Made in NRW: Das Gigaset GS290 im Test
Für meinen Alltagstest habe ich das Gerät gleich gnadenlos mit allen Apps zugeknallt, die ich auch auf meinem bisherigen Smartphone installiert hatte. Apps für Social Media, die Smart-Home-Steuerung, Apps zur Bildbearbeitung, Carsharing, Taxi, Bahn, Podcasts und so weiter. Selbst die sonst recht die Hardware beanspruchende App der New York Times oder die Smart-Home-Steuerung mit der
Amazon-Alexa-App laufen auf dem Smartphone flüssig und ohne Probleme.
Das Kamerasystem des GS290
Bild: teltarif.de
Insgesamt liegt das Handy gut in der Hand. Dafür sorgt auch das mitgelieferte Cover, das für etwas mehr Rutschfestigkeit zuständig ist. Um das Smartphone mit nur einer Hand zu bedienen, ist es hingegen schon etwas zu groß. So gerade eben komme ich mit dem Daumen noch an den oberen Bildschirmrand.
Sound-technisch ist das Gigaset GS290 nur mit einem Lautsprecher am unteren Rand ausgestattet. Man sollte nicht allzu viel vom Klang erwarten. Dennoch: Auch ohne Kopfhörer wird es ordentlich laut, dann aber eben nur Mono. Für mich persönlich kein Beinbruch. Will ich Musik genießen, dann nehme ich dafür ohnehin kein Smartphone oder greife wenigstens zu Kopfhörern.
Schwachstelle: Kamera
Deutliche Schwächen hat das Gigaset GS290 bei Dunkelheit. Hier ist die Konkurrenz in der Preisklasse schon etwas weiter. Der Weichzeichner bügelt das Bildrauschen heraus. Bei Zoom tritt es aber störend zutage
Dennis Knake
Einziger Wermutstropfen ist die Kamera. Bei Tageslicht liefern die Sensoren auf beiden Seiten gute Ergebnisse. Auch die Frontkamera macht klare Selfies. Wird es jedoch Dunkel, kommen die Schwächen zum Tragen. Der Fokus reagiert mitunter träge und das Rausch-Verhalten bei wenig Lichteinfall ist hoch. Zwar bügelt ein Algorithmus das gröbste Rauschen heraus, macht das Bild dann aber im Detail matschig. Da helfen auch die vielen und eher verwirrenden Bildeinstellungen wenig: "Nachtaufnahme", "HDR", "Bild", "Superklare Bildqualität". Vor allem bei "Bild" und "Superklare Bildqualität" konnte ich auf den ersten Blick keine großen Unterschiede feststellen.
Auch bei Betrachtung der Labor-Aufnahmen zeigt sich ein ähnliches Bild. Bei ausreichendem Licht ist das Ergebnis ansehnlich mit natürlichen Farben und ausreichender Detaildarstellung. Bildrauschen unter diesen Lichtbedingungen liegt noch in einem akzeptablen Bereich. Bei schlechtem Licht ist im Automodus allerdings kaum noch etwas zu erkennen, minimal heller schafft es der Nachtmodus. Das Ergebnis ist aber alles andere als gut.
Bei gutem Licht geht das Selfie mit der Frontkamera in Ordnung. Der Teint des Testobjekts erscheint aber etwas unnatürlich.
Bei Dunkelheit wird das Test-Objekt zu stark angestrahlt, wodurch eine natürliche Farbwiedergabe gänzlich verloren geht.
Lautsprecher, USB-C-Anschluss und 3,5-mm-Klinkenanschluss
Bild: teltarif.de
Videoaufnahmen sind bis 1920 Pixel mal 1080 Pixel in HD-Auflösung möglich. Dabei können während der Aufnahme gleich unterschiedliche Farbfilter ausgewählt, animierte GIF erstellt oder aber Zeitlupenaufnahmen gemacht werden. Ein 4K-Modus ist nicht möglich.
