Pläne

Perfect Stream: Media-Dateien einfach auf allen Geräten

Intelligentes System soll Barriere unterschiedlicher Standards durchbrechen
Von AFP / Marc Kessler

Der deutsche Entwickler des MP3-Standards für digitale Musik, Karlheinz Brandenburg, arbeitet an einem neuen Projekt, um mehr Geräte leichter ans Internet anbinden zu können. Er wolle "dumme Geräte" intelligent machen, sagte Brandenburg auf der Elektronikmesse CES in Las Vegas der Nachrichtenagentur AFP. Ziel sei es, dass so gut wie jedes Gerät mit Internetanbindung problemlos Audio- und Videodateien aus dem Netz empfangen könne, erklärte der Medientechnikprofessor. Brandenburg war maßgeblich an der Entwicklung des MP3-Standards beteiligt, der inzwischen auf so gut wie allen Musikspielern genutzt wird.

Der Forscher, der an der Technischen Universität Ilmenau lehrt, unterstützt mit seiner Arbeit das Projekt "Perfect Stream". Als die Initiatoren auf ihn zugekommen seien, "klang das verrückt für mich", sagte Brandenburg. "Aber ich habe eine Vorliebe für verrückte Ideen, denn als wir mit MP3 begannen, schien das für jedermann ebenfalls verrückt." Perfect Stream gehe nun die Schwierigkeit an, dass viele verschiedene Geräte - wie Handys, Computer, digitale Bilderrahmen und Navigationssysteme - zwar alle theoretisch auf das Internet zugreifen könnten, aber unterschiedliche Standards verwendeten. Deshalb müssten die Internetinhalte auf jedes Gerät einzeln zugeschnitten werden.

All diese Geräte hätten quasi eine Mauer um sich, sagte Nikolas Samios von Perfect Stream. "Sie sprechen nicht miteinander." Perfect Stream solle das ändern, indem die Technik erkenne, was für ein Gerät an das Internet angeschlossen ist. Die Inhalte - Fotos, Filme oder Musik - sollten dann schon im Internet umgerechnet und an das Gerät angepasst werden. Damit werde es dann sogar möglich, Billig-Handys etwa als Musikspieler zu verwenden.

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