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Russische Navigation: Drei neue Glonass-Satelliten vor dem Start

Bei erfolgreichem Start wäre das Satelliten-System vollständig einsetzbar
Von Thorsten Neuhetzki

Drei neue Glonass-Satelliten - hier ein Modell auf der CeBIT - sollen heute ins All geschossen werden. Drei neue Glonass-Satelliten - hier ein Modell auf der CeBIT - sollen heute ins All geschossen werden.
Foto: teltarif.de
Russland will heute drei neue Navigationssatelliten ins All schießen. Sie sollen den von Russland gestarteten Navigationsdienst Glonass vollenden. Eigentlich hätte der Start der drei Erdtrabanten gestern erfolgen sollen. Aufgrund von technischen Gründen, die nicht weiter spezifiziert wurden, ist der Start jedoch auf heute verschoben worden. Im Dezember 2010 war ein Start wegen eines Problems mit der Oberstufe fehlgeschlagen und drei Satelliten stürzten in den Pazifik.

Drei neue Glonass-Satelliten - hier ein Modell auf der CeBIT - sollen heute ins All geschossen werden. Drei neue Glonass-Satelliten - hier ein Modell auf der CeBIT - sollen heute ins All geschossen werden.
Foto: teltarif.de
Die schwere Proton-M-Rakete mit der Briz-M-Oberstufe soll um 13:51 Uhr deutscher Zeit vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan abheben. Glonass verfügt derzeit über 27 Satelliten von denen 23 aktiv sind. Die restlichen vier Satelliten befinden sich aktuell in Einsatzvorbereitung oder Wartung. Damit Glonass einwandfrei funktioniert, sind mindestes 24 Satelliten erforderlich. Dann nämlich kann an jedem Punkt der Erde der Empfang von drei Satelliten gleichzeitig gewährleistet werden, was zur Positionsbestimmung notwendig ist.

iPhone 4S schon mit Glonass-System ausgerüstet

Es ist davon auszugehen, das künftig Navigationsgeräte uns Smartphones mit Navigationsfunktionen nicht nur GPS oder Glonass unterstützen, sondern mehrere Positionierungssysteme. In einigen Jahren wird auch noch das dritte weltumspannende, von Europa initiierte System Galileo hinzu kommen. Weitere Länder wie China oder Indien arbeiten an eigenen Lösungen. Eine geschickte Kombination mehrerer Systeme würde eine noch genauere Positionierung ermöglichen, als ein einzelnes System leisten kann. Zudem sind die Nutzer sicherer vor Ausfällen oder gezielten Fehl-Signalen.

Mit dem iPhone 4S gibt es ein erstes Handy für den Massenmarkt, das nicht nur das gewohnte GPS-System, sondern auch Glonass unterstützt. Grund für die Implemetierung sollen Auflagen für die Zulassung des neuen Apple-Handys für den russischen Markt sein.

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