Glasfaserurgestein

Bis zu 100 GBit/s: Colt erweitert Glasfasernetz in Berlin

Das Tele­kommunikations­unternehmen Colt verlegte bereits 1997 einen Glasfaserring in Berlin. Der kann jetzt 100 GBit/s, wenn der Kunde es wünscht.
Aus Berlin berichtet

Es ist eine der ältesten Telefon­ge­sell­schaften im Wettbewerb zur Deutschen Telekom. Das Unternehmen war in Deutschland sogar schon lange vor der Marktliberalisierung des TK-Marktes bei Auslandsverbindungen aktiv. Die Rede ist von "COLT" und das steht nicht für einen Verwandten von Samuel Colt, den Erfinder des Kleinrevolvers, sondern für "City of London Telecom". Das Unternehmen gehört seit über 20 Jahren dem Finanzinvestor "Fidelity", genauer der Gründer von Fidelity hatte auch das Unternehmen Colt gegründet.

Seit 1997 in Berlin

Schon sehr früh setzte Colt auf Glasfaser. Schon sehr früh setzte Colt auf Glasfaser.
Grafik: Colt Telecom
Bereits im Jahre 1997 hatte Colt in Berlin ein Glasfasernetz verlegt. Damals wussten nur wenige, welche Vorteile Glasfaser haben wird. Nun erweitert Colt Technology Services sein Glas­faser­netz­werk für Unter­nehmens­kunden in Berlin. Mehr als 500 weitere Bürogebäude und Gewerbe­zentren werden daran angeschlossen. Insgesamt verlegt Colt über hundert Kilometer zusätzliche Glas­faser­kabel in der deutschen Hauptstadt.

MAN - das Metropolitan Area Network

Colt nennt sein Netz ein Metropolitan Area Network (MAN) im Colt IQ Network. Es verbindet Unternehmen in Deutschland sowie in den Wirtschaftszentren in Europa, Asien und Nordamerika – und das mit Bandbreiten von bis zu 100 GBit/s. Mit diesem Band­breiten­angebot erfüllt Colt einen Bedarf der Unternehmen in der Bundeshauptstadt, denn mehr als jedes dritte Berliner Unternehmen kann an seinem Standort nicht die Bandbreite nutzen, die es benötigt. Etwa 70 Prozent der befragten Unternehmen brauchen eine Verbindung mit 100 MBit/s oder mehr. Und das ist keine Werbeaussage, sondern Ergebnis einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer Berlin.

Berlin ist wachstumsstark

Colt möchte Berlin auf dem Weg zur digitalen Metropole unterstützen. „Berlin wird in den kommenden Jahren eine der wachstums­stärksten Städte in Europa sein", heißt es bei Colt. Im Zuge seines Ausbaus schließt Colt beispielsweise den Hoch-Technologie-Standort "Adlershof Science City" an sein Netz an, Berlins größter Standort der Medienindustrie. Eine weitere neue Leitung geht nach Potsdam.

Berlin war und ist schon immer der Brückenkopf nach Osteuropa. Colt wird Leitungen nach Warschau, Krakau, Brünn, Prag und Dresden schalten. Ein zweiter Ring wird von Klagenfurt in Österreich aus Bratislava, Budapest, Bukarest, Sofia, Belgrad und Zagreb verbinden. Im Sommer dieses Jahres wurden 13 Großstädte in Nordamerika angeschlossen, 22 Städte stehen in Spanien auf der Liste, dazu noch Dublin (Irland).

Bandbreite nach Bedarf

Das Glasfasernetz von Colt in Deutschland Das Glasfasernetz von Colt in Deutschland
Grafik: Colt Telekom
Colt stellt den Unternehmen Netzwerk­infra­struktur mit hohen Bandbreiten zur Verfügung und sieht sich als Wegbereiter für ihre digitale Transformation“, sagt Carl Grivner, der CEO. Dabei stellt Colt "On Demand Services" zur Verfügung, die Unternehmen können sich ihre Bandbreite selbst einstellen, ganz wie es brauchen. Lange Bereit­stellungs­zeiten werden so vermieden. Wenn der Großkunde es möchte, kann er einen dedizierten, sicheren Zugang zu den Public-Cloud-Diensten aller großen Anbieter buchen.

Auch mit Telefónica, Vodafone oder Telekom vernetzt

Das Unternehmen Colt gehört zu den Gründungsmitgliedern des VA(T)M, der als VAM an den Start ging. „Der konsequente Glasfaserausbau ist eine wichtige Voraussetzung für die Nutzung von 5G-Technologien, die derzeit in aller Munde sind." Dabei wird Colt sich nicht am Rennen um 5G-Frequenzen beteiligen, sondern "beliefert" die Mobil­funk­anbieter wie Vodafone oder Telefónica mit ihren Leistungen, auch mit der Deutschen Telekom findet ein reger Datenaustausch statt.

Die Berlinale findet über das Glasfaser-Netz statt

Mit Berlin hat Colt eine ganz besondere Verbindung, denn seit 2009 unterstützt das Unternehmen die Internationalen Filmfestspiele Berlin (Berlinale). Filme werden heute nicht mehr auf Rollen in die Kinos transportiert, sondern digital (im DCP-Format) über sehr schnelle Netze überspielt. Der neueste Kino-Thriller aus Hollywood ist spätestens in 20 bis 30 Minuten da.

In Ballungszentren präsent

Neben Berlin verfügt Colt in Deutschland über Metropolitan Area Networks in Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Köln, München und Stuttgart. Insgesamt sind in Deutschland mehr als 170 Rechenzentren und mehr als 6.200 Bürogebäude und Gewerbezentren an das Colt-Netz angeschlossen.

Privatkunden können übrigens nicht direkt bei Colt einen Vertrag unterschreiben. Es ist aber durchaus möglich, dass der eigene Netzanbieter auf Vorleistungen von Colt zurückgreift.

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