Breitband

G.fast: Auch NetCologne will 1 GBit/s anbieten

Auch in Köln soll das Gigabit pro Sekunde für Privatkunden kommen - nur durch den Austausch eines Gerätes. Damit stellen sich jedoch neue, regulatorische Fragen, da VDSL benachteiligt wird.
Von der Anga Com in Köln berichtet Thorsten Neuhetzki

1 GBit/s sollen künftig angeboten werden 1 GBit/s sollen künftig angeboten werden
Bild: NetCologne
In Köln soll es schon bald Anschlüsse mit einer Datenrate von 1 GBit/s geben. Das kündigte Horst Schmitz, Bereichs­leiter Technik der NetCologne heute auf der Anga Com in Köln an. NetCologne ist der lokale Anbieter für Telefon und Internet mit einem sehr hohen Marktanteil in der Domstadt. Beim eigenen Netz setzt der Anbieter gleicher­maßen auf TV-Kabel, aber auch auf Glasfaser-Anschlüsse (FTTB/H) sowie VDSL und klassische TAL-DSL-Lösungen. Für die Kunden mit Glasfaserleitungen bis zum Keller des Gebäudes soll der Anschluss demnächst schneller werden.

1 GBit/s sollen künftig angeboten werden 1 GBit/s sollen künftig angeboten werden
Bild: NetCologne
Wie Schmitz sagte, werde man die aktive Technik in den Kellern der bereits erschlossenen Gebäuden perspektivisch austauschen und die neue Technologie G.fast einsetzen. Erst gestern hatte M-Net aus München für die bayerische Landeshauptstadt einen G.fast-Ausbau angekündigt. Bei der genannten Gigabit-Kapazität handelt es sich um eine Summen­bandbreite. Das heißt, am Ende können die Up- und Downstream-Raten variiert werden.

Zeitplan und Herausforderungen des 1-GBit/s-Projekts

Zu einem Zeitplan zur Einführung äußerte sich Schmitz auf der Anga Com nicht. Allerdings dürfte dem Rollout auch noch eine technisch-regulatorische Fragestellung bevorstehen: G.fast ist nicht mit dem Einsatz von VDSL kompatibel. Dazu müsste das Frequenzspektrum von VDSL ausgespart werden, was allerdings zu Lasten der Datenrate ginge. Etwa 300 MBit/s würden dabei verloren gehen.

Das wolle man aber nicht und werde daher dafür plädieren, dass beim Anschluss von Glasfaser ans Haus das Highlander-Prinzip gelte. Der Netzbetreiber, der ein Haus mit Glasfaser anschließe, dürfe dieses versorgen. Andere Anbieter, die VDSL einsetzen wollen, müssten dann eine Vorleistung einkaufen. Hierzu dürfte der regionale Anbieter eine Regulierungsentscheidung benötigen, da bestehende VDSL-Anschlüsse der Mitbewerber nicht abgeklemmt werden können und dürfen.

Die Alternativanbieter, die G.fast einführen wollen, dürften damit ein ähnliches Verfahren anstreben, wie die Deutsche Telekom bei VDSL Vectoring: Bestehende Anschlüsse müssten auf ein Wholebuy-Verfahren des jeweiligen Anbieters umgeschaltet werden. Schmitz kündigte an, dass NetCologne natürlich entsprechende Layer2-Vorleistungen anbieten werde.

In einer weiteren Meldung hatten wir darüber berichtet, dass Vodafone für einen Teil seiner Kabelkunden in Kürze 400 MBit/s bereitstellen möchte.

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