Wars das?

5G-Auktion kurz vor dem Abschluss?

Nur knapp 3 Milliarden Euro könnten am Ende auf der Gebührenuhr der Bundesnetzagentur stehen, wenn die Frequenzauktion in Kürze endet. Das vermutet das Handelsblatt.
Von der Auktion in Mainz berichtet

Canisiusstrasse 21 in Mainz Gonsenheim. Die geschlossenen Türen könnten bald wieder geöffnet werden, möglicherweise steht die Auktion kurz vor dem Ende. Canisiusstrasse 21 in Mainz Gonsenheim. Die geschlossenen Türen könnten bald wieder geöffnet werden, möglicherweise steht die Auktion kurz vor dem Ende.
Foto: Henning Gajek / Teltarif.de
Die Versteigerung von Frequenzen bei 2 GHz und 3,6 GHz, die unter anderem für den kommenden 5G-Mobilfunk gedacht sind, könnte bald zu Ende sein. Das vermutet die gut vernetzte Wirtschaftszeitung Handelsblatt [Link entfernt] aus Düsseldorf. Die beteiligten Unternehmen seien sich wohl weitgehend einig, habe eine Auswertung des Handelsblatts der Daten über den Auktionsverlauf bei der Bundesnetzagentur ergeben.

Lediglich in zwei der 41 zur Versteigerung stehenden Frequenzblöcken gab es zuletzt noch einen Bieterwettkampf zwischen den Netzbetreibern Telekom und Telefónica.

"Kostengünstige Auktion"

Canisiusstrasse 21 in Mainz Gonsenheim. Die geschlossenen Türen könnten bald wieder geöffnet werden, möglicherweise steht die Auktion kurz vor dem Ende. Canisiusstrasse 21 in Mainz Gonsenheim. Die geschlossenen Türen könnten bald wieder geöffnet werden, möglicherweise steht die Auktion kurz vor dem Ende.
Foto: Henning Gajek / Teltarif.de
Sollte die Auktion wirklich in Kürze enden, wäre sie die mit Abstand kostengünstige Auktion für die Netzbetreiber in Deutschland gewesen. In 117 Runden haben die Unternehmen Telekom, Vodafone, Telefónica und der Herausforderer 1&1 Drillisch bislang insgesamt 2,3 Milliarden Euro geboten.

Im Jahr 2015 hatten die Unternehmen in 181 Runden insgesamt 5 Milliarden Euro bezahlt. 2010 waren es 4,4 Milliarden Euro in 224 Runden. Die mit Abstand teuerste Auktion war die Versteigerung der UMTS-Frequenzen im Jahr 2000. Damals bezahlten die Firmen in einem dreiwöchigen Bieterverfahren 50,8 Milliarden Euro.

Nach Runde 117 hätte Telefónica auf 2,1 GHz zwei jeweils 10 MHz breite Blöcke für 183,2 Millionen Euro ersteigert, die Telekom bekäme 4 Blöcke für 459,1 Millionen, Vodafone ebenfalls vier Blöcke für 421 Millionen Euro und Drillisch könnte mit 2 Blöcken für 185,8 Millionen nach Hause gehen. Auf 3,6 GHz wären es 6 Blöcke für Telefónica (213,7 Millionen), acht Stück für die Telekom (knapp 300 Millionen), 9 Blöcke für Vodafone (308 Millionen) und 6 x 10 Mhz für 1&1 Drillisch für 286,7 Millionen.

Wäre das Geld komplett in den Netzausbau geflossen, hätte man bei einem Stückpreis von 200 000 Euro pro Station schon 11 500 Stationen aufbauen können. So ist abzuwarten, wie die Bundesregierung das eingenommene Geld auf die geplanten 12 Milliarden "aufwertet" und wie schnell und an wen diese Gelder wieder zurückfließen.

Inzwischen hat der Versteigerungs-Marathon wieder neue Fahrt aufgenommen.

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