Glasfaser

BREKO: Wettbewerber bauen mehr Glasfaser als die Telekom

Mit fundierter wissenschaftlicher Unterstützung hat der Branchenverband BREKO heute seine Breitbandstudie 2018 vorgestellt.
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Die Bandbreiten-Nachfrage wird nach den aktuellen Zahlen des BREKO noch stärker steigen als im Vorjahr prognostiziert: Demnach wird die von Haushalten und Unternehmen durchschnittlich nachgefragte Bandbreite für Downloads im Jahr 2025 bei rund 1 GBit/s liegen (Vorjahresprognose: 600 MBit/s). Im Upstream – besonders wichtig unter anderem für Cloud-Anwendungen – werden nun 700 MBit/s (Vorjahresprognose: 350 MBit/s) erwartet, so dass sich das Verhältnis von Down- zu Upload deutlich in Richtung Symmetrie verschieben wird.

Das im Festnetz übertragene Datenvolumen hat sich von 28 Milliarden Gigabyte (GB) im Jahr 2016 auf 33 Milliarden GB im Jahr 2017 erhöht. Pro Anschluss und Monat stieg das Datenvolumen von 60 GB auf 80 GB. Bis 2025 erwartet der BREKO etwa eine Verzehnfachung der Volumina: Pro Anschluss werden dann durchschnittlich 825 GB pro Monat übertragen werden.

Mobile Nutzung via WLAN im Festnetz

Bei genauem Hinsehen findet die "mobile" Datennutzung auch weiterhin zu großen Teilen in WLAN-Netzen statt: Bei Smartphones liegt der Anteil bei rund 70 Prozent, bei der Nutzung von Tablets sind es sogar rund 95 Prozent. Zukunftssichere, flächendeckend verfügbare Glasfaseranschlüsse bis in alle Gebäude Deutschlands stelle also nicht nur die wichtige Basis für eine leistungsfähige Breitbandversorgung per Mobilfunk – insbesondere relevant für den kommenden Mobilfunk-Standard 5G – dar, sondern beschleunigen das mobile Surfen per Smartphone, Tablet & Co noch einmal deutlich durch die Verfügbarkeit schneller WLAN-Hotspots, die über Glasfaser angebunden sind.

Ohne Fördergelder geht es nicht

Fördergelder, so ist Prof. Böcker überzeugt, seien für einen flächendeckenden Glasfaserausbau in ganz Deutschland – also insbesondere in sonst wirtschaftlich nicht rentabel erschließbaren Regionen – notwendig. „Sie sollten den eigenwirtschaftlichen Ausbau jedoch nicht einschränken und ausschließlich für den Ausbau reiner Glasfaseranschüsse (FTTB/FTTH) zum Einsatz kommen.“ Und zu viel Fördergeld auf einmal könnte einen negativen Effekt auslösen: Steigende Tiefbaukosten.

Um den flächendeckenden Glasfaserausbau noch stärker zu forcieren, sollen Gutscheine für zukunftssichere Glasfaseranschlüsse bis ins Haus die Nachfrage ankurbeln. Die Reform des DigiNetz-Gesetzes soll störende Parallelverlegung (Über-/Doppelausbau) erlauben.

Breko goes 5G ?

Der BREKO denkt über regionales 5G Mobilfunk und Campus-Lösungen nach. Der BREKO denkt über regionales 5G Mobilfunk und Campus-Lösungen nach.
Foto/Montage: teltarif.de, Logo: Breko
Im aktuell diskutierten 5G-Mobilfunk-Netz soll die Diensteanbieter-Verpflichtung und die Vergabe regionaler Lizenzmittel weitere Investitionsmittel für den Glasfaserausbau erwirtschaften. Die privat gebaute Glasfaser stünde auf Wunsch auch den Mobilfunkanbietern zur Anbindung ihrer Sendeanlagen zur Verfügung.

Auch das Thema 5G interessiert den BREKO. Man habe bereits mit dem Netzwerkausrüster Ericsson gesprochen. Sobald Lizenzen für 5G-Campus-Lösungen an Unternehmen oder lokale Anbieter vergeben werden sollten, werde Ericsson "out of the box"-Lösungen" für Campus-Netze anbieten. Auch über regionale 5G-Netze denkt man im BREKO gemeinsam mit Ericsson und anderen Netzwerklieferanten nach. "Regionale Netze machen aber nur Sinn", so BREKO Geschäftsfürher Albers, "wenn National Roaming möglich sein wird".

Gerade das wird von den etablierten Mobilfunkanbietern zutiefst abgelehnt.

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