Frei Sprechen
04.06.2009 13:56

Wird das Internet durch Suchmaschinen zensiert?

Was dürfen Suchmaschinen alles finden? Wollen wir das Sie alles finden?
teltarif.de Leser rukel schreibt:
Keiner weiss genau, wie die Suchmaschinen intern funktionieren, viele Vermutungen gibt es, was alles dazu beiträgt, was bei den Ergebniss oben landen und was nicht. Und alles was heutzutage nicht von einer Suchmaschine, bzw. Google, gefunden wird, existiert im modernen Internet fast nicht.

Wird uns alles gezeigt?

Woher wissen wir, dass wir auch wirklich die bestmöglichen Ergebnisse bekommen und mancher Inhalt nicht doch bevorzugt behandelt wird. Oder ob einige Inhalte nicht einfach entfernt werden?

Aktuell blockt Google in China-Bilder vom Tiananmen-Massaker, das vor genau 20 Jahren stattfand. Wahrscheinlich nimmt Google hier in Kauf, dass die Suchmaschine ohne Zensur in China gar nicht zugänglich wäre.

Über Microsofts neue Suchmaschine hat man in den letzten Tagen zwar doch mehr positives gelesen, als ich erwartet hätte, aber auch hier werden Inhalte augeblendet, die für manchen Nutzer eventuell sexuell anstößig wären, leider ist der Filter etwas zu stark eingestellt, so dass auch Suchanfragen nach "Strumpfhose" abgefangen worden sind.

Internet ohne Suchmaschine?

Natürlich müssen wir kein Google, Bing oder Yahoo nutzen, doch viele Leute kennen schon gar keine andere Möglichkeit mehr, im Internet zu surfen. Suchmaschinen erleichtern das Internet doch schon erheblich. Aber da die Transparenz fehlt, könnte uns z.B. Quasi-Monopolist Google einfach dezent von Seiten weglenken, die ihnen nicht gefallen und andere Seiten bei den Ergebnissen bevorzugen. Wahrscheinlich würde das zwar auch irgendwem auffallen, aber würde sich dann wirklich die große Masse der "Googler" einer anderen Suchmaschine zuwenden?

Sollte Google jede Seite finden?

Selbst wenn ich hier die fehlende Transparenz der Suchmaschinen und anspreche und die sich daraus ergebenen Probleme, denke selbst ich nicht, dass man über eine Suchmaschine alle Seiten finden will. Volkverhetzende "Extrem-Rechts"-Foren(das N-Wort ist auch hier im Forum verboten...), Hardcore-Sex-Seiten, Videos von Exekutionen u.ä. findet man mit Sicherheit irgendwo im Internet, aber ich möchte nicht darüber stolpern, wenn ich gerade bei Google bin. Und ich würde auch nicht wollen, das irgendwelche Kinder so einfach Zugang dazu bekommen.

Also irgendwie muss es ein gewisses Maß an Zensur geben, oder nicht? Aber wann ist es OK und ab wann geht es zu weit?

Kommentare zum Thema (4)
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hakre antwortet
04.06.2009 18:07
Die Frage kriegt eine ganz neue Dimension wenn man sich vorstellt wieviel Zeug mitlerweile auch im Internet veröffentlicht wird und der dann auch noch (ungenau aber bestimmtbar) wieder in den Suchmaschienen landet. Der Informationshorror.
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judi antwortet
04.06.2009 18:14
Benutzer rukel schrieb:

Sollte Google jede Seite finden? Selbst wenn ich hier die fehlende Transparenz der Suchmaschinen und anspreche und die sich daraus ergebenen Probleme, denke selbst ich nicht, dass man über eine Suchmaschine alle Seiten finden will. Volkverhetzende "Extrem-Rechts"-Foren(das N-Wort ist auch hier im Forum verboten...), Hardcore-Sex-Seiten, Videos von Exekutionen u.ä. findet man mit Sicherheit irgendwo im Internet, aber ich möchte nicht darüber stolpern, wenn ich gerade bei Google bin. Und ich würde auch nicht wollen, das irgendwelche Kinder so einfach Zugang dazu bekommen.


Also irgendwie muss es ein gewisses Maß an Zensur geben, oder nicht? Aber wann ist es OK und ab wann geht es zu weit?

Also ich finde eine Funktion wie z.B. Safesearch von google ausreichend.
So kann jeder entscheiden, ob er zensierte Ergebnisse will oder halt nicht.
Leider werden selbst bei deaktiviertem Safesearch Ergebnisse rausgefiltert.
Dies finde ich insbesondere nutzlos wenn nicht alle, sondern nur einige der fragwürdigen Inhalte rausgefiltert werden. Was hat es für einen Sinn 150 von 1.000 Seiten zu filtern?? Als ob die Kinder durch das Ausblenden einiger weniger Seiten geschützt würden.
Ich denke sowieso, dass für den Schutz der Kinder nicht das Internet, die Regierung oder google zuständig sind, sondern die Eltern!
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Conax antwortet auf judi
04.06.2009 20:27
Benutzer judi schrieb:

Ich denke sowieso, dass für den Schutz der Kinder nicht das Internet, die Regierung oder google zuständig sind, sondern die Eltern!


Genau judi und dir mal so was von recht geben damit.
Es müsste auch viel mehr heißen Erziehungsverpflichtete und nicht
nur Erziehungsberechtigte.Es gibt genug Möglichkeiten seinen Sproß vor fragwürdigen Inhalten fern zu halten.Und wenn man es nicht kann,
dann einfach Sproß über die Schulter schauen und wenn man nicht da ist Internetzugang dicht machen.

Wenn ich in diesem Lande schon höre...Kinderschutz-da geht mir die Hutschnur hoch.Hier mutiert das JSG schon zur Gängelei Erwachsener.
Stichwort Jugendschutzsperre im Fernsehen-obwohl nicht JEDER Kids mehr im Hause hat.Naja ich komm zu sehr weit ab vom Thema hier...
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Google-Glaube
Liesl antwortet
01.07.2009 10:28
Danke für diesen Beitrag. Ich finde eine Diskussion darüber ist dringend nötig. Denn: Es gibt viele Menschen - besonders die die mit dem Internet aufgewachsen sind, es selbstverständlich nutzen und keine Bibliotheks-Recherchen kennen - die meinen Suchmaschinen würden das Wissen der Menschheit ausspucken. Was nicht gefunden wird, ist nicht existent, so die einhellige Meinung. Dabei besteht die Welt weiß Gott aus mehr, als von den Engines erfasst werden kann. Nach wie vor, kann es sich lohnen auf eigene Entdeckungstour zu gehen.
Insofern ist es "eine Art von Zensur", nämlich das der reiche Schatz des Menschheitswissens nicht erfasst werden kann und trotzdem vorhanden ist. Ich bin aber auch der Meinung, dass für das Nicht-Interesse an dem Beyond, nicht die Suchaschinen verantwortlich sind, sondern wie so oft, allein die Nutzer. Deshalb ist das Aneignen von Medienkompetenz ganz wahnsinnig wichtig.