Bundesliga: DFL schließt künftiges "Abo-Chaos" nicht aus
Chaos bei Bundesliga-Rechten?
Foto: DFL
Im kommenden Frühjahr werden die neuen Bundesliga-Übertragungsrechte vergeben. Laut Medieninformationen könnten dann neben den etablierten
Sendern ARD, ZDF, Eurosport, Sky, der Telekom oder DAZN auch neue Bieter wie etwa Amazon Prime
oder Netflix einsteigen.
Der Chef der Deutschen Fußball-Liga (DFL), Christian Seifert, will zwar nach Möglichkeit ein Abo-Chaos verhindern, kann aber auch keine Garantie abgeben, ob es nicht doch mehrere Lizenznehmer geben wird. "Wir wissen, was wir dem Zuschauer zumuten können – und was nicht. Wenn man drei Abos benötigt, um die Bundesliga komplett zu konsumieren, würde das die Schwelle des Erträglichen aus unserer Sicht stark strapazieren", sagte er der "Welt am Sonntag".
Kartellrechtliche Überprüfung
Chaos bei Bundesliga-Rechten?
Foto: DFL
Allerdings weist er auch darauf hin, dass die DFL nicht allein entscheidet, an wie viele Anbieter die Rechte im Frühjahr 2020 vergeben werden.
"Die Auktion findet unter Aufsicht des Kartellamtes statt. Dortige Vorgaben berücksichtigen wir, und eine davon ist, dass eine Auktion offen
für viele Bieter und damit auch ergebnisoffen ist".
Der DFL-Chef machte zudem klar, dass auch Streaming-Dienste wie Amazon Prime oder Netflix, die eigentlich Konkurrenten für das Produkt Bundesliga sind, Kunden der DFL werden können – "genauso wie DAZN oder die Deutsche Telekom, die mit Magenta TV in Sachen Sportinhalte neben Sky und DAZN inzwischen das größte Angebot hat".
Nicht einfacher wird die Angelegenheit, wenn Bundesliga-Rechte nach der Vergabe noch unter Dritten ausgehandelt werden. So überträgt der Streamingdienst DAZN seit August die Fußball-Bundesliga live. Nachdem der Anbieter zuvor lediglich Highlight-Clips von allen Spielen der 1. und 2. Bundesliga gezeigt hat, kann er seither auch diejenigen Begegnungen live übertragen, die bisher bei Eurosport zu sehen waren.