media Broadcast gekauft und können den Kunden so das neue DVB-T2 HD unter der Marke freenetTV bieten und so unser Angebot erweitern."
Dabei wird aber auch das Mobiltelefon eine Rolle spielen, wie von Platen sagte. Schon jetzt sei es so, dass das Smartphone bei allen Diensten eine Rolle spiele: Egal ob zum Beispiel Cloud oder Virenschutz, "alles dreht sich immer irgendwie um das Handy". Das werde auch mit dem Fernsehen so sein. "Bei unseren TV-Angeboten werden wir Anwendungen sehen, die ich mit dem Smartphone steuere oder einen TV-Stream zunächst über eine App schaue und dann per Wischgeste zum TV-Gerät rüberschiebe. Dadurch bleibt sich mobilcom-debitel auch seiner Basis, dem Mobilfunk, treu."
Fernseh-Gewohnheiten werden sich ändern
Hier ist freenetTV zu empfangen
Screenshot: teltarif.de
Mit mobilem Fernsehen hat Rickmann von Platen Erfahrung.
Bei debitel (den Provider hatte mobilcom-debitel 2008 übernommen)
gab es vor etwa zehn Jahren die ersten Ansätze -
damals über DMB.
Der heutige Ansatz unterscheide sich grundlegend von dem vor
10 Jahren, erklärt der Manager. "Damals war das Produkt noch
nicht massentauglich.
Das Handy war noch nicht so akzeptiert, wie es das Smartphone
heute ist, die Geräte waren möglicherweise auch nicht so, wie die
Kunden sich das gewünscht hätten und letztlich hatten wir auch
viel zu kleine Gebiete, in denen der Empfang überhaupt möglich
war." Das werde mit dem neuen Angebot anders sein. "Und künftig
werden wir auch deutlich mehr Fernsehen auf dem Handy schauen,
als wir es heute machen. Das wird dann eine der möglichen
Erweiterung unseres Mobilfunkgeschäfts sein."
DVB-T-Kunden müssen gewonnen werden
Bei der Vermarktung des neuen Angebotes steht mobilcom-debitel auch vor der Herausforderung, die bisherigen DVB-T-Zuschauer für das neue Angebot zu gewinnen. Denn für die Kunden bedeutet freenetTV eine technische Umstellung und monatliche Kosten, wenn sie die Privatsender sehen wollen. "Wir werden freenetTV über alle Vertriebswege vermarkten. Und wir werden Angebote mit Mobilfunkangeboten bereithalten, aber es wird auch die Möglichkeit geben, DVB-T2 ohne einen mobilcom-debitel-Handytarif zu sehen.
Die Gefahr besteht darin, dass die Kunden statt zu DVB-T2 zu wechseln, eine der anderen TV-Wege wie IPTV, Satellit oder Kabel nutzen oder aber sich ganz vom linearen Fernsehen verabschieden und nur noch On Demand schauen. "Die Hauptaufgabe wird darin bestehen, die jetzigen DVB-T Zuschauer für den Nachfolgedienst zu gewinnen. Durch die eigenen Shops, den Fachhandel, Gravis und Media-Saturn und über unsere Stammkunden haben wir hier auch eine relevante Reichweite."
Vergangene Woche veröffentlichten wir bereits Auszüge aus dem Interview mit Rickmann von Platen veröffentlicht. Dabei ging es unter anderem um LTE im Netz von Telekom und Vodafone auch bei mobilcom-debitel.