Glasfaser

Telekom peilt 3000 Gewerbegebiete mit Glasfaser an

Die Wirtschaft braucht Glasfaser. Die Telekom plant 3000 relevante Gewerbegebiete mit Glasfaser auszurüsten. Als Nebeneffekt kann der Mobilfunk besser werden.
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Die Telekom baut immer mehr Glasfaser auch bis ins Gebäude des Kunden. Vorreiter sind Gewerbekunden. Das Bild zeigt einen Verteiler in der Hauptvermittlung Die Telekom baut immer mehr Glasfaser auch bis ins Gebäude des Kunden. Vorreiter sind Gewerbekunden. Das Bild zeigt einen Verteiler in der Hauptvermittlung
Foto: Deutsche Telekom
Am Rande der Messe "Digital South" in München gab die Telekom gestern weitere Informationen zum geplanten Glasfaserausbau in Gewerbegebieten, der einige positive Nebeneffekte zeigen wird. Als Endziel sollen bundesweit etwa 3000 "relevante" Gewerbegebiete erschlossen werden.

Telekom vermarktet aktuell 115 Gewerbegebiete

Die Telekom baut immer mehr Glasfaser auch bis ins Gebäude des Kunden. Vorreiter sind Gewerbekunden. Das Bild zeigt einen Verteiler in der Hauptvermittlung Die Telekom baut immer mehr Glasfaser auch bis ins Gebäude des Kunden. Vorreiter sind Gewerbekunden. Das Bild zeigt einen Verteiler in der Hauptvermittlung
Foto: Deutsche Telekom
Bei der Glasfaser ist die Deutsche Telekom momentan dabei 115 Gewerbegebiete in 75 Kommunen zu vermarkten. Wenn sich etwa 30 Prozent der Unternehmen in einem bestimmten Gebiet für die Glasfaser entschlossen haben, wird von der Telekom in Eigenleistung gebaut. Hierbei werden alle Häuser oder Firmen-Grundstücke mit "home path" angesteuert, das heißt, die Glasfaser wird in alle Straßen gelegt. Die sogenannte Stichleitung von der Straßengrenze aufs Grundstück des Kunden wird aber nur dann ausgeführt, wenn der Kunde das möchte. Andernfalls kann auch später noch (zu evtl. höheren Kosten) angeschlossen werden. Bevor eine Glasfaser auf ein Grundstück gelegt werden darf, ist eine neue separate Genehmigung des Eigentümers erforderlich, was bei Erbengemeinschaften oder großen Vermietungsgesellschaften kompliziert werden kann.

Aktuell 50 Gewerbegebiete im Bau

Aktuell werden etwa 50 Gewerbegebiete durch die Deutsche Telekom ausgebaut. Dieses Jahr sollen es insgesamt 190 Gewerbegebiete werden. Als Endziel sind die insgesamt etwa 3000 "relevante" Gewerbegebiete in Deutschland vorgesehen.

Kunden in diesen Bereichen können bei der Telekom wahlweise zwischen asymmetrischen 100 MBit/s Anschlüssen bis hoch zum symmetrischen 1 GBit/s Anschluss wählen, wo dann echte 1024 MBit/s im Up und im Download zur Verfügung stehen. Wenn ein Gewerbegebiet mit Glasfaser bis ins Gebäude ausgebaut wird, bringt das für den umliegenden Ort durchaus Vorteile. Oft wird dann - falls noch nicht erfolgt - wenigstens VDSL-Vectoring mit aktuell 100 MBit/s oder demnächst mit 250 MBit/s ("Super-Vectoring") ausgebaut, der Fachmann spricht hier von FTTC.

Glasfaser bringt besseren Mobilfunk

Der Ausbau von Gewerbegebieten mit Glasfaser (FTTH) kommt auch dem örtlichen Mobilfunk zu Gute. Wenn beim Ausbau festgestellt wird, dass die Mobilfunkversorgung noch wacklig ist oder ganz fehlt, wird beim Ausbau auch das gleich miterledigt", so Müller. Entweder wird dort eine neue Mobilfunkstation aufgebaut oder eine bereits vorhandene an die schnellere Glasfaser angebunden.

Was Gemeinden tun können

Um den Ausbau zu beschleunigen, könne eine Gemeinde durchaus aktiv mithelfen, selbst wenn sie keine eigene Mittel zur Verfügung habe. Die Motivation vor Ort durch örtliche Amtsträger helfe vielen Kunden bei der Entscheidung, sich an eine Glasfaser anschließen zu lassen. Durch die Baugenehmigung der Gemeinde für Trenching (Auffräsen des Bürgersteiges und schnelle Verlegung in geringerer Tiefe als sonst üblich) werde die Verlegung auch wesentlich kostengünstiger und ginge schneller.

Wo die Glasfaser schon bis zum Kabel-Verzweiger liegt (FTTC), ist ein späterer Vollausbau mit "echter" Glasfaser (FTTH) bis aufs Grundstück oder ins Haus auch kein Problem mehr, von den notwendigen (teuren) Grabungsarbeiten einmal abgesehen.

Wo sich der Glasfaser-Ausbau für die Telekom oder ihre Mitbewerber nicht rechnet: Interessierte Gemeinden können in vielen Bundesländern Fördergelder abrufen, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.

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