Die Testbilder unter Laborbedingungen haben wir im Original angehängt, damit Sie sich selbst ein Bild von der Kameraleistung des GS290 machen können.
- Haupt-Kamera 1: Gute Lichtverhältnisse mit Blitz
- Haupt-Kamera 2: Schlechte Lichtverhältnisse ohne Blitz
- Haupt-Kamera 3: Schlechte Lichtverhältnisse mit Nachtmodus
- Front-Kamera 1: Gute Lichtverhältnisse ohne Blitz
- Front-Kamera 2: Schlechte Lichtverhältnisse mit Blitz
Fazit
In Summe bietet Gigaset für den schmaleren Geldbeutel ein solides Markenhandy, das sich nicht hinter der Konkurrenz aus Asien verstecken muss. Dennoch, die Konkurrenz ist groß. Mit Huawei ist bereits ein großer chinesischer Anbieter mit guten Modellen der unteren Preisklasse am Markt. Und nun machen sich mit Xiaomi und Oppo zwei weitere chinesische Großkonzerne auf, den Smartphone-Markt in Europa umzukrempeln. Das wird Gigaset in Zukunft vermutlich noch Kopfschmerzen bereiten. Dennoch hat man nach dem Kauf das gute Gefühl, ein wertiges Smartphone „Made in Germany“ in der Hand zu halten und im Grunde auf nichts verzichten zu müssen.
Positiv hervorzuheben ist der großzügige Akku: So hält das Gerät je nach genutzten Apps locker zwei bis drei Tage durch, bevor es wieder an die Steckdose muss. Wer auf seinem Handy keine aufwendigen Spiele spielt und mit leichten Abstrichen bei der Kamera leben kann, der sollte das GS290 ausprobieren.
Gesamtwertung von teltarif.de
Gigaset GS290
- Gute Verarbeitung
- Ausdauernder Akku
- Mittelmäßige Performance
- Schlechte Fotos bei Dunkelheit
Einzelwertung Gigaset GS290
-
Gehäuse / Verarbeitung
8/10
- Material 7/10
- Haptik 8/10
- Verarbeitung Gehäuse 8/10
-
Display
7/10
- Touchscreen 7/10
- Helligkeit 6/10
- Pixeldichte 5/10
- Blickwinkelstabilität 6/10
- Farbechtheit (DeltaE) 8/10
- Kontrast 10/10
-
Leistung
1/10
- Benchmark Geekbench Single 0/10
- Benchmark Geekbench Multi 0/10
- Benchmark Browsertest 7/10
- Benchmark Antutu 0/10
-
Software
10/10
- Aktualität 10/10
- Vorinstallierte Apps 8/10
-
Internet
6/10
- WLAN 7/10
- LTE 0/10
- LTE Geschwindigkeit 8/10
- 3G 7/10
- 5G -
- Empfangsqualität 6/10
- Dual-SIM 8/10
-
Telefonie
7/10
- Sprachqualität 7/10
- Lautstärke 7/10
- Lautsprecher (Freisprechen) 7/10
-
Schnittstellen / Sensoren
8/10
- USB-Standard 9/10
- NFC 10/10
- Navigation 8/10
- Bluetooth 10/10
- Kopfhörerbuchse 10/10
- Video-Out 10/10
- Fingerabdruckscanner 5/10
- Gesichtserkennung 6/10
-
Speicher
6/10
- Größe 7/10
- SD-Slot vorhanden 5/10
-
Akku
10/10
- Laufzeit (Benchmark) 10/10
- Induktion 10/10
- Schnellladen 10/10
-
Kamera
4/10
- Hauptkamera
- Bildqualität hell 7/10
- Bildqualität dunkel 1/10
- Bildstabilisator 0/10
- Frontkamera
- Bildqualität hell 7/10
- Bildqualität dunkel 3/10
- Kameraanzahl 8/10
- Video 4/10
- Handling 6/10