T-Mobile-Sprint-Fusion: Gibt US-Gericht heute grünes Licht? (Update)
Fusion T-Mobile mit Sprint: Kann der charismatische John Legere heute die Korken knallen lassen?
Foto: Picture Alliance / dpa
Die Fusion der Telekom-Tochter T-Mobile US mit dem kleineren Rivalen Sprint dürfte laut Medienberichten im wichtigen US-Kartellrechtsprozess bestehen.
Es sei damit zu rechnen, dass der zuständige Richter Victor Marrero dem über
26 Milliarden Dollar (24 Mrd Euro) schweren Mega-Deal zustimme, schrieben zunächst das Wall Street Journal und später auch der Finanznachrichtendienst Bloomberg und die New York Times unter Berufung auf den Wirtschaftsnachrichtendienst Reuters
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am Montagabend (New Yorker Ortszeit). Alle beziehen sich dabei auf "eingeweihte Kreise".
Fällt heute das Urteil?
Fusion T-Mobile mit Sprint: Kann der charismatische John Legere heute die Korken knallen lassen?
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Das Urteil könnte heute Nachmittag (das wäre Vormittags New Yorker Zeit) bekanntgegeben werden. Die betroffenen Unternehmen selbst wollten sich vorerst noch nicht äußern, was angesichts der Vorgeschichte mehr als verständlich ist.
Für die Deutsche Telekom AG und ihre US-Tochter T-Mobile wäre ein positives Urteil des Richters ein großer Erfolg. Die Fusion war bereits im April 2018 vereinbart worden, doch aufgrund kartellrechtlicher Bedenken stockt das Großprojekt seit bald zwei Jahren.
Zwar haben die Wettbewerbshüter des US-Justizministeriums bereits unter Auflagen grünes Licht gegeben und auch die Branchenaufsicht FCC stimmte schon zu. Doch 13 Bundesstaaten und der Regierungsbezirk Washington hatten gegen die Hochzeit der dritt- und viertgrößten US-Mobilfunker geklagt.
Die Angst der Kritiker und Showdown vor Gericht
Das von den großen US-Küstenstaaten New York und Kalifornien angeführte Klägerbündnis befürchtet, dass die Fusion dem Wettbewerb schaden könnte, was mit Jobverlusten und Preiserhöhungen verbunden sein könnte.
Im Dezember war es in New York zum Showdown vor Gericht gekommen - bei den zweiwöchigen Verhandlungen sagten auch Telekom-Boss Tim Höttges und der als "kultig" bekannte T-Mobile-Chef John Legere als Zeugen aus. Der Fall ist auch politisch brisant, da sich demokratisch regierte Bundesstaaten mit der Klage gegen die republikanische Regierung von US-Präsident Donald Trump stellen.
Die Börse reagiert positiv
Bei Anlegern sorgten die Medienberichte über eine bevorstehende Zustimmung von Richter Marrero für große Aufregung. Sprints Aktien schossen im nachbörslichen US-Handel zunächst um rund 70 Prozent in die Höhe, während die Aktien T-Mobile US um 12 Prozent zulegten. Vor allem die Papiere des kleineren und hoch verschuldeten Fusionspartners Sprint hatte die große Ungewissheit um den Zusammenschluss zuvor stark belastet. Die Skepsis an der Wall Street war zeitweise sehr groß.
Auch die Aktie der Deutschen Telekom stieg gestern spürbar und notierte heute morgen (9.43 Uhr) mit 15,51 Euro (plus 60 Cent) (Börse Frankfurt/Main).
Lange Hängepartie
T-Mobile und Sprint wollten schon in den Vorjahren zusammengehen, was unter anderem an kartellrechtlichen Bedenken gescheitert war. Das Wall Street Journal hält es für denkbar, dass die klagenden Staatsanwälte unter der Führung der New Yorker Staatsanwältin Letitia James und ihres kalifornischen Kollegen Xavier Becerra gegen die Entscheidung Widerspruch einlegen könnten. Das würde die Geschichte erneut verzögern.
Ende letzten Jahres hatte T-Mobile bereits einen monatlich zu zahlenden Datentarif ("Data Plan" mit 2 Gigabyte Daten für monatlich 15 USD (etwa 12,25 Euro) angekündigt. Das wäre für USA-Verhältnisse einer der günstigsten Einsteigertarife eines der großen Anbieter (Verizon, AT&T, T-Mobile und Sprint), stellt das Wall-Street-Journal fest.
Sprint-Kunden müssten wechseln
Wenn die Fusion durch ist, werden die allermeisten Kunden von Sprint (etwa 42 Millionen) zu T-Mobile "umschalten", einige Kunden mit älteren Telefonen müssen neue Geräte kaufen, weil Sprint teilweise noch uralte CDMA-Technik verwendet, die zu LTE (4G) und 5G nicht kompatibel ist.
Die rund neun Millionen Prepaid-Kunden von Sprint ("Boost"-Tarife) würden dann zum "neuen" Mobilfunkanbieter "Dish" migriert werden, der mit Ressourcen ausgestattet werden soll, um ein nagelneues (englisch "from the scratch") Mobilfunknetzwerk aufzubauen.
Update 15:45 Uhr: New T-Mobile USA - New Yorker Bezirksgericht genehmigt Fusion. Ende des Updates